FC Eibstadt – FC Reichenbach/Burglauer/Windheim 1:0 (1:0). Tor: 1:0 Kilian Katzenberger (28.).
Seit Samstagabend halb neun ist der FC Eibstadt zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte wieder Kreisligist. Im Relegationsvergleich mit dem Kreisliga-Viertletzten FC Reichenbach gelang dem Team von Trainer Jochen Tüchert, Kreisklasse-2-Zweiter, ein verdienter, aber bis zum Abpfiff nie ganz sicherer 1:0-Sieg. Eibstadt kehrt somit nach fünf Jahren wieder in die Kreisliga zurück.
Gewinner war an diesem imposanten Fußball-Abend vor Sonnenuntergang ein weiterer. Wenn sich ein Fußballplatz freuen kann, dann war es der in den Hofwiesen von Bad Neustadt über die herrliche Kulisse mit 1164 Zuschauenden samt ihrer Ideen von A wie Anfeuerung bis Z wie Zusammenhalt. Zum vollends gelungenen Fußballfest hätte nur noch ein prickelndes Fußballspiel gefehlt. Doch diesbezüglich musste man Abstriche machen. Beide Trainer, Jochen Tüchert und Sven Ludsteck, waren sich einig, dass „meine Mannschaft schon besser gespielt hat als heute.“ So eine Kulisse ist halt doch nicht alltäglich für die Spieler, das Ziel ebenso. Selbst Gert Müller, dem VfL-Vorsitzenden, fehlte „eine Prise Temperament zum Event“ an der in den letzten Jahren vergleichsweise verwaisten Sportanlage.
Der Unterklassige setzte sich nicht ganz unerwartet durch. „Wir haben halt wieder nichts reingebracht“, stellte Ludsteck als Ursache fest. Für den schwächsten Angriff der Kreisliga war selbst die nicht fehlerfreie Eibstädter Abwehr nicht zu überwinden. „Fürstlich“ geht es zudem meistens bei Siegen der Mannschaft vom Saale-Oberlauf zu. Doch der eine, der wieder genesene Niklas Fürst, sah sich strikter Manndeckung von Julian Bötsch gegenüber. Und für Daniel Fürst hatte sich Ludsteck für fließenden Wechsel in der Bewachung entschieden. So richtig torgefährlich wurden sie beide nicht.
Ein schnöder Standard reicht
Und so schwankte das Niveau des Spiels eher länger als kurz tatsächlich im Bereich hintere Kreisliga/vordere Kreisklasse – und das zunächst mit vertauschten Rollen. Es dauerte, bis es überhaupt in die Gänge kam, so groß war der Respekt voreinander und so klein das Risiko, das man zu gehen bereit war. Die Eibstädter waren schließlich gewarnt von der Relegation ein Jahr zuvor gegen Wülfershausen. Die Ansagen der Fans, verbal und auf den Bannern waren klarer als die Aktionen auf dem Feld. Diese Teutonen mussten mit ihren ersten selber kreierten Chancen lange warten. Als nämlich Keeper Trammer retten musste (25.), war man durch einen Abwehrfehler eingeladen worden. Dagegen fuhr der FC Eibstadt die Ernte des Tages, einer ganzen Saison, bereits in der 28. Minute ein. Durch Kilian Katzenbergers Kopfball nach einer Ecke: Keine feine Kombi, ein Standard reichte schon.
Turbulenzen gab es vor Trammers Tor in der 37. Minute. Da lenkte er zunächst an die Latte und parierte auch den zweiten Ball. Es war in der Phase, als Reichenbach immer stärker wurde. Ludsteck schickte seine Truppe mit neuem Elan in die zweite Halbzeit, brachte auch frischen Wind von der Bank, während Tücherts Truppe gefährlich passiv wirkte. Nur ein weiterer Fehler und schon wäre man aus den Wolken gefallen – wie gegen Wülfershausen. Die Fans des Verlierers hatten auf ihrem Transparent die Devise vorgegeben: „K.o-Spiele spielt man nicht, man gewinnt sie.“
Das beherzigten die aus Groß- und Kleineibstadt, obwohl sie mehrfach versäumten, den Sack zuzumachen. So wollte Joschka Hartmann (73.) mit der Hacke zaubern, anstatt die von Daniel Fürst aufgelegte Kugel einfach rein zu schieben. Wenig später hatte Hartmann einfach Pech, traf nur die Latte. So geriet die Partie mehr und mehr zum Abnutzungskampf, an dessen Ende es Jubel und Freude sowie Enttäuschung und Trauer, aber keinerlei Pyrotechnik oder sonstigen gefährlichen oder beleidigenden Begleitumstände gab. Einen nicht unerheblichen Part dazu trug auch Schiedsrichter Christian Wolf bei, mit nur vier Gelben Karten und einer unaufgeregten Leitung des Spiels.
Jetzt wartet der VfR Sulzthal
„Das 1:1 lag mehrfach in der Luft. Heute hat die Nervosität regiert“, befand Sven Ludsteck hinterher und setzt auf die zweite Chance gegen Sulzthal. Die Partie findet am Freitag, 9. Juni, um 18.30 Uhr in Rannungen statt. „Es war ein schlechtes Spiel, aber das ist egal heute“, gestand Jochen Tüchert. „Heute hatten wir das Glück, das uns im letzten Jahr fehlte.“ Rudi Dümpert
Reichenbach: Reß – P. Hergenöther, Hillenbrand, Pickel, J. Hergenröther – J. Bötsch, Back – Dietz, Schäfer – Zimmermann – Schmidtke. Rückwechselspieler: Katzenberger, Erhard, Frank, Seufert, S. Bötsch.
SG Brendlorenzen /Windshausen – SG Großwenkheim I/Münnerstadt II 1:0 (1:0). Tor: 1:0 Artem Rosbach (16.).
Die SG Brendlorenzen /Windshausen hat mit einem glanzlosen 1:0 (1:0)-Erfolg dank des goldenen Torschützen Artem Rosbach gegen die SG Großwenkheim I/Münnerstadt II den Klassenerhalt in der Kreisklasse Rhön 3 geschafft, der Herausforderer bleibt in der A-Klasse.
„Pure Erleichterung“ kamen Michael Büttner, Trainer des siegreichen Teams, als erste Worte nach dem Schlusspfiff des Relegationsspiels vor 567 Zuschauenden in Eichenhausen über die Lippen. „Ich habe meine kurze Trainerlaufbahn mit meinem Lieblingsergebnis beendet“, sagte er mit einem verschmitzten Lächeln.
Büttner hatte an Ostern das Traineramt übernommen und kann seinem Nachfolger Matthias Petzold nun einen Kreisklassisten übergeben. Bei seinem Abschiedsspiel wurde sein Nervenkostüm, aber auch derer, die es mit der SG Brendlorenzen /Windshausen hielten, sehr stark strapaziert.
Dominik Härter, spielender Co-Trainer des Verlierers, hätte sich ein „bisschen mehr Spielglück “ gewünscht. Dennoch könne jeder seiner Spieler könne stolz auf sich sein. Seine Mannschaft sei ein gleichwertiger Gegner, die Niederlage unglücklich gewesen. Bei aller Enttäuschung registrierte er mit Zufriedenheit, „dass wir Paroli geboten haben und uns vor einem solchen Gegner nicht zu verstecken brauchen“.
Im Fanblock Bengalos gezündet
In der Tat setzte sich die SG Großwenkheim in der zweiten Halbzeit größtenteils in des Gegners Hälfte fest. Lautstark unterstützt von zahlreichen Fans, von denen einige aber einmal über das Ziel hinausschossen. Sie zündeten in der 75. Spielminute Bengalos. Der Schiedsrichter unterbrach sofort, die Spieler verließen den Platz. Die Situation beruhigte sich indes schnell. Nach sechs Minuten Zwangspause rollte der Ball wieder. Die SG Großwenkheim spielte anfangs gutes Pressing und bestimmte die ersten zehn Minuten. „Dann haben wir die Kontrolle über das Spiel bekommen“, sagte Michael Büttner. In ihrer besten Phase der gesamten Partie verpasste die SG Brendlorenzen nach dem umjubelten 1:0 durch Artem Rosbach den Ausbau der Führung.
So setzte Alexander Ortloff einen Kopfball wuchtig, aber auch knapp am Dreieck vorbei. Alexander Ortloff steuerte mittig völlig allein auf Torwart Jonas Warthemann zu, der blieb Sieger. Artem Rosbachs Freistoß lenkte der Torwart zur Ecke. „Wir müssen zur Halbzeit 3:0 führen“, so Büttner. Glück für die SG Brendlorenzen jedoch, als ihr Torwart Martin Sterzinger bei einem hohen Ball in den 16er aus seinem Tor heraus stürmte und das Leder weg faustete. Und dabei wohl auch den Spieler traf. Elfmeter oder nicht? Der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus.
Nach dem Seitenwechsel tauchte die SG Brendlorenzen ab. Die SG Großwenkheim, beherzt und mit viel Einsatz, verlagerte das Geschehen zusehends in die gegnerische Hälfte. Mit weiten Bällen in den Strafraum , insbesondere bei Freistößen, sorgte sie für dicke Luft. Eine wirklich klare Chance sprang nicht heraus. Zudem fehlte ihr das Quäntchen Glück, weil Jonas Glückert nur die Oberkante der Latte traf (60.). In dieser Drangphase verlegte sich Brendlorenzen auf Konter, „aber die haben wir nicht sauber genug ausgespielt“, resümierte Büttner. Beim Kopfball von Abwehrchef Carl Murphy an die Latte fehlten nur Zentimeter zum 2:0.
So lebte die Partie bis zum Schluss weniger von spielerischer Klasse als vielmehr von Kampf, Einsatz und Spannung. Oder, wie es Michael Büttner ausdrückte: „Wir haben mit allem, was wir haben, verteidigt.“ Peter Hüllmantel
Großwenkheim I/Münnerstadt II: Warthemann – Reuß, Lenhart, Erhart, Pfennig – Glückert, Back, S. Härter, D. Härter – Vielwerth, Kiesel. Rückwechselspieler: Rittelmeier, Sperlich, Katzenberger, Neundorf.