Mit einem attraktiven Angebot wirbt der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) neuerdings um ehrenamtliche Helfer: Das BRK übernimmt die Kosten zum Erwerb des für Rettungswagen erforderlichen Helferführerscheins. Für die praktische Schulung hat die Bad Kissinger Spedition Kohlhepp Logistik einen fabrikneuen 7,5-Tonner zum Fahrschulwagen umrüsten lassen, der künftig bei der unternehmenseigenen Fahrschule Rhön dem Roten Kreuz für Schulungszwecke zur Verfügung steht.
"Wir müssen mehr tun, um ehrenamtliche Helfer zu gewinnen", begründet der stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer Alexander Kretz die neue Initiative. "Wir stehen heutzutage im starken Wettbewerb mit einem vielfältigen Freizeitangebot." Deshalb lockt der Bad Kissinger Kreisverband nun mit vollständiger Kostenübernahme des Kleinen Helferführerscheins, der zum Fahren der 4,5 Tonnen schweren Rettungswagen berechtigt. Sollte sich ein Ehrenamtlicher entscheiden, gleich den wesentlich teureren Großen Helferführerschein zu machen, der dann als regulärer Führerschein C1 sogar zum Fahren von 7,5-Tonnern berechtigt, die beispielsweise im Katastrophenschutz eingesetzt werden, hat das BRK sich bereit erklärt, in solchem Fall noch ein paar Euros zusätzlich in die Ausbildung des Ehrenamtlichen zu investieren, der dann für den Großen Helferführerschein nur noch Restkosten in Höhe von etwa 30 Prozent zu zahlen hätte.
Das umgerüstete Schulfahrzeug der Fahrschule Rhön (Maxstraße), bei der die BRK-Helfer ihren Unterricht absolvieren, ist ein Lastwagen des Typs Mitsubishi Fuso mit Automatik-Getriebe und Hebebühne, der zwar die Raummaße eines 7,5-Tonners hat, dessen Führerhaus aber kleiner als die übliche Lkw-Fahrerkabine ist. "Unsere entspricht eher der eines Rettungswagens , so dass die Umstellung für den Fahrschüler später nicht so groß ist", nennt Fahrschulleiter Hans-Jörg Gamlich den Vorteil. Andererseits sind die Lkw-Raummaße im praktischen Unterricht vorteilhaft für spätere Einsätze beim Roten Kreuz . Gamlich: "Wer es mit dem Lkw durch enge Straßen schafft, der schafft es auch mit dem Rettungswagen ." Denn anders als beim üblichen Fahrschulunterricht für den Lkw-Führerschein C1, für den vorrangig auf Bundesstraßen und Autobahnen geschult wird, lässt Gamlich seine BRK-Fahrschüler für den Kleinen Helferführerschein verstärkt auf Stadtstraßen und in engen Gassen üben. Vor allem die Standorte der im Landkreis verteilten Rettungswachen und BRK-Bereitschaften sowie der Krankenhäuser werden mehrfach angefahren. "Unser Unterricht ist also stärker auf die Belange des BRK-Fahrschülers ausgerichtet und der Lehrer achtet auch sensibler auf das Verhalten seines Schülers", ergänzt Peter Kohlhepp. "Schließlich geht es doch im Einsatz um die Rettung von Menschenleben", begründet dies Fahrlehrer Gamlich. "Das Führen eines Rettungsfahrzeugs stellt höhere Anforderungen an das Verantwortungsbewusstsein des Fahrers ." Deshalb ist es für alle Beteiligten - vor allem für das Rote Kreuz - auch von besonderem Vorteil, dass beim Kleinen Helferführerschein die theoretische Prüfung direkt von der Fahrschule abgenommen wird. Natürlich wird ein Fahrschüler nicht unmittelbar nach Empfang seines Führerscheins vom BRK in Einsätze geschickt. "Zunächst machen wir mit dem Neuling einige Lehrfahrten im Rettungswagen ", erklärt Alexander Kretz das weitere Vorgehen. Nach solchen Übungsfahrten überlässt man ihm dann irgendwann erste Leerfahrten zu Einsatzorten, während die nachfolgenden Patientenfahrten zum Krankenhaus noch von altgedienten Fahrern übernommen werden. "Ehrenamtliche Einsatzkräfte im Rettungsdienst und bei den Katastrophenschutzeinheiten sind für unser BRK unverzichtbar und wichtig", wirbt der stellvertretende Kreisgeschäftsführer um Freiwillige. Vielleicht motiviert ja der kostenlose Erwerb des Kleinen Helferführerscheins, sich beim Bayerischen Roten Kreuz zu melden.
Kontakt: BRK-Kreisverband Bad Kissingen , Servicestelle Ehrenamt, Landwehrstr. 3, 97688 Bad Kissingen , Tel.: 0971/ 727 20.