Was die Dorfgemeinschaft auf die Beine stellte, sorgt bestimmt noch lange für Gesprächsstoff. Wer sich die 29 über das Dorf verteilte Stationen mit Schwerpunkt auf der Dorfgeschichte des letzten halben Jahrhundert in Ruhe angucken wollte, tat gut daran, dies am ruhigeren Samstag zu tun. Dabei verschlossen die Darsteller die Augen nicht vor härten Tagen in der Vergangenheit. Viele Schaulustige lockte etwa die Getreiderernte mit dem Garbenbinder und das Dreschen in der Tenne an. Einst auch kein Zusckerschlecken: Das Abliefern des Zents an die Obrigkeit.
Dass Brauchtum in Fuchsstadt gerne hochgehalten wird, erlebten tausende Zuschauer beim Festzug gestern mit 60 Zugnummern. Ihnen bot sich ein farbenfrohes Bild vom Bändertanz über das Ochensengepann bis hin zum Hochzeitszug und einem Pferdewagen samt Aussteuer. Richtig Arbeit verrichtete der Langholzwagen in den engen Straßen. Stattlich anzuschauen die Erntekrone.
Erstaunlich, was sich in Kellern und auf Speichern noch alles an alter Technik und historischen Gewändern fand und von den Einwohnern liebevoll aufbereitet wurde. Manche Gruppe stimmte ein Liedchen an und beim Tuckern alter Motoren fühlte man sich echt in die Vergangenheit zurückversetzt. Auffallend viele Kinder waren mit von der Partie, sangen Lieder und wiegten sich mit den Erwachsenen im Takt. Immer wieder brandete Applaus auf. Auswärtige Besucher schwärmten von dem Fest, viele Fuchsstädter engagierten sich derart, das sie selbst kaum über den eigenen Stand hinaus kamen.