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BAD KISSINGEN (WE)
Für den Märtyrer der Neuzeit
Mit der Segnung eines Gedenksteins wurde Pater Franz Reinisch gewürdigt, der 1942 in der Bad Kissinger Manteuffel-Kaserne den Fahneneid verweigerte.
zz
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Dekan Oskar Pflüger, Festredner und Mitglieder der Schönstatt-Vereinigung erinnerten an die beispielhafte Zivilcourage des "Märtyrers der Neuzeit" - so die Informationstafel. Ein mannshoher roter Sandstein mit zwei Acrylglas-Tafeln, davor ein abgebrochener Schlagbaum und Pflastersteine des alten Kasernenhofes, erinnern an Pater Franz Reinisch, der aufgrund seiner Weigerung im August 1942 enthauptet wurde.

Die Acryl-Tafeln zeigen ein Bild von ihm und informieren über den Werdegang des Pallottiner-Paters, der am 15.  April 1942 auf dem damaligen Kasernengelände Bad Kissingen verhaftet wurde. Auf drei Tafeln, einer am Gedenkstein und zwei am Pater-Reinisch-Weg, belegen Zitate die Standhaftigkeit und Entschiedenheit von Pater Reinisch.

Dekan Oskar Pflüger ging in seiner Begrüßung auf die Beziehung von Pater Reinisch zu Bad Kissingen ein. So wurde bereits am 4.  Januar 1987 eine Mahntafel in der Kapelle der amerikanischen Kaserne angebracht und mit deutschen und englischen Texten auf die Geschehnisse hingewiesen. Diese Gedenktafel, die nach der Schließung der Kaserne verschwunden war und zwischenzeitlich in München wieder auftauchte, wird ihren endgültigen Platz in der renovierten Herz-Jesu-Kirche erhalten. Dekan Pflüger dankte der Stadt für die Gestaltung des Gedenkplatzes und für die Benennung eines Pater-Reinisch-Weges im Kasernengelände, denn mit der Bezeichnung Weg werde die Gewissensentscheidung bezeugt.

Der Segnung des Steines, der hinter dem Jugendzentrum am Anfang des Pater-Reinisch-Weges steht, wohnten über 200 Personen bei. Mathias Bug und Fabian Wolf von der Schönstatt-Jugend betonten die Bedeutung von Pater Franz Reinisch, der nicht zu den großen Gestalten der Geschichte gehöre, doch: "Auch Kleinere haben die Geschichte durch ihre Zivilcourage mitgestaltet." Der Schlagbaum, der am Stein geborsten ist und darin eine "Wunde" hinterließ, solle auf das Predigtverbot und den späteren Freiheitsentzug hinweisen. Die Stange entspringt aus dem Pflaster zu Füßen des Steins und steht für den Weg, den Reinisch tatsächlich beschritt.

Für Schönstatt-Padre Heinrich Walter ist der Gedenkstein eine Erinnerung an die Geschichte, aber auch ein Mahnmal für die Zukunft. Der Lebensweg von Pater Reinisch zeige innere Verbindungen zu den Märtyrern, seine Art sei von besonderer Liebe zu Christus geprägt. OB Christian Zoll dankte den Jungmännern des Schönstatt-Werkes für ihr Engagement. Der Geschwister-Scholl-Platz, der Gedenkstein und der Pater-Reinisch-Weg lassen den Widerstand gegen das menschenverachtende System des Dritten Reiches erkennen. Für den Landkreis würdigte Eberhard Gräf den Mut und die Entschiedenheit von Pater Franz Reinisch.

 
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