Hammelburg
Frobenius-Gymnasium: Warten auf Sanierung
Mehr als 50 Jahre haben Spuren hinterlassen. Der Landkreis hat die Sanierung bisher zugunsten anderer Schulen geschoben. Das ändert sich jetzt.
Rektor Helmut Schreiner führt durch das Frobenius-Gymnasium. Die Aula ist bestuhlt, die Theaterbühne ist aufgebaut. Bald beginnt die nächste Probe für die Aufführungen, die in dieser Woche wieder viele Besucher ins Gymnasium gezogen haben. Die Heizung läuft, in dem großen Raum ist es behaglich warm. "Wir heizen immer kurzfristig auf. Das Haus kühlt schnell aus", sagt Schreiner. Die Dächer des Gymnasiums wurden zuletzt 1984 erneuert, die Fenster und der Großteil der Fassade sind mittlerweile allerdings mehr als 50 Jahre alt, ohne dass sie je saniert wurden.
Das soll sich ändern, wenn auch nicht sofort: Wenn es gut läuft, rücken 2018 Arbeiter mit Presslufthämmern an. "Wir sind noch ganz in den Anfängen", sagt Martin Schneider vom Kreishochbauamt. Die gute Nachricht für die Hammelburger lautet aber: Mittlerweile laufen erste Vorbereitungen für die notwendige Generalsanierung.
Danach hat es bislang nicht ausgesehen. Der Landkreis als Sachaufwandsträger schiebt die Sanierung des Gymnasiums bereits seit einiger Zeit vor sich her. In den letzten Jahren wurden nach und nach andere Schulen wie das Jack-Steinberger-Gymnasium in Bad Kissingen sowie das Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium in Münnerstadt erneuert. Außerdem steht der Neubau des Berufsbildungszentrums (BBZ) in Münnerstadt kurz bevor. "Das BBZ ist jetzt unsere Hauptaufgabe", sagt Schneider. Weil allerdings die Förderaussichten gut sind, ist die Generalsanierung des Frobenius-Gymnasiums auf der Prioritätenliste des Landkreises nach oben gerutscht.
Das Haupthaus, der Verwaltungstrakt und die Turnhallen sind 1964 gebaut worden und seit 1965 in Benutzung. "Trotz allen Bauunterhalts ist das Bauwerk in die Jahre gekommen", erklärt Schneider. Haustechnik, Heizung und Sanitärbereiche zeigen deutliche Verschleißerscheinungen, Fenster und Fassaden sind erneuerungsbedürftig. "Es ist natürlich eine energetische Sanierung angezeigt", sagt er. Was im Detail zu tun ist, steht noch nicht fest. So ist beispielsweise unklar, ob die Dächer, die in den 1980ern gemacht wurden, jetzt wieder fällig sind. Das Hochbauamt wird sich voraussichtlich nächstes Jahr mit der Detailplanung befassen. Vorher muss das Vorhaben vom Kulturausschuss des Kreistages beschlossen werden. Anschließend wird es europaweit ausgeschrieben. "Es sind immer lange Wege, bis etwas passiert", sagt der Ingenieur.
Aktuell prüft die Regierung von Unterfranken das Raumprogramm der Schule. Wie entwickeln sich die Schülerzahlen, wie schaut die inhaltliche Ausrichtung der Schule aus, sind ausreichend Klassenzimmer vorhanden. "Es wird sicher einen Mehrbedarf geben", meint Schulleiter Schreiner. Das sieht Schneider vom Hochbauamt ähnlich. Das Gebäude sei von den Räumlichkeiten an der Kapazitätsgrenze. 550 Schüler und 60 Lehrer sind derzeit an der Schule.
Der Landkreis hält in seinem Haushaltsplan 10 Millionen Euro für die Sanierung bereit. 500 000 Euro Planungskosten sind für 2017 vermerkt, 9,5 Millionen Euro sollen in den beiden Folgejahren verbaut werden. Gleichzeitig wird von einer Förderung in Höhe von fünf Millionen Euro ausgegangen. Die Kostenschätzung basiert auf Erfahrungswerten, die bei den Sanierungen der anderen Gymnasien gewonnen wurden.
"Wir sind gut ausgestattet. Der Landkreis hat in den letzten Jahren immer wieder Geld investiert", erzählt Rektor Schreiner, während er weiter durch das Schulhaus führt. Von neuen Besprechungsräumen und einer neuen Bibliothek, über die EDV-Ausstattung in den Klassenzimmern bis zur Mensa, die im Zuge der G8-Reform angebaut wurde. Trotzdem freue er sich, dass die Generalsanierung angepackt wird. "Ich bin froh, dass es etwas schneller geht", sagt Schreiner.
Name Namensgeber war der Buchdrucker und Verleger Johann Froben, der 1460 in Hammelburg geboren wurde und in Basel tätig war.
Geschichte 1669 wurde zwischen dem Rat der Stadt Hammelburg und den Franziskanern des ortsansässigen Klosters Altstadt ein Vertrag zur Errichtung einer Schule geschlossen. 1774 wurde die in einem Prüfungsverzeichnis erstmals als Gymnasium bezeichnet. 1817 wurde das Franziskaner-Gymnasium aufgelöst und eine zweiklassige Lateinschule errichtet. Nachdem diese schrittweise auf fünf Klassen erweitert worden war, wandelte man die Schule 1905 in ein sechsstufiges Progymnasium um. 1945 wurde der Schulbetrieb für nahezu ein Jahr wegen des Zweiten Weltkriegs eingestellt. Am 22. Februar 1960 erhielt die Schule den Namen "Frobenius-Gymnasium mit Oberrealschule", im folgenden Jahr wurde dort erstmals die Abitur-Prüfung abgelegt. Seit 1972 ist der Landkreis Träger der Schule.
Sanierung Im September 1965 wurde das Schulgebäude in der Von-der-Tann-Straße mit Turnhalle und Hausmeisterwohnung in Betrieb genommen. 1988 wurde die Schule erweitert, 2004 wurde im Rahmen der G8-Reform ein neuer Mensabereich gebaut.
Das soll sich ändern, wenn auch nicht sofort: Wenn es gut läuft, rücken 2018 Arbeiter mit Presslufthämmern an. "Wir sind noch ganz in den Anfängen", sagt Martin Schneider vom Kreishochbauamt. Die gute Nachricht für die Hammelburger lautet aber: Mittlerweile laufen erste Vorbereitungen für die notwendige Generalsanierung.
Gute Förderaussichten
Danach hat es bislang nicht ausgesehen. Der Landkreis als Sachaufwandsträger schiebt die Sanierung des Gymnasiums bereits seit einiger Zeit vor sich her. In den letzten Jahren wurden nach und nach andere Schulen wie das Jack-Steinberger-Gymnasium in Bad Kissingen sowie das Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium in Münnerstadt erneuert. Außerdem steht der Neubau des Berufsbildungszentrums (BBZ) in Münnerstadt kurz bevor. "Das BBZ ist jetzt unsere Hauptaufgabe", sagt Schneider. Weil allerdings die Förderaussichten gut sind, ist die Generalsanierung des Frobenius-Gymnasiums auf der Prioritätenliste des Landkreises nach oben gerutscht.
Energetische Sanierung nötig
Das Haupthaus, der Verwaltungstrakt und die Turnhallen sind 1964 gebaut worden und seit 1965 in Benutzung. "Trotz allen Bauunterhalts ist das Bauwerk in die Jahre gekommen", erklärt Schneider. Haustechnik, Heizung und Sanitärbereiche zeigen deutliche Verschleißerscheinungen, Fenster und Fassaden sind erneuerungsbedürftig. "Es ist natürlich eine energetische Sanierung angezeigt", sagt er. Was im Detail zu tun ist, steht noch nicht fest. So ist beispielsweise unklar, ob die Dächer, die in den 1980ern gemacht wurden, jetzt wieder fällig sind. Das Hochbauamt wird sich voraussichtlich nächstes Jahr mit der Detailplanung befassen. Vorher muss das Vorhaben vom Kulturausschuss des Kreistages beschlossen werden. Anschließend wird es europaweit ausgeschrieben. "Es sind immer lange Wege, bis etwas passiert", sagt der Ingenieur.
Regierung prüft Raumprogramm
Aktuell prüft die Regierung von Unterfranken das Raumprogramm der Schule. Wie entwickeln sich die Schülerzahlen, wie schaut die inhaltliche Ausrichtung der Schule aus, sind ausreichend Klassenzimmer vorhanden. "Es wird sicher einen Mehrbedarf geben", meint Schulleiter Schreiner. Das sieht Schneider vom Hochbauamt ähnlich. Das Gebäude sei von den Räumlichkeiten an der Kapazitätsgrenze. 550 Schüler und 60 Lehrer sind derzeit an der Schule.Der Landkreis hält in seinem Haushaltsplan 10 Millionen Euro für die Sanierung bereit. 500 000 Euro Planungskosten sind für 2017 vermerkt, 9,5 Millionen Euro sollen in den beiden Folgejahren verbaut werden. Gleichzeitig wird von einer Förderung in Höhe von fünf Millionen Euro ausgegangen. Die Kostenschätzung basiert auf Erfahrungswerten, die bei den Sanierungen der anderen Gymnasien gewonnen wurden.
"Wir sind gut ausgestattet. Der Landkreis hat in den letzten Jahren immer wieder Geld investiert", erzählt Rektor Schreiner, während er weiter durch das Schulhaus führt. Von neuen Besprechungsräumen und einer neuen Bibliothek, über die EDV-Ausstattung in den Klassenzimmern bis zur Mensa, die im Zuge der G8-Reform angebaut wurde. Trotzdem freue er sich, dass die Generalsanierung angepackt wird. "Ich bin froh, dass es etwas schneller geht", sagt Schreiner.
Rund um das Frobenius-Gymnasium Hammelburg
Name Namensgeber war der Buchdrucker und Verleger Johann Froben, der 1460 in Hammelburg geboren wurde und in Basel tätig war. Geschichte 1669 wurde zwischen dem Rat der Stadt Hammelburg und den Franziskanern des ortsansässigen Klosters Altstadt ein Vertrag zur Errichtung einer Schule geschlossen. 1774 wurde die in einem Prüfungsverzeichnis erstmals als Gymnasium bezeichnet. 1817 wurde das Franziskaner-Gymnasium aufgelöst und eine zweiklassige Lateinschule errichtet. Nachdem diese schrittweise auf fünf Klassen erweitert worden war, wandelte man die Schule 1905 in ein sechsstufiges Progymnasium um. 1945 wurde der Schulbetrieb für nahezu ein Jahr wegen des Zweiten Weltkriegs eingestellt. Am 22. Februar 1960 erhielt die Schule den Namen "Frobenius-Gymnasium mit Oberrealschule", im folgenden Jahr wurde dort erstmals die Abitur-Prüfung abgelegt. Seit 1972 ist der Landkreis Träger der Schule.
Sanierung Im September 1965 wurde das Schulgebäude in der Von-der-Tann-Straße mit Turnhalle und Hausmeisterwohnung in Betrieb genommen. 1988 wurde die Schule erweitert, 2004 wurde im Rahmen der G8-Reform ein neuer Mensabereich gebaut.
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