Bad Kissingen
Fünfzig Jahre soziale Verantwortung
"Wir sind stolz, solche Kollegen in unseren Reihen zu haben", würdigt Sinan Öztürkdie Leistung von Manfred Töpperwien für die Arbeitnehmerbewegung.

"Du hast in deinem langen sozialen Wirken die Arbeitswelt deiner Kollegen etwas menschlicher gemacht". Über 50 Jahre hatte sich der Garitzer zuerst bei der Post und später bei der Telekom als Betriebsrat, Personalrat und Gewerkschafter engagiert, war viele Jahre Orts- und Kreisvorsitzender des DGB, Mitglied im ver.di-Bezirksvorstand und in der Tarifkommission.
Jetzt wurde ihm im Festsaal des Bayrischen Hofs vom DGB Regionsgeschäftsführer Unterfranken Frank Firsching in Anerkennung für langjähriges soziales Wirken die Fritz-Soldmann Urkunde verliehen.
"Die Urkunde wird seit 2004 vom DGB Regionalvorstand an Personen aus der Region vergeben, die sich in herausragender Weise um humane Werte wie soziale Gerechtigkeit verdient gemacht haben", sagte
Firsching. "Persönlichkeiten wie der Manfred machen Gewerkschaften stark, und nur starke Gewerkschaften können Arbeitnehmerrechte durchsetzen", meinte der ver.di-Funktionär.
Auch DGB Kreisvorsitzender Gerhard Klamet würdigte den "Kämpfer für die Arbeitnehmerrechte", der mit vielen Aktionen, Mahnwachen, Montagsdemos und Öffentlichkeitsarbeit dafür sorgte, dass der DGB in Bad Kissingen präsent ist.
Töpperwien gab sich bescheiden. "Aus Mitgliedschaft ist Aufgabe geworden, aus Aufgabe, Verantwortung", meinte er, dankte seinen Mitstreitern und seiner Familie, vor allem Ehefrau Isolde. Gerne erinnerte er sich an besondere gewerkschaftliche Ereignisse. So, als es gelungen war, Gesundheitsministerin Ulla Schmidt als Rednerin zum 1. Mai nach Bad Kissingen in den Regentenbau zu holen. Als besondere Herausforderung stellte sich die Privatisierung der Post heraus. Dass der Telekom-Standort in Bad Kissingen nicht gehalten werden konnte, war von der Gewerkschaft nicht zu verhindern ,meinte Töpperwien. Er habe mit seinen Freunden letztlich aber erfolgreich dafür gekämpft, dass die über 1000 Mitarbeiter nicht nach Fulda, sondern "nur" nach Schweinfurt umziehen mussten.
Der 1878 geborene Fritz Soldmann nimmt einen herausragenden Platz in der
Gewerkschaftsgeschichte ein. Der gelernte Schuhmacher gründete auf der Wanderschaft erste Ortsgruppen des Schuhmacherverbands. 1912 wurde er Stadtrat in Schweinfurt, war zwei Jahre Kriegsteilnehmer und rief 1918 als Vorsitzender des Schweinfurter Arbeiter- und Soldatenrats die Revolution aus. Als Mitglied des Reichstags kämpfte er gegen den Nationalsozialismus. Er wurde in verschiedene Konzentrationslager deportiert.
Die Befreiung aus dem KZ Buchenwald 1945 überlebte er nur wenige Tage.
In der Luitpoldstraße in Schweinfurt erinnert ein Denkmal an den Kämpfer für die Arbeiterbewegung und die Demokratie.
Besondere Würdigung
"Die Urkunde wird seit 2004 vom DGB Regionalvorstand an Personen aus der Region vergeben, die sich in herausragender Weise um humane Werte wie soziale Gerechtigkeit verdient gemacht haben", sagte
Firsching. "Persönlichkeiten wie der Manfred machen Gewerkschaften stark, und nur starke Gewerkschaften können Arbeitnehmerrechte durchsetzen", meinte der ver.di-Funktionär. Auch DGB Kreisvorsitzender Gerhard Klamet würdigte den "Kämpfer für die Arbeitnehmerrechte", der mit vielen Aktionen, Mahnwachen, Montagsdemos und Öffentlichkeitsarbeit dafür sorgte, dass der DGB in Bad Kissingen präsent ist.
Töpperwien gab sich bescheiden. "Aus Mitgliedschaft ist Aufgabe geworden, aus Aufgabe, Verantwortung", meinte er, dankte seinen Mitstreitern und seiner Familie, vor allem Ehefrau Isolde. Gerne erinnerte er sich an besondere gewerkschaftliche Ereignisse. So, als es gelungen war, Gesundheitsministerin Ulla Schmidt als Rednerin zum 1. Mai nach Bad Kissingen in den Regentenbau zu holen. Als besondere Herausforderung stellte sich die Privatisierung der Post heraus. Dass der Telekom-Standort in Bad Kissingen nicht gehalten werden konnte, war von der Gewerkschaft nicht zu verhindern ,meinte Töpperwien. Er habe mit seinen Freunden letztlich aber erfolgreich dafür gekämpft, dass die über 1000 Mitarbeiter nicht nach Fulda, sondern "nur" nach Schweinfurt umziehen mussten.
Wer war Fritz Soldan?
Der 1878 geborene Fritz Soldmann nimmt einen herausragenden Platz in der
Gewerkschaftsgeschichte ein. Der gelernte Schuhmacher gründete auf der Wanderschaft erste Ortsgruppen des Schuhmacherverbands. 1912 wurde er Stadtrat in Schweinfurt, war zwei Jahre Kriegsteilnehmer und rief 1918 als Vorsitzender des Schweinfurter Arbeiter- und Soldatenrats die Revolution aus. Als Mitglied des Reichstags kämpfte er gegen den Nationalsozialismus. Er wurde in verschiedene Konzentrationslager deportiert.
Die Befreiung aus dem KZ Buchenwald 1945 überlebte er nur wenige Tage. In der Luitpoldstraße in Schweinfurt erinnert ein Denkmal an den Kämpfer für die Arbeiterbewegung und die Demokratie.
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