
Das Frühlingskonzert der Blaskapellen der Verwaltungsgemeinschaftspartner hat in diesem Jahr Fuchsstadt in der umgestalteten Mehrzweckhalle ausgerichtet. Neben dem Musikverein Langendorf, der Musikvereinigung Machtilshausen und den Fuschter Musikanten präsentierten sich die Jungmusikanten der Vereine sowie die Bläserklasse mit jungen Musikern auch aus Elfershausen und Obereschenbach.
Ein geschnürtes Paket verschiedener Musikepochen und -stile wartete auf die Zuhörer, das die „Youngster“ öffneten. Unter Leitung von Bernd Uebel legte der Nachwuchs ein gelungenes Programm auf, das unter anderem „A good start“ von Luigi di Ghisallo, die „Wilhelm Tell Ouvertüre“ und „Enter Sandmann“ der US-Metalband „Metallica“ enthielt und 1991 erschien. Damit streuten die jungen Musikerinnen und Musiker keinen Sand in Kinderaugen, sondern ließen überrascht aufhorchen. Der couragierte Auftritt rang absolut verdienten Applaus ab.
Geschichte des Frühlingskonzerts
Moderator Tobias Pfülb, der den Ausbildern und Eltern der Jungmusiker für ihre Unterstützung dankte, blätterte in der Geschichte des Frühlingskonzerts zurück und bat Fuchsstadts Bürgermeister René Gerner ans Mikrofon, der selbst vor 40 Jahren als Musiker auf der Bühne stand. „Musik tritt dort ein, wo Worte fehlen“, wusste Gerner, der die Blasmusik als wichtige Institution erachtete, die feierlichen Anlässen ihren Rahmen geben. Sein Lob galt der Organisation und den Akteuren, die beweisen, dass eine Verwaltungsgemeinschaft nicht nur verwalten, sondern auch musizieren kann.
Der Musikverein Langendorf wartete mit einem stilistischen Wechsel auf. Die „Böhmische Liebe“ und die Polka sind bei ihnen immer willkommen. Eine Brücke baute die „La Brass Polka“, und im Nu befand sich das Ensemble im „Bavarian Crossover“, in dem mehrere Musikstile verschmolzen. Darf es ein bisschen mehr sein? Ein Löffelchen Jazz, ein paar Gramm Pop? Die abschließende Komposition, „Bohemian Tequila“ eignet sich auch zur tonalen Unterhaltung – nicht nur als Drink.
Machtilshausener Musikvereinigung verzichtet auf Experimente
Die Machtilshausener Musikvereinigung, die Paul Schmelz leitete und die mit „Modern Times“ startete, verzichtete auf Experimente. Dennoch fügte sie ihrer Präsentation den Gospelsong „I will follow him“ ein, bekannt aus dem Film „Sister Act“, seinerzeit die Paraderolle für Whoopi Goldberg . Der Calypso „Saxele“ spiegelte afrikanische und südamerikanische Elemente wider. Den Titel „Für unsere Kameraden“ konnte man auch als Gruß an die veranstaltenden Fuschter Musikanten verstehen.
Deren Einstig hieß „Wo der Asbach rauscht“. Huldigten die Fuschter damit einem alkoholischen Hochprozenter, der gerne mit Cola eingenommen wird? Mitnichten. Den Asbach gibt es tatsächlich. Wer Weimar und seine Umgebung kennt, weiß, dass das Bächlein durch den Wiesengrund neben Goethes Gartenhäuschen fließt.
Die Dirigenten bei den Gastgebern, Markus Öftring und sein junger Kollege Nico Hauk, überraschten mit „Bohemian Lovers“, eine eher getragene Komposition, und „Aladdin“ – Michael Sweeny lässt grüßen.
Der Knaller zum Konzertende war nochmals ein Titel von „Metallica“. „Nothing else Matters“, dem Zufall zugeschrieben, dürfte der Song eines der Prunkstücke der Metal-Band sein. Der rau-rauchige Song hielt sich 85 Wochen in den deutschen Charts. Der konzertanten Version konnte man die Anerkennung nicht versagen.
Komponiert von Erich Weber
Nach dem Ausklang mit dem von Erich Weber komponierten „Durch unseren schönen Ort“ und der Bayern-Hymne überbrachte der Vize-Vorsitzende des Nordbayerischen Musik-Bunds (NBMB), Dominik Sitter, die Gratulation an die Fuschter Musikanten zum 45. Gründungstag. Vielleicht komme jemand mal auf die Idee, eine Polka auf den neu eröffneten Lebensmittelladen „Tante Enso“ zu komponieren, witzelte er.
Ehrennadeln für Musiker
Richtig lag, wer vermutete, dass mit dem Erscheinen des Vize-Vorsitzenden des Nordbayerischen Musik-Bunds (NBMB), Dominik Sitter, beim Frühlingskonzert der Blaskapellen die Ehrung treuer Musikanten verbunden ist.
Mit der goldenen Ehrennadel zeichnete Sitter Rudolf Krismanski aus, der seit 70 Jahren der Blasmusik treu blieb. Für ein halbes Jahrhundert Musizieren nahmen Elmar Schubert und Manfred Schneider die Goldnadel entgegen. Dazu muss man wissen, dass bereits vor Gründung der Fuschter Musikanten im Dorf Blasmusik gespielt wurde.
Für 40 Jahre aktive Blasmusik wurden Harald Hauk, Steffen Lell, Tobias Pfülb und Michael Stöth gewürdigt, für 30 Jahre gebührte Mario Hugo, Sabine Kunz, Albert Lukaschewitsch, Katharina Mützel, Michaela Pfülb und Markus Öftring die silberne Treuenadel. 20 Jahre gehören Catharina Hereth, Nico Hauk, Diana Beck sowie Michaela und Sarah Schubert dem Blasorchester an. Die NBMB-Bronzenadel erhielten für zehn Jahre im Ensemble Kai Manninger, Julius Pfülb, Klara Planer, Elena Uebel und Lewin Zimmermann.
Der Musikverein hielt ebenfalls Vereinstreuenadeln und Urkunden vor. „Gold“ gab es für vier Jahrzehnte für Harald Hauk, Steffen Lell, Tobias Pfülb und Michael Stöth, die silberne Ausführung für 25 Jahre Fuschter Musikanten überreichte Mario Hugo an Eileen Pfülb, Stefan Schubert, Michaela Pfülb und Katharina Mützel.



