
Das Feuerwehrwesen in der Gemeinde Motten könnte besser aufgestellt sein. Das ist für die Beteiligten nichts Neues. Ein kleiner Schritt zu einer Feuerwehrbedarfsplanung wurde nun in der jüngsten Gemeinderatsitzung getan. Thomas Beck hat als Geschäftsleiter des Marktes Bad Bocklet dort die weiteren nötigen Schritte bereits begleitet und stellte den Ablauf den Gemeinderäten vor.
Um zu wissen, was man braucht, muss man erst wissen, was man hat. Die Erfassung des Ist-Zustandes sei grundlegend für das weitere Vorgehen, so Thomas Beck . Sowohl Gemeindestruktur als auch Risikopotenzial, und insbesondere die Feuerwehrstruktur werden von Brandschutzingenieuren unter die Lupe genommen.
Wieviel Feuerwehrpersonal ist zu welcher Zeit verfügbar, wie ist der Zustand des Feuerwehrhauses, wie lange sind die Anfahrts- und Rüstzeiten? Sich diesen Fragen zu stellen, bedeute sowohl für Feuerwehr , als auch für die Gemeindeverwaltung viel Arbeit, die sich aber lohne: „Man hat eine ordentliche Bestandsaufnahme, die ganz wichtig ist. Man bekommt ein Lagebild, welche Feuerwehr für die erforderliche Situation überhaupt leistungsfähig ist“ – von Feuerwehrautos ist bis hierher noch keine Rede.
Wer braucht was?
Im zweiten Schritt wurde in Bad Bocklet erarbeitet, welche Feuerwehr was kann und braucht. Entsprechend der jeweiligen Schwerpunkte wurden von den Ingenieuren die erforderlichen Maßnahmen vorgestellt und eine Handlungsanweisung bezüglich Personal- und Ausrüstungsbedarf erstellt.
Mehrwert: Die große Richtung ist vorgegeben
„Das ist der Mehrwert. Die große Richtung wurde fachlich erarbeitet“. Für die nächsten zehn bis 15 Jahre stehe diese fest. Eineinhalb Jahre dauerte der Prozess vom Beschluss bis zur Fertigstellung der Bedarfsplanung . „Die Zeit wird man brauchen. Sie war es wert, denn jetzt gehen Entscheidungen schneller“, berichtet Beck. Auch die Kosten hole man „über die Jahre wieder rein“. Zudem habe man fachliche Planungssicherheit. Sinnvoll sei die Beauftragung eines Ingenieurbüros gewesen, die „Verwaltung wäre mit der Gefährdungsanalyse überfordert gewesen“.
Nacharbeit erforderlich
Die einzige „Schwäche“, die die Feuerwehrbedarfsplanung aufdeckte, war: „Wir haben erkannt, dass alle Feuerwehrhäuser entsprechend der neuen Unfallverhütungsvorschriften umgebaut werden müssen – so wird das auch hier sein“, prognostizierte Thomas Beck für die Gemeinde Motten . Diese solle sich außerdem für die Zukunft die Frage nach Feuerwehrnachwuchs stellen und bezüglich neuer Feuerwehrhäuser und -autos mit langen Planungs- und Lieferzeiten rechnen.
2. Bürgermeisterin Lena Böhm ( Freie Wähler Kothen-Motten-Speicherz), die die Gemeinderatsitzung leitete, verwies auf Fragen, die vor dem weiteren Vorgehen nicht-öffentlich geklärt werden müssten.
Die Beschlussfassung zur Bedarfsplanung der gemeindlichen Feuerwehren wurde vertagt, weil noch nicht alle angefragten Angebote vorlagen.
Alle anderen Tagesordnungspunkte wurden von den Räten beschlossen. Die Geschäftsordnung des Gemeinderates wurde lediglich in kleinen Punkten angepasst.
Die Vertretungsregelung sieht nun vor, dass im Verhinderungsfalle aller drei Bürgermeister als nächstes Gemeinderat Özkan Ögretmen (FW Kothen-Motten-Speicherz) ihre Vertretung übernimmt. Ein vorberatender Bauausschuss wurde beschlossen.
Wasserpreis steigt leicht an
Die Beitragssatzung zur Wasserversorgung musste angepasst werden. Die Kostenschätzung von 2017 musste nach Beendigung der Baumaßnahmen nach oben korrigiert werden.
Waren vor sechs Jahren noch 691.620 Euro hierfür veranschlagt gewesen, belaufen sich die tatsächlichen Kosten auf 730.464 Euro . Die von den Mottenern zu zahlenden Beiträge erhöhen sich daher von 23 Cent auf 24 Cent pro Quadratmeter Grundstücksfläche und von 1,52 Euro auf 1,62 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche.
Dem Antrag des Schützenvereins Motten entsprach der Gemeinderat , war doch 2006 eine generelle zehnprozentige Bezuschussung an Vereine beschlossen worden. Die Gemeinde gewährt dem Schützenverein für die Anschaffung von Pressluftgewehren daher einen Zuschuss von 735,70 Euro .
Friedhöfe werden umgestaltet
Die Friedhöfe in Kothen und Motten müssen umgestaltet werden. Holger Porzelt und Heiko Will (beide WG Motten ) halten nach einer Friedhofsbegehung für den Mottener Friedhof nur kleine Änderungen für erforderlich, für den Friedhof in Kothen gebe es jedoch mehr Handlungsbedarf. Bevor weitere Angebote eingeholt werden, müssten erst die Schwerpunkte und das „Feintuning“ geklärt werden, sagte die 2. Bürgermeisterin.
Waren bislang alle Beschlüsse einstimmig beschlossen worden, gab es beim offiziellen Vorschlag für die Schöffenwahl eine Gegenstimme. Trotzdem wird Ute Becker, die das Amt bereits in der Vergangenheit ausgeübt hat, in die Vorschlagsliste aufgenommen.
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