Gesund und geistig fit bis ins hohe Alter, das möchte das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten möglichst vielen Menschen ermöglichen. Anfang des Jahres wurde daher das Netzwerk „Generation 55+ Ernährung und Bewegung “ für die beiden Landkreise Bad Kissingen und Rhön Grabfeld gegründet.
„Die demographische Entwicklung in den Landkreisen zeigt, dass der Anteil der Bevölkerung in der Altersgruppe 55+ steigt. Bei so manchem Menschen dieser Altersgruppe machen sich ’erste Zipperlein’, das heißt gesundheitliche Veränderungen, bemerkbar“, heißt es in der Netzwerk-Beschreibung.
Wissen und Können vermitteln
Es ist das bislang einzige „Generation 55+“ Netzwerk in Unterfranken. In den anderen bayerischen Regierungsbezirken gibt es schon länger solche Angebote für Menschen ab der Lebensmitte. Marie Hofmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bad Neustadt, betreut das Rhöner Netzwerk.
Wissen vermitteln, praktischer Fertigkeiten fördern und Handlungsstrategien für den Alltag aufzeigen, seien Ziele der unterschiedlichen Veranstaltungen. „Es sollen Anregungen für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil in den Bereichen Ernährung und Bewegung gegeben werden“, fasst Hofmann zusammen.
Körperliche Veränderungen sind normal
Mit zunehmendem Alter verändere sich der Körper, die Muskelmasse gehe zurück, der Körperfettanteil steige und häufig lasse die körperliche Aktivität nach. Während der Energiebedarf sinke, bleibe der Nährstoffbedarf gleich oder steige sogar. Umso wichtiger sei eine ausgewogene Lebensmittelauswahl mit hoher Nährstoff- und geringer Energiedichte.
Regelmäßige Bewegung gehöre zu einem gesunden Leben dazu, erhalte die Mobilität, steigere die Lebensqualität und das Wohlbefinden. Änderungen im persönlichen Lebensstil seien in jedem Alter möglich, es also nie zu spät sei, um sich bewusst zu ernähren und mehr Bewegung in den Alltag zu bringen.
Experten stehen zur Verfügung
Die Themen für die Veranstaltungen wurden vom Bayerischen Staatsministerium vorgegeben. So geht es beispielsweise um Ernährung für ein starkes Herz und für starke Knochen.
Für den Bereich Ernährung stehen Martina Edelmann und Melanie Weber zur Verfügung. Beide habe sind als Diätassistentin fachlich ausgebildet und haben jeweils eine Qualifikation als Referentin.
Regelmäßigkeit ist wichtig
Für den Bereich Bewegung konnte Diplom-Sportlehrer und Rehasport-Übungsleiter Jakob Propp gewonnen werden. Bei ihm geht es unter anderem um Koordination, Beweglichkeit, Kraft und Balance. „Die Themen können je nach Gegebenheiten wie Wetter oder Alter der Teilnehmer angepasst werden“, erklärt Propp, so können zur wärmeren Jahreszeit mehr Outdoor-Aktivitäten angeboten werden.
„Die Teilnehmenden sollen ein Bewusstsein für Bewegung bekommen. Ideal wäre es, wenn sie sich einem Verein oder einer Gruppe in ihrer näheren Umgebung anschließen“, betont Propp. Denn bei allen Veranstaltungen handelt es sich um einmalige Angebote. Es sollen Impulse gesetzt und Informationen weitergegeben werden. Die regelmäßige Umsetzung, ob in der Küche oder in Sachen Bewegung müsse jeder Einzelne für sich selbst in die Hand nehmen.
Tipps und Rezeptideen für zu Hause
Zur Praxisveranstaltung in der Bad Bockleter Schulküche hatte Martina Edelmann für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine ganze Reihe an leckeren Rezepten , Ideen und Tipps zur Zubereitung und Informationen zu Nährwerten mitgebracht. Die selbst hergestellte Müslimischung könne ganz nach Belieben zusammengestellt werden.
Für die schnelle Küche gab es Vollkornnudeln in einem Auflauf mit Tomatensoße. „Ein Stück Fisch kann da gut obendrauf gelegt werden“, wusste Edelmann. Unter den Teilnehmern war Katja Lutz aus Arnshausen. „Ich bin selbst Hauswirtschafterin und möchte mein Wissen auffrischen. Etwas Neues kennenlernen und zu Hause ausprobieren.“
Anregungen für die heimische Küche
Überhaupt stand der Wunsch nach neuen Rezepten, nach interessanten Kombinationen und neuen Ideen bei vielen Teilnehmerinnen im Vordergrund. Einziger Teilnehmer war Walter Doms aus Bad Bocklet, er versorgt sich selbst und erhoffte sich Anregungen für die heimische Küche. „Man wird älter und muss mehr auf die Ernährung achten“, nannte Annemarie Voll aus Hohn als Grund für ihre Teilnahme.
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