
Es war Ostern 1963, als sich Renate und Otmar Gessner zum ersten Mal begegnet sind. Heute, am 7. November 2024, feiern die beiden Machtilshäuser ihr diamantenes Ehejubiläum.
Aus einem zufälligen Treffen auf der Trimburg wurde eine langjährige Verbundenheit. Es entstand eine Familie, in der Liebe, Gemeinschaft und Geborgenheit immer an erster Stelle stehen.
Aus einer zufälligen Begegnung wurden 60 Jahre Ehe
"Ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, alleine zu sein. Wir sind froh, dass wir einander haben", erzählt die Seniorin. Bei ihrem Kennenlernen vor 61 Jahren sah das noch etwas anders aus.
Nach ihrer ersten Begegnung auf der Trimburg liefen die damals 15-jährige Renate Zier und der 20-jährige Otmar Gessner gemeinsam nach Hause, als er sie noch am selben Abend zu einem Besuch im Kino einlud. "Am Anfang habe ich mir schon gedacht: Was will ich denn mit so einem alten Kerl?", berichtet die Machtishäuserin mit einem liebevollen Schmunzeln.

Knapp ein Jahr später, am 7. November 1964, hat sie ihren Mann dann im Bürgerspital in Hammelburg geheiratet. "Der Hauptgrund, warum wir so früh geheiratet haben, war, dass Ottmar 1965 zum Bund eingezogen wurde." Der Vorteil an der Ehe: Für Verheiratete habe es damals bei der Bundeswehr mehr Geld gegeben.
Ehemann häufig nur am Wochenende zu Hause
Heute blicken die beiden mit Freude auf ein glückliches Leben, mit vielen Höhen und nur wenig Tiefen zurück. Sie haben vier Töchter - Karin, Heidi, Elke und Sigrun -, sieben Enkel und mittlerweile sogar vier Urenkel. Ob die vier Kinder geplant waren? "Die sind halt einfach gekommen. Vier Jahre hintereinander jedes Jahr eins", witzelt Renate Gessner mit einem Lächeln im Gesicht.
Gestritten haben sich die beiden Machtilshäuser nur selten. "Dafür fehlte uns auch einfach die Zeit, mein Mann war damals nicht viel daheim." Denn: Über drei Jahrzehnte arbeitete Otmar Gessner bei der Firma Schäfer in Nüdlingen, wo er die meiste Zeit im Raum Nürnberg tätig war und deshalb häufig nur am Wochenende zu Hause sein konnte.
"Am Anfang war das für mich natürlich schwierig, aber man gewöhnt sich daran", berichtet die Machtilshäuserin. Heute sieht sie darin sogar etwas Positives - nämlich mehr Freizeit. Und: Auch mit Eintritt in die Rente hat sich das geändert. Gemeinsam besuchen die beiden Jubilare heute zum Beispiel regelmäßig den monatlichen Kaffeeklatsch im Pfarrsaal in Machtilshausen.
Tipps, wie eine Ehe funktionieren kann
"Sicherlich war auch bei uns nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Man darf nur einfach nicht direkt die Flinte ins Korn werfen", betont Gessner. Für schwierige Zeiten hat sie einen Tipp: "Viele Ehen könnten vermutlich gerettet werden, wenn die Partner mehr miteinander reden würden."
Auch Tochter Karin kann da zustimmen. "Meine Eltern haben uns oft gesagt, man soll abends nie zerstritten ins Bett gehen und das Haus immer mit einem guten Wort verlassen." Diese Botschaft hänge sogar bei der Familie im Flur an der Wand.
"Früher war es selten, dass mal eine Ehe geschieden wurde", sagt die Seniorin. Viele würden zu schnell aufgeben. Eine Ehe sei ein Geben und ein Nehmen. "Kompromisse eingehen gehört einfach dazu, das war auch bei uns so", erzählt sie weiter.
Mit das Wichtigste im Leben: die Familie
Gefeiert wird die Diamantene Hochzeit im Kreise der Familie. "Familie ist wichtig und ich bin froh, dass wir ein gutes Miteinander haben", betont die Jubilarin. Tochter Sigrun fügt noch hinzu: "Wir sind stolz auf unsere Eltern. Sie kümmern sich umeinander und sind froh, den anderen zu haben."