FC Fuchsstadt – SpVgg Bayern Hof 0:7 (0:2). Tore: 0:1 Maximilian Weiß (20.), 0:2 Marian Schubert (33.), 0:3 Nico Schmidt (50.), 0:4 Fabian Krantz (57.), 0:5 Maximilian Weiß (74.), 0:6 Johannes Hamann (86.), 0:7 Hendrik Geiler (90.+1).
Die Laune bei Martin Halbig war schon schlechter. Auch nach Siegen. Diesmal brauchte es keine kritischen Worte. Die Mannschaft hatte in den 90 Minuten plus Nachspielzeit schon genug gelitten, war regelrecht vorgeführt worden in diesem Relegationsspiel vor spektakulärer Szenerie in der Kohlenberg-Arena. Das Rückspiel am Samstag (16 Uhr) wird für den Landesligisten das letzte Pflichtspiel der Saison sein. Die Oberfranken dürfen Kräfte sparen für die 2. Runde, in der wahrscheinlich der TSV Großbardorf der Gegner sein wird nach seinem 4:1-Hinspiel-Sieg über die DJK Don Bosco Bamberg . Nur der Sieger spielt in der nächsten Saison in der Bayernliga.
Dort, wo der FC Fuchsstadt nicht hingehört. Dieser Eindruck manifestierte sich zumindest am Mittwochabend gegen ersatzgeschwächte Hofer, die kurzfristig auch auf Tom Feulner verzichten mussten. Der zum FC 05 Schweinfurt wechselnde Kapitän war in der abgelaufenen Bayernliga-Saison mit sieben Treffern der erfolgreichste Torschütze der Spielvereinigung – und wurde kein bisschen vermisst. Vor allem der ehemalige Großbardorfer Maximilian Weiß und Nico Schmidt trumpften auf und erzielten nicht zufällig drei der sieben Gästetreffer. „Wir waren in allen Belangen unterlegen und haben nur die ersten zehn Minuten offen gestaltet. In der Phase hätten wir ein Tor machen müssen, um ins Spiel zu kommen. Unser Respekt vor Kulisse und Gegner war wohl zu groß“, redete Martin Halbig Klartext.
Die offiziell 1512 zahlenden Zuschauenden wurden, im übertragenen Sinne, zunächst mit Nebelkerzen beworfen. Denn den besseren Start hatten tatsächlich die Fuchsstädter mit guten Aktionen von Yanik Pragmann und Dominik Halbig, die dann aber keinen Stich mehr machten gegen aufmerksame und nie nachlassende Hofer Verteidiger. Mit dem Führungstreffer der Gäste begann der Einbahnstraßen-Fußball. „Aus dem Video-Studium wusste ich, dass Fuchsstadt eine gute Mannschaft hat. Wir wollten daher gleich pressen, um den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Und das haben meine Jungs richtig gut gemacht“, analysierte Hofs Trainer Mikheil Sajaia.
In der Landesliga hatte der FC Fuchsstadt viele Gegner mit enormer Laufstärke beeindrucken können, aber in dieser Disziplin waren die Oberfranken mindestens ebenbürtig. „Konditionell haben wir zu den besten Teams der Bayernliga gehört. Was uns gefehlt hat, war ein echter Torjäger “, sagte der Georgier Sajaia, der selbst höherklassig kickte mit Stationen unter anderem beim FC Augsburg , SV Darmstadt 98 oder der SpVgg Unterhaching .
Mit dem 2:0 durch den komplett blank stehenden Marian Schubert begann die lange Leidenszeit der FCler um Keeper Tayrell Kruppa, der mit guten Aktionen einen höheren Rückstand zur Pause verhinderte, mit dem 3:0-Freistoßtreffer durch Nico Schmidt kurz nach dem Seitenwechsel aber noch mehr unter Beschuss geriet. „Die Hofer waren aggressiver giftiger, laufstärker und spritziger und hatten ja sogar noch einige Alu-Treffer. Sieben Stück nach so einer überragenden Landesliga-Runde zu kassieren, ist schon bitter“, so Halbig. Nur eine einzige gelbe Karte – für Keeper Kruppa – hatte der FC Fuchsstadt kassiert. Durchaus ein Beweis dafür, dass die Kohlenberg-Jungs erst gar nicht in die Zweikämpfe fanden.
Die Höhe der Niederlage nagte tags darauf noch am Trainer. „Die ganze Runde waren wir nicht so schlecht wie am Mittwoch. Da hat uns die Leidenschaft vor so einer Kulisse gefehlt. Da muss man sich besser verkaufen“, findet Martin Halbig , der für das Rückspiel auf Chris Schmidt und Michael Emmer verzichten muss. Fraglich ist der Einsatz von Marian Wiesler. An der Fußball-Verrücktheit im Ort endet das Ergebnis nichts. Zwei Fan-Busse werden die Mannschaft im Stadion „Grüne Au“ unterstützen. Erwähnt werden muss an dieser Stelle noch die exzellente Organisation des Spiels durch den Verein und die Freiwillige Feuerwehr.
Fuchsstadt : Kruppa – Helfrich, S. Bartel, Lieb, Seit – S. Schmidt (77. Raab), Wiesler (34. Emmer), Frank (75. Schmitt) – Halbig (63. Neder), Pragmann (58. Mjalov), C. Schmidt.