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Bad Kissingen
Bärenstarke Aufsteiger und Titelkandidaten im Formtief
Die Winterpausen-Bilanz für die Kreisliga Rhön ist vielschichtig. Wir legen die Lupe drauf und haben die Trainer um eine Bestandsaufnahme gebeten,
Peter Balthasar
 |  aktualisiert: 13.03.2025 14:56 Uhr

Interessant: Während der FV Rannungen /Pfändhausen/Holzhausen oder die SG Oerlenbach / Ebenhausen deutlich hinter den Erwartungen zurück bleiben, mischen der FC Reichenbach , der in der Vorsaison erst über die Relegation die Liga hielt, oder die DJK Schondra ganz weit vorne mit. Dass der FC Thulba und Bezirksliga-Absteiger TSV Trappstadt mit Vorsprung an der Tabellenspitze stehen, durfte erwartet werden, aber sicher fühlen dürfen sich die beiden Anführer nicht. So ist die Lage bei den Landkreisvereinen.

Erster und fast einziger Verfolger des Tabellenführers ist der FC Thulba (2./35), der allerdings ein Spiel mehr ausgetragen hat als die Beck-Elf. Coach Dominic Hugo, der seinen Vertrag verlängert hat, sieht seine vorwiegend junge Mannschaft auf gutem Wege, was nicht nur die drei Auswärtssiege in Untererthal , Rottershausen und Reichenbach im Jahres-Endspurt beweisen. Was dem Coach nicht so schmeckt, ist der Umstand, dass Keeper Andreas Binner beruflich nach Ingolstadt umgezogen ist. Der 39-Jährige hat seinen Pass zwar noch bei den Frankonen, dürfte aber nur im Notfall anreisen. So heißt die neue Nummer Eins Max Stürzenberger. „Bei unserem Team sehe ich große Fortschritte“, stimmt Abteilungsleiter Christoph Adrio dem Trainer zu, „herausheben möchte ich in seiner Entwicklung David Betz, der viel Verantwortung übernimmt und aus dem Mittelfeld heraus auch torgefährlich agiert“.  

Eitel Sonnenschein herrscht beim FC Reichenbach (3./27), der sich unter seinem neuen Spielertrainer David Böhm zu einem Spitzenteam der Liga gemausert hat. „Die Spieler haben kapiert, dass Talent allein nicht genügt, man muss es auch auf dem Platz mit Kampf umsetzen“, meint der Coach, der im offensiven Mittelfeld die Fäden zieht. „Wir wollen unseren Tabellenrang natürlich verteidigen“, lautet die Devise von Böhm, der auch in der neuen Saison Coach der Teutonen bleiben wird, gemeinsam mit  Co-Trainer Johannes Katzenberger. Verzichten müssen die Reichenbacher in den nächsten Wochen auf ihren Abwehrrecken Christoph Hillenbrand (Ellenbogen-OP). 

Mit dem bisherigen Abschneiden ist man auch beim SV Riedenberg (4./26) zufrieden, erklärt Co-Trainer Florian Knüttel, der zur neuen Saison die komplette sportliche Verantwortung trägt, weil Coach Charly Storch seinen Vertrag nicht verlängert hat. Dass der langzeitverletzte Stürmer Lukas Hergenröther das Training aufgenommen hat, stimmt den Abwehrorganisator hinsichtlich der Restaufgaben optimistisch.  

Im Soll fühlt sich auch der FC Untererthal (5./25), was laut Spielertrainer Sebastian Heinlein einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu verdanken ist. „Dabei ist unsere Kadergröße nicht berauschend, aber die einsatzfähigen Spieler haben Engagement gezeigt.“ Wie ein Elias Bergander, „der aus beruflichen Gründen kaum trainieren kann, aber immer Leistung bringt“. Erfreulich aus Sicht der Grün-Weißen ist die Rückkehr von Keeper Daniel Hammer ins Aufgebot nach einjähriger Verletzungspause.  Wie berichtet, wechselt Sebastian Heinlein nach der Saison zur DJK Büchold und wird ersetzt von Frank Halbig.

Die Tabelle der Kreisliga Rhön

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„Uns sind zwar zum Vorrundenende etwas die Körner ausgegangen, aber mit dem bisherigen Saisonverlauf und dem Tabellenplatz kann man nur zufrieden sein“,  meint Patrick Hahn, der auch in der nächsten Saison gemeinsam mit Yanik Berberich die  DJK Schondra (6./24) trainieren wird. Der Aufsteiger legte los wie die Feuerwehr, zog im ersten Match dem Nachbarn aus Riedenberg beim 4:1-Sieg das Fell über die Ohren und bestach auch danach durch seinen großen Offensivgeist. „Wenn ich einen Spieler herausheben soll, so ist das Peter Leitsch, der immer vorbildlich kämpft und rackert und den Laden zusammenhält.“. Unerfreulich ist der Ausfall von Mittelfeldakteur Patrick Barthelmes, der sich bei einem Ski-Unfall einen Schulterbruch zuzog. Neu zum Team stößt Keeper Jonas Körner von der SG Reiterswiesen.

Personalprobleme drücken die Stimmung

Das unbefriedigende Abschneiden des FC Rottershausen (9./18) begründet der scheidende Spielertrainer Alexander Schott mit dem „dünnen Kader, der bei den vielen Verletzten kaum Alternativen hergab“. Die „Spirken“ haben das Training aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse erst einmal in die Kisssoccer-Halle verlegt, dabei nicht teilnehmen konnten Pascal Metzler (OP) und Keeper Florian Schlereth (komplizierter Handbruch). Mitwirken konnte dagegen Martin Schmitt . Dem aus der Personalnot heraus zum Außenverteidiger umfunktionierten etatmäßigen Stürmer sprach Schott, der von Jens Mammitzsch beerbt wird, ein Sonderlob aus.  

Als der SV Aura (10./17) nach fünf Spielen mit 13 Punkten an der Tabellenspitze stand, rieb sich nicht nur das Trainerduo Enrico Ott/ Thomas Lutz die Augen. Doch es folgte ein „desaströser Herbst“ (Ott), ehe der Abwärtstrend mit dem 4:3-Erfolg beim Schlusslicht TSV-DJK Wülfershausen gestoppt wurde. Mit neuem Selbstbewusstsein soll das Ziel Klassenerhalt angegangen werden. Ein anstehendes Trainingslager in Bad Naumberg, zu dem sich 18 Spieler angemeldet haben, soll in jeder Hinsicht für Aufschwung sorgen. Dabei hofft Enrico Ott, der auch in der kommenden Saison mit Thomas Lutz die Auraer trainieren wird, dass sich seine Mannen am Kapitän Dominik Graser orientieren, „er führt das Team vorbildlich und ist zudem torgefährlich“.  

Winterpausen-Bilanz in der Kreisliga Rhön       -  Kai Halbig (rechts) wechselt zur neuen Saison von der SG Oerlenbach/Ebenhausen zum FC Fuchsstadt. Ob sein Bruder Nils (beim Abklatschen) bei der SG bleibt, ist noch offen.
Foto: Christina Dees | Kai Halbig (rechts) wechselt zur neuen Saison von der SG Oerlenbach/Ebenhausen zum FC Fuchsstadt. Ob sein Bruder Nils (beim Abklatschen) bei der SG bleibt, ist noch offen.

Optimismus im Kampf um den Klassenerhalt versprüht Frank Halbig, der in der neuen von Dominik Röhner beerbt wird. Der Coach der SG Oerlenbach / Ebenhausen (12./16) will aber nicht verhehlen, dass das bisherige Abschneiden „mehr als enttäuschend ist“. Als Grund hierfür sieht er zum einen viele verletzungsbedingte Ausfälle an, andererseits moniert Halbig die oft dürftige Trainingsbeteiligung und Einstellung: „Manch einer hat sich zu sehr auf Mannschaftskameraden verlassen.“ Momentan sieht der Coach allerdings Besserung, „es wurden in der Winterpause unter den Spielern klare Worte ausgetauscht, alle haben Besserung gelobt und wollen um einen einstelligen Tabellenplatz im Endklassement kämpfen“. Halbigs Sohn Kai wechselt zur neuen Saison zum FC Fuchsstadt.

Noch mehr das Wasser bis zum Hals steht dem FV Rannungen /Pfändhausen/Holzhausen (14./10). „Da gibt es nichts zu beschönigen“, meint Benjamin Kaufmann. Als Hauptgrund für den bisherigen „völlig enttäuschenden Saisonverlauf“ nennt der Spielertrainer die Verletzungsmisere: „Eine solche Seuche habe ich noch nicht erlebt.“ Sein Hauptangreifer Fabian Erhard steht frühestens im April zur Verfügung.  In dieser Runde überhaupt nicht mehr auf den Platz stehen wird Daniel Kraus nach Knie-OP, „auch der Ausfall von Marcello Weigand ist nur schwer aufzufangen“. Er selbst wie auch sein Co Andreas Berninger wollen sich fortan nur noch auf dem Platz engagieren. „Ich habe erkannt, dass die Doppelfunktion weder uns noch der Mannschaft gut tut.“ Daher wurde Werner Köhler , aber auch nur bis Saisonende, als Interimscoach an alter Wirkungsstätte installiert. 

So ist die Lage bei den Kreisliga-Vereinen aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld

„Bei uns ist alles im Lot“, meint Martin Beck , Trainer des TSV Trappstadt (1./36.). Kein Wunder, denn die Grabfeld-Elf geht als Spitzeneiter die restlichen Spiele an und bastelt mit seinem weitgehend Bezirksliga erfahrenen  Kader an der sofortige Rückkehr in die Bezirksliga Ost. Paradestück ist die Abwehr, die erst 19 Gegentreffer hinnehmen musste.  

Jochen Tüchert zeigt sich mit dem Abschneiden der SG Eibstadt (7./23) sehr zufrieden: „Für mich war leicht überraschend und sehr positiv, dass die vor Saisonbeginn zum Aufgebot gestoßenen jungen Spieler sich rasch akklimatisiert haben“.

Beim Ortsnachbarm TSV Bad Königshofen (8./18) ist die Tabellensituation weniger erfreulich, trotzdem blickt Coach Christoph Fischer den restlichen Partien optimistisch entgegen. Er selbst ist ins Training eingestiegen, sieht insgesamt eine gesunde Entwicklung, wobei er den „September-Neuzugang“ Kasper Stanik als absolute Verstärkung bezeichnet.

Punktgleich und auch nicht aller Abstiegssorgen ledig ist man beim Mitaufsteiger DJK Salz/Mühlbach (11./17), „aber es war von Anfang an klar, dass es für uns nur um den Klassenerhalt geht“, meint Spielertrainer Oliver  Stumpf. Bei der SG Urspringen/Sondheim/Rhön (13.11) ist man froh, erst 13 Partien ausgetragen zu haben, so wenige wie kein Mitkonkurrent. Schmerzhaft ist der Wechsel von Stürmer Jannik Stäblein in der Winterpause zum TSV Hausen/Rhön . Coach Jan Harich muss zudem auf Routinier Chris Heinrich bis zum Saisonende wegen einer Schultereckgelenkssprengung verzichten. 

Prinzip Hoffnung beim TSV-DJK Wülfershausen (15./8): „Obwohl sich unsere jungen Spieler Jonas Bach, Marcel Fischer und Nils Will zu wichtigen Stammkräften entwickelt haben, hat unser kleiner Kader verletzungsbedingte Ausfälle nicht verkraftet“, meint Vorstandsmitglied Gerold Büttner. Besonders weh tut den Schützlingen von Ronny Roggatz der Ausfall von Stürmer Björn Will (Kreuzbandriss).

Winterpausen-Bilanz in der Kreisliga Rhön       -  Ein ganz heißer Aufstiegskandidat in der Kreisliga Rhön ist der FC Thulba (gelbe Trikots), allerdings wird Keeper Andreas Binner (im Bild) den Frankonen nur noch selten zur Verfügung stehen.
Foto: Hartmann | Ein ganz heißer Aufstiegskandidat in der Kreisliga Rhön ist der FC Thulba (gelbe Trikots), allerdings wird Keeper Andreas Binner (im Bild) den Frankonen nur noch selten zur Verfügung stehen.
 
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