FC 06 Bad Kissingen – SC Schwarzach 0:0.
Für die Nullsechser war es bereits das dritte Heim-Remis in der Saison und die zweite Nullnummer in Folge. „Uns fehlt im letzten Drittel einfach die Durchschlagskraft“, analysierte im Anschluss der ehemalige FCler Christian Laus treffend.
Mit einer leicht veränderten Taktik schickte Tim Herterich seine Mannen ins Match. Die Gäste schienen schon im Vorfeld mit einem Punkt zufrieden und so spielten sie auch – wobei sie die deutlicheren Chancen besaßen. In der Nachspielzeit knallte Tim Reiner den Ball an den Pfosten und hätte damit fast die Sensation perfekt gemacht, denn die Kurstädter investierten deutlich mehr ins Spiel.
Mit viel Ballbesitz, kontrolliertem Offensivspiel und sicherem Passspiel – soweit es der immer noch sehr holprige Platz zuließ – kombinierten sich die FCler nach vorne, um dann ungenau zu werden oder sich in Dribblings zu verdaddeln. Deutlich einfacher machten es da die Schwarzacher, die bei Balleroberung blitzschnell nach vorne spielten, dann aber ebenfalls in der Summe zu ungefährlich waren.
Die beste Möglichkeit für die Gäste im ersten Durchgang vergab Tim Reiner, als er alleine auf Tedi Kokalari zulief, ihn aber nicht überwinden konnte. Auf der Gegenseite stupste Julius Rödl ein Zuspiel von Leon Schmitt vorbei am SC-Keeper Butz, der mit einer Fußabwehr gerade noch zur Ecke klären konnte. Diese hätte Cedric Bäßler fast zur Führung eingeköpft, doch Butz war wieder zur Stelle.
Nach der Pause hatte der FC 06 noch mehr Kontrolle, doch die Abschlüsse von Cedric Bäßler (55.) per Freistoß oder Tizian Fella (73.) waren zu ungenau. Sinnbildlich für das Kissinger Spiel war die letzte gute Chance im Spiel. Julius Albert fing einen Schlag von Butz ab, der mit vollem Risiko gegen Luis Hüfner geklärt hatte und deutlich vor der eigenen Kiste stand. Anstatt den Ball zu stoppen und präzise abzuschließen, versuchte er es direkt und drosch den Ball über den Kasten. stu
Bad Kissingen: Kokalari – Höchemer, Halbig, Füller, Fella – Bäßler, Bayer – Rödl (85., Eschenbacher), J. Schmitt (70., Fischer), L. Schmitt (57., Hüfner) – Albert.
Die Tabelle der Bezirksliga Ost
TSV Münnerstadt – TSV Ettleben 2:2 (2:0). Tore: 1:0, 2:0 Simon Snaschel (5., 38.), 2:1 Leon Baucke (70.), 2:2 Johannes Brätz (88.).
Als Gästeakteur Linus Geyer in der 91. Minute freistehend vor Keeper Patrick Balling auftauchte, seinen Heber aber zu hoch ansetzte, „hätten wir das Spiel noch verlieren können“, wusste Münnerstadts Co-Trainer Christoph Then. Als im Gegenzug Benedikt Back nach Zuspiel von Tobias Kröckel mit seinem Flachschuss am Goalie Jakob Memmel scheiterte, „hätten wir das Spiel noch verlieren können“, analysierte auch Ettlebens Trainer Stefan Riegler.
„Dem Spielverlauf nach wäre es ungerecht gewesen, wenn ein Team als Verlierer vom Platz gegangen wäre“, zog Simon Snaschel Bilanz. Der Liga-Torjäger brachte seine Farben in Führung nach einer Flanke von Janik Markert samt unsauberer Kopfballabwehr auf den Fuß von Snaschel.
Den Ausbau der Führung verpasste zunächst Samuel Radi, dessen abgefälschter Schuss knapp am Kasten vorbei segelte (18.). Präziser zielte Snaschel kurz vor dem Seitenwechsel mit einem überlegten Schlenzer. Nach der Pause übernahmen die Riegler-Schützlinge zunehmend die Initiative und profitierten auch davon, dass der bis dahin starke Münnerstädter Lukas Schmittzeh wegen einer Zerrung in der Kabine bleiben musste.
Zunehmend auffällig wurde nun das Ettlebener Angriffsduo Tim Rottmann und Marcel Faulhaber, die mehrmals das von Patrick Ballng gehütete Tor in Gefahr brachten. Den Anschlusstreffer erzielte Leon Baucke, der von einem Abwehrschnitzer der Heimelf profitierte, aber kurz darauf wegen einer Oberschenkelzerrung den Rasen wieder verlassen musste.
Wesentlich schlimmer dürfte es danach Marcel Faulhaber erwischt haben, dieser zog sich ohne Fremdeinwirkung eine Achillessehnenverletzung zu. „Das sieht momentan nicht gut aus, ein langfristiger Ausfall wäre für uns eine Katastrophe“, stöhnte Riegler. Dieser konnte noch den Ausgleich bejubeln, als nach einer Freistoßflanke von Jannik Pfeuffer der aufgerückte baumlange Außenverteidiger Johannes Brätz einnickte. sbp
Münnerstadt: Balling – N. Markert (74. Kröckel), Köhler, Weber, Sperlich – Markart, L. Schmittzeh (46. Müller), Schubert (81. Quinones), J. Markert – Radi, Snaschel (88. Back).
