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Münnerstadt
Fußballfest für die ganze Familie
In Münnerstadt leben Menschen unterschiedlicher Nationalitäten. Für die Fußball-WM haben einige Fahnen ihrer Heimatländer parat.
In der Familie Amin-Salinas aus Münnerstadt hält Vater Fidel Amin bei der Weltmeisterschaft zu Argentinien, Tochter Victoria setzt auf Spanien, auch wenn sie ein argentinisches Trikot trägt, und Mutter Yalile drückt auch den Peruanern die Daumen. Fotos: Heike Beudert       -  In der Familie Amin-Salinas aus Münnerstadt hält Vater Fidel Amin bei der Weltmeisterschaft zu Argentinien, Tochter Victoria setzt auf Spanien, auch wenn sie ein argentinisches Trikot trägt, und Mutter Yalile drückt auch den Peruanern die Daumen. Fotos: Heike Beudert
| In der Familie Amin-Salinas aus Münnerstadt hält Vater Fidel Amin bei der Weltmeisterschaft zu Argentinien, Tochter Victoria setzt auf Spanien, auch wenn sie ein argentinisches Trikot trägt, und Mutter Yalile drückt ...
Heike Beudert
 |  aktualisiert: 18.08.2022 20:40 Uhr
Nur zögerlich scheint sich in Münnerstadt so etwas wie Fußball-Fieber einzustellen. In der Öffentlichkeit ist wenig zu spüren von einer Euphorie. Doch es gibt einige Münnerstädter, die sich schon lange auf das Turnier freuen und es entsprechend zelebrieren werden.
Die Kolumbianerin Amparo Borst aus dem Münnerstädter Stadtteil Reichenbach fiebert bereits der Fußball-WM entgegen. Für die ganze Familie gibt es Trikots: Wenn Kolumbien spielt, tragen Amparo Borst, ihr deutscher Mann Matthias und die beiden Kinder alle das kolumbianische Nationaldress. Läuft Deutschland auf den Rasen auf, dann sitzt die ganze Familie Borst mit dem deutschen Trikot vor dem Fernseher.
Was die Fußball-Leidenschaft angeht, ist Amparo Borst eine typische Kolumbianerin. Auch sie hat, wenn das Nationalteam aus Kolumbien auf dem Spielfeld steht "Gelbfieber", weil Kolumbien in gelben Trikots spielt. Vor jeder Weltmeisterschaft kauft Amparo Borst wie viele ihrer Landsleute das aktuelle Nationaldress.
Ihre Fußball-Begeisterung kann man dann auch am Haus der Familie in Reichenbach sehen. Eine kolumbianische und eine deutsche Flagge hängen in den Fenstern des Reichenbacher Hauses.
Amparo Borst kam vor zwanzig Jahren der Liebe wegen nach Deutschland. Bei einem Urlaub in Ecuador hatte sie Matthias Borst kennengelernt, der sich auf seiner Reise zufällig im selben Hotel einquartiert hatte. Obwohl sie gerne in Franken lebt, Heimweh hat sie auch nach all den vielen Jahren gelegentlich, vor allem im Winter, wenn sie an die milden Temperaturen in ihrer Heimatstadt Medellin oder an die Menschen dort denkt.


Drei Fahnen daheim

Wenn die Peruanerin Yalile Salinas aus Münnerstadt mit ihrer Familie vor dem Fernseher die Fußballweltmeisterschaft verfolgen wird, dann schlägt ihr Herz nicht nur für die peruanische Nationalmannschaft. Auch den Argentiniern drückt sie die Daumen, denn ihr Mann stammt aus dem südamerikanischen Nachbarland. Ihre jüngste Tochter Victoria dagegen fiebert auch mit den Spaniern mit, denn die Zehnjährige ist in Barcelona geboren und ist somit Spanierin.
Die Fußballspiele verfolgt die Familie gemeinsam, ganz wie es in den Heimatländern üblich ist. Fußball ist ein Gemeinschaftserlebnis. Schließlich gehört Fußball von Kindesbeinen an dazu, erzählt ihr Ehemann Fidel Amin. Gekickt wird auf der Straße und bei Turnieren kochen die Emotionen hoch. Das kann durchaus tragische Folgen haben. Ein Cousin Fidel Amins erlag nach einem Spiel einem Herzinfarkt, so sehr hatte ihn das Match mitgenommen.
Heuer werde die Begeisterung in Peru besonders groß sein, schätzt die Peruanerin Yalile Salinas, da ihr Heimatland sich erstmals wieder nach mehr als 35 Jahren für eine Weltmeisterschaft qualifiziert hat.
Mit 16 Jahren schon hat Yalile Salinas der Arbeit wegen ihre Heimat verlassen und ist nach Argentinien gegangen, wo sie ihren Mann Fidel Amin kennen gelernt hat.
Fehlende berufliche Perspektiven auch in Argentinien haben die Familie dann veranlasst nach Spanien auszuwandern. Und mittlerweile sind ist die Familie Amin-Salinas bereits seit zwei Jahren in Münnerstadt. Hier schätzen sie vor allem die Sicherheit der Kleinstadt. Das tröstet Yalile Salinas auch darüber hinweg, dass die Familie sehr weit entfernt ist. Aber das Internet macht es heute leichter von der Ferne aus nah bei der Familie zu sein.
Felix Oluwole Taiwo ist Nigerianer und stammt aus der größten nigerianischen Stadt, aus Lagos. Als begeisterter Fußballfan von Bayern München wird er natürlich die Fußball-WM mit seiner ganzen Familie verfolgen. Tochter Ashani freut sich mit ihm auf das Turnier. Er selbst wird bei der Fußballweltmeisterschaft eher auf deutscher als auf nigerianischer Seite stehen, meint er. Felix Taiwo hofft, dass die deutsche Mannschaft ihren Titel verteidigen kann. Taiwo lebt bereits seit 15 Jahren in Franken. Mittlerweile sind Deutschland und Münnerstadt für ihn zur zweiten Heimat geworden. Er ist stolz, jetzt auch einen deutschen Pass zu haben.
 
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