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Wollbach bei Bad Kissingen
Das legendäre Rehbock-Team vom TSV Wollbach
40 Jahre nachdem sie die Meisterschaft feierten, trafen sich die Kicker des TSV und schwelgten in Erinnerungen. Die „Rehbock-Treffen“ sind Tradition, zukünftig wird Gerhard Kirchner fehlen.
Unser Bild zeigt die Meistermannschaft vom TSV Wollbach in der Saison 1982/83 mit Abteilungsleiter Friedel Heckert (hinten, von links), Spielertrainer Gerhard Kirchner, Thomas Söder, Hermann Metz, Anton Heckert, Kurt Markart, Udo Schmitt, Reinhold...       -  Unser Bild zeigt die Meistermannschaft vom TSV Wollbach in der Saison 1982/83 mit Abteilungsleiter Friedel Heckert (hinten, von links), Spielertrainer Gerhard Kirchner, Thomas Söder, Hermann Metz, Anton Heckert, Kurt Markart, Udo Schmitt, Reinhold Rösser, Martin Amrhein, Konrad Wehner sowie Sigmund May (Vorsitzender TSV Wollbach) und Meinhard Keßler (vorne, von links), Jochen Wehner, Jürgen Rottenberger, Herbert Metz, Thomas Geis, Thomas Rottenberger und Michael Grom.
Foto: TSV Wollbach | Unser Bild zeigt die Meistermannschaft vom TSV Wollbach in der Saison 1982/83 mit Abteilungsleiter Friedel Heckert (hinten, von links), Spielertrainer Gerhard Kirchner, Thomas Söder, Hermann Metz, Anton Heckert, Kurt ...
Thomas Sturm
 |  aktualisiert: 24.12.2023 02:46 Uhr

Am 6. Juni 1983 verkündete die Saale-Zeitung den Titelgewinn des TSV Wollbach in der damaligen B-Klasse 6 und den damit verbundenen Aufstieg in die A-Klasse, heute zu vergleichen mit der Kreisliga. Der Jubel beim TSV kannte damals keine Grenzen, denn nach 13 Jahren in der B-Klasse gelang endlich die Meisterschaft. Später sollte der Weg der Wollbacher sogar noch höher führen, unter dem damaligen und jetzt wieder aktiven Trainer, Dominik Schönhöfer , gelang sogar der Aufstieg bis in die Bezirksliga. Es ging aber auch wieder runter, so wie damals und vor etlichen Jahren. Unvergessen bleibt dennoch die Meisterschaft der Mannschaft am Ende der Saison 1982/83, die noch heute regelmäßig gefeiert wird.

Tore, Tränen und Triumphe

„Tore, Tränen und Triumphe“ lautete eine andere Schlagzeile, und 40 Jahre nach dem Erfolg durchlebten die Spieler ähnlich aufwühlende Stunden, denn nur zwei Tage nach dem Treffen des Rehbock-Teams verstarben der frühere Mitspieler und TSV-Ehrenvorsitzender Gerhard Kirchner sowie der ehemalige Abteilungsleiter Friedel Heckert am selben Tag. „Das war natürlich für uns alle ein Schock“, berichtet Jochen Wehner, der die Treffen seit vielen Jahren organisiert und als Jugendspieler sogar von Gerhard Kirchner trainiert wurde.

Ein Spiel gegen die DJK Windheim

Es hat aber zehn Jahre gedauert, bis sich die Meistermannschaft von 1982/83 das erste Mal traf und kräftig feierte. Genau am 30. Juli 1993 wurde der Festabend eröffnet, der Basis für viele weitere und vor allem regelmäßige Feierlichkeiten war. Ursprung der Idee war ein Freundschaftsspiel am 26. Juni 1993 gegen den ewigen Rivalen DJK Windheim. Das endete 3:3 und schon in der erfolgreichen B-Klassen-Saison 82/83 ließ man die DJK mit fünf Punkten Vorsprung hinter sich und stieg auf. Nach einem feuchtfröhlichen Abend wurden die Rehbock-Treffen manifestiert und bestehen bis heute. Der Name geht auf den Jäger und Mitspieler Roland Kirchner zurück, der 1980 den legendären Spruch zum Besten gab: „Wenn der Rehbock fällt, wird kurzfristig ein Essen angesagt“. So war es klar, dass beim ersten Treffen überhaupt ein Reh verspeist wurde. Alle liefen, laut Berichten von damals , zur Hochform auf, und die Geburtsstunde der Rehbock-Treffen hatte geschlagen. An dem Abend wurde auch gleich ein Sponsor gefunden, der entsprechende T-Shirts anfertigen ließ und ein Jahr später an die Männer brachte.

Kräftig gefeiert und gesungen

Die Abende kamen richtig gut an, und auch die Spielerfrauen waren nun mit dabei. Es wurde kräftig gefeiert und gesungen, um die Erinnerungen an die Meisterschaft damals weiterleben zu lassen. Diskutiert wird noch heute über die Folgesaison, an deren Ende man leider wieder in die B-Klasse abstieg. Sportliche Highlights waren unter anderem ein 3:2-Heimsieg gegen den TSV Großbardorf . Das Siegtor erzielte Jochen Wehner kurz vor Schluss per Kopf. Auch die DJK Waldberg spielte damals in der Liga und wurde im Heimspiel mit 2:1 bezwungen nach Toren von Thomas Rottenberger und abermals Jochen Wehner. Großbardorf und Waldberg spielten Jahre später viel weiter oben als der TSV. Waldberg bis in die Landesliga und im DFB-Pokal , Großbardorf später sogar bis in die Regionalliga.

Einfach schöne Erinnerungen

„Das sind einfach schöne Erinnerungen , die wir teilen“, sagt Jochen Wehner. Auch gesanglich ist die Rehbock-Truppe top und schmettert die alten TSV-Lieder, die kaum noch jemand kenn. „Schwarz und Gelb, wie lieb ich dich“, ist ein Tophit, der bei keinem Treffen fehlen darf. Als inoffizielle Vereinsgaststätte wurden die Räumlichkeiten von Kurt und Margot Markart auserkoren und sind es bis heute geblieben. Der damals in Stangenroth lebende Markart war der Stürmerstar und auch von Bundesligisten umworben, spielte aber ausschließlich für den TSV Wollbach.

Längst eine Whatsapp-Gruppe

Die Treffen finden mittlerweile jährlich statt und wurden nur durch Corona unterbrochen. Früher noch mit Einladungskarten per Post oder Telefonaten organisiert, gibt es heutzutage längst eine Whatsapp-Gruppe, und der Termin für das nächste Jahr steht schon fest. Dann allerdings ohne den ehemaligen Mitspieler Gerhard Kirchner. Er war über 30 Jahre im TSV-Vorstand engagiert und führte 24 Jahre lang den Verein. 2016 wurde er für seine Verdienste zum TSV-Ehrenvorstand ernannt. Das 40-jährige Jubiläumstreffen konnte er noch miterleben, nun müssen andere die Geschichten erzählen über eine erfolgreiche Mannschaft, die sich erst zehn Jahre später nach dem größten Erfolg ihrer gemeinsamen Zeit auf neue Art und Weise wiedergefunden hat.

TSV Wollbach       -  Trafen sich 40 Jahre nach der Meisterschaft wieder mit Thomas Rottenberger (hinten, von links), Roland Kirchner, Hermann Metz, Jürgen Rottenberger, Thomas Söder, Michael Grom, Kurt Markart, Reinhold Rösser, Harald Albert, Matthias Schmitt sowie  Jochen Wehner und Konrad Wehner (vorne, von links), Thomas Geis, Herbert Metz und dem kürzlich verstorbenen  Gerhard Kirchner. Es fehlt: Udo Schmitt.
Foto: Jochen Wehner | Trafen sich 40 Jahre nach der Meisterschaft wieder mit Thomas Rottenberger (hinten, von links), Roland Kirchner, Hermann Metz, Jürgen Rottenberger, Thomas Söder, Michael Grom, Kurt Markart, Reinhold Rösser, Harald ...
 
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