A boor Dooch Advent noch, no künnt widder die Zeit, wo landauf, landab tausedfoch Weihnochde gewünscht würrd. „Frohe Weihnachten“ – doo reede mer sogoor Hochdeutsch! – sooche die meiste. Ower monnichmol hört mer aach „Fröhliche Weihnachten“. Froh odder fröhlich. Iss doch wurscht unn s selb, odder? Wallich?
Nee, isses nedd! Ich hobb mich amoll kundig gemocht unn ins Internet gstöbert. Unn als erschtes a bor Beispiele gfonne: „Ich bin froh, dass ich meine Arbeit noch vor den Ferien erledigen konnte.“ „Jessica ist ein fröhliches Kind.“ „Zu meiner Geburtstagsparty hatten wir eine fröhliche Gesellschaft beisammen.“ Das ist aber eine frohe Botschaft, dass Du die Führerscheinprüfung bestanden hast!“
Unn dann isses mit Erklärunge weitergange: „Froh kann ein stiller, tiefer Zustand sein, der eher dauerhaft anhält und welcher einem unter Umständen nicht anzumerken ist.“ Fränkisch halt! Und: „Dem gegenüber ist Fröhlichkeit von außen erkennbar und muss kein tiefes Empfinden beinhalten. Fröhlich ist ein vorübergehender Zustand, der nach außen sichtbar ist. Wenn jemand lacht oder vor Freude singt und tanzt, dann ist er fröhlich, nicht froh. “ Aha.
Unn weiter iss die Erklärung gange: „Wenn man sich über das Eintreffen eines Ereignisses freut, das einen als negativ empfundenen Zustand beendet, ist man froh.“ Im Gegensatz dazu: „Arbeitskollegen, die bei einer Weihnachtsfeier gemeinsam laut und falsch singen, sind fröhlich, nicht froh.“ Jetzt wösse mersch. „Froh hat die Bedeutung von glücklich oder erleichtert.“ Aber: „Fröhlich bedeutet, ausgelassen zu sein.“
Doss iss mir alles irgendwie zu kompliziert. Ich prowiersch amoll so: Wenn a Familie n Heiliche Oowerts Tee, Apfelsaftschorle unn stilles Wasser trinkt, Gedichte vuurgedrooche werrn unn besinnliche Weihnochtslieder durchs Haus klinge, feiert se frohe Weihnachten. Gidds owwer n Kossde Bier, a Flösche Schnaps, jede Menge Glühwei unn Punsch, plärrt Bloosmussig ausn Radio unn die Familie mecht kurz vuur ellef Uhr a Bollonääse durchs Wohnzimmer, konn merr devo ausgegeh, däss fröhliche Weihnochte gfeiert werrn!
Ower worömm iss no „Oh du fröhliche, oh du seeliche ….“ ächentlich so a ruhigs unn gedrooches Weihnochtslied? Lässe mersch. Ich wünsch euch frohe unn fröhliche Weihnochde. Ganz so, wie ihr?s halt und wie ihr?s empfind.
Servus, der Eustach.