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Münnerstadt
Fröhliche Lieder über den irischen Alltag
Dennis Dennehy und Yannick Steinborn vom G.i.M. Project präsentierten in Münnerstadts Trauzimmer Irish Folk, Jazz und und vieles mehr.
Dennis Dennehy (links) und Yannick Steinborn boten ein gelungenes und abwechslungsreiches Konzert. Foto: Björn Hein       -  Dennis Dennehy (links) und Yannick Steinborn boten ein gelungenes und abwechslungsreiches Konzert. Foto: Björn Hein
| Dennis Dennehy (links) und Yannick Steinborn boten ein gelungenes und abwechslungsreiches Konzert. Foto: Björn Hein
Björn Hein
 |  aktualisiert: 19.08.2022 17:00 Uhr
Wenn man Dennis Dennehy und Yannick Steinborn vom G.i.M. Project zuhört, so gerät man unwillkürlich ins Träumen und wird in eine andere Welt mitgenommen. So ging es den Zuhörern im Deutschordensschloss. In der urgemütlichen, intimen Atmosphäre des Trauzimmers, mit seiner guten Akustik kam Club-Feeling auf, als das Duo eine Auswahl aus seinem Repertoire zu Gehör brachte. Eines war sicher: der besondere Stil, der das Duo prägt, gefiel außerordentlich gut.


Eigenkompositionen faszinieren

Schwerer ist da die Frage, wie man den Stil der beiden beschreiben könnte. Irish Folk ist für die Musik auf jeden Fall stilprägend, dies zeigt sich nicht zuletzt darin, wie Dennehy die Gitarre führt. Und auch Jazz-Musik fließt in das G.i.M Project mit ein, das ist das Spezialgebiet von Yannick Steinborn. Doch es gibt noch andere Elemente, die man in den faszinierenden Eigenkompositionen heraushören kann. So sind oft Sitar-Klänge wahrzunehmen, die Dennis Dennehy seiner Gitarre zu entlocken versteht.

"Die indische Musik, aber auch deren Spiritualität hat mich schon sehr beeinflusst", erzählt Dennis Dennehy, der eigentlich aus Irland stammt, aber schon seit vielen Jahrzehnten in Deutschland lebt. Diese musikalische Ader lebt er auch ganz bei der Kombo "Himalayan Star Train" aus, mit der er schon öfters aufgetreten ist, und bei der die indische Musik einen wichtigen Part hat. Als Teenager hat ihn die Sitar-Musik ganz besonders inspiriert, ein Element, das sich in seinem ganz eigenen Stil erhalten hat.


Irisches Landleben

Andererseits ist in den Eigenkompositionen Dennehys ganz deutlich das irische Element herauszuhören, und das nicht nur in der Musik. Auch in den Texten beschäftigt er sich oft mit dem dortigen Landleben.

Die Gedanken, die er sich dabei macht, sind tief und poetisch, aber dennoch bodenständig und sehr ehrlich. Inspirieren lässt er sich dabei von vielen verschiedenen Themen: Das Spirituelle kommt ebenso zur Sprache wie Umweltthemen, Philosophie, Religion und menschliche Konflikte. Auch wenn manche Lieder nachdenklich sind: "Wir wollen nicht, dass die Zuhörer melancholisch werden", sagt Dennehy mit einem Schmunzeln. Deshalb hat man auch immer wieder recht fröhliche Lieder über das alltägliche Leben in Irland auf dem Programm. Dass Dennehy nicht nur Liedermacher, sondern auch ein wunderbarer Erzähler ist, zeigt sich nicht nur in seinen Liedern, die oft eigene Erlebnisse verarbeiten.


Von Inspiration erzählt

Vor jedem Lied erzählt er auch, was ihn dazu inspiriert hat, wobei man viel über ihn als Person, aber auch das ländliche Leben in Irland erfährt. Völkerverständigung wird hier groß geschrieben. Seit rund zehn Jahren spielt Dennis Dennehy auf Konzerten, das G.i.M. Project gibt es aber erst seit rund einem Jahr. Musiker Yannick Steinborn komplettiert die Kombo mit seinem Kontrabass. Es ist jenes Element, das den Liedern musikalisch eine ganz andere Tiefe gibt, wenn Steinborn sehr einfühlsam die Lieder untermalt.


Ohne Klischees

"Eigentlich interessiere ich mich wenig für Folk-Musik", gibt Steinborn zu - es ist der Jazz, der es im angetan hat. Dies ist für ihn kein Widerspruch, "so gehe ich an die Musik ohne Klischees heran", betont der Kontrabassist. Doch auch Dennis Dennehy interessiert sich für Jazz, insofern liegt man hier auch wieder auf eine Wellenlänge.Und diese tiefe Harmonie der beiden Musiker merkte man bei den gespielten Songs ganz deutlich. So begleitete Steinborn beim "Some you like to love" das führende Gitarrenspiel Dennis Dennehys mit viel Gefühl, die recht komplizierte Melodie, die den Einfluss indischer Sitar-Musik nicht leugnen konnte, begeisterte das Publikum ob ihrer großen Formenvielfalt. Das Problem des Terrors wurde im Stück "Macht Frieden" angesprochen, welches Dennehy im Hinblick auf die Vorgänge um 9/11 komponiert hatte.


Auch Traditionals im Programm

Natürlich durften auch Traditionals nicht fehlen. So war das "Dirty old town" ganz im Arbeitermilieu angesiedelt und beschrieb das Lebensgefühl der "Underdogs". Und so wurde es für die Zuhörer ein gelungenes und abwechslungsreiches Konzert. Dass es dem Publikum sehr gut gefallen hatte zeigte sich am Applaus am Ende des Auftritts.
 
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