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Hausen bei Bad Kissingen
Frisches Grün statt dürrer Hecke
Stauden und Bodendecker wurden zwischen die Grabsteine gepflanzt. Die Pflege ist einfacher als bei der alten Hecke.
De Mitarbeiter des Servicebetriebes haben am Friedhof in Hausen die Thuja-Hecke gegen neue Pflanzen getauscht. Foto: Elisabeth Kehm       -  De Mitarbeiter des Servicebetriebes haben am Friedhof in Hausen die Thuja-Hecke gegen neue Pflanzen getauscht. Foto: Elisabeth Kehm
| De Mitarbeiter des Servicebetriebes haben am Friedhof in Hausen die Thuja-Hecke gegen neue Pflanzen getauscht. Foto: Elisabeth Kehm
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.08.2022 08:45 Uhr

Seit 2016 war zu beobachten, dass die Thuja-Hecken zwischen den Grabsteinen auf dem Friedhof in Hausen kränkelten. Trockenheit und Schadpilze schädigten die Lebensbäume letztlich so stark, dass Teilstücke der Hecken komplett abstarben.

Im Oktober 2020 wurde darum bei der Stadt die Entscheidung getroffen, die nicht mehr zu rettenden Thuja-Hecken auf einer Gesamtlänge von rund 150 Metern zu roden und die Heckenflächen umzugestalten. Die Fällung sowie die Rodung der Wurzelstöcke erfolgte bereits Ende November 2020 durch die Firma Pro Baum aus Nüdlingen, teilt die Stadt Bad Kissingen in einer Pressemitteilung mit.

Lockere Staudenpflanzung

Bei der Planung der neuen Pflanzung entschloss sich die Stadt explizit gegen neue Schnitthecken, da die Abstände zwischen den Grabsteinen nur eine Tiefe von 60 bis 80 Zentimeter aufweisen und somit der regelmäßige Schnitt von Hecken dort sehr aufwendig und schwierig ist. Die Entscheidung fiel auf eine lockere Staudenpflanzung mit hohen Solitärgräsern und bodendeckenden Stauden . Die Planung hierfür übernahm das Servicemanagement der Stadt Bad Kissingen selbst.

Anfang April bereitete der Servicebetrieb der Stadt die Pflanzflächen vor, indem auf die gerodeten Stellen Staudensubstrat aufgetragen wurde. Die Lieferung der neuen Stauden und die Pflanzung erfolgten dann am 21. April.

Die Pflanzen wurden gut angegossen und mit regionalem Muschelkalksplitt gemulcht. Dieser mineralische Mulch hat die Aufgaben, Beikräuter zu unterdrücken und gleichzeitig das Staudensubstrat darunter feucht und kühl zu halten.

Die städtischen Beetflächen werden häufig mit dieser Art von mineralischen Mulchschicht versehen, die nicht mit den sogenannten "Steingartenoberflächen" zu verwechseln ist, denn es liegt kein Unkrautvlies darunter, das Pflanzenwachstum blockieren würde.

Gräser als Sichtschutz

Um in einem absehbaren Zeitraum wieder eine leicht abgrenzende, räumliche Wirkung sowie Sichtschutz zwischen den Gräbern zu gewährleisten, wurde alle zwei Meter ein hohes Solitärgras, darunter Reitgras, Rutenhirse, Blaustrahlhafer oder Präriegras gepflanzt. Diese Gräser erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 1,50 Metern. Sie gelten als trockenheitsverträglich, standfest und behalten auch langfristig ihren kompakten Wuchs. Dies ist vor allem in den schmalen Reihen zwischen den Gräbern wichtig.

Als Unterpflanzung dienen kriechende Pflanzen , die die Flächen vollständig bedecken werden und daher langfristig den Aufwuchs anderer, unerwünschter Pflanzen reduzieren. Die Blütenfarben der ausgewählten Pflanzen sind dezent in Weiß, Lila, Gelb sowie einem leichten Rosé gehalten. Zu sehen geben wird es unter anderem Perlkörbchen, Polster-Glockenblumen, zwei verschiedene Storchschnabel, Braunelle, Teppich-Astern, Rotmoos-Mauerpfeffer und immergrünes Fettblatt. Besonders ins Auge stechen werden zukünftig die hohen Bart-Iris-Stauden, die von Mai bis Juni in Weiß und Lila blühen und mit einer Höhe von 80 Zentimetern die Bodendecker deutlich überragen werden.

Lebensraum für seltene Tierarten

Der jährliche Rückschnitt der neuen Stauden wird immer erst nach dem Winter im Februar erfolgen. Denn Friedhöfe sind unter ökologischen Gesichtspunkten wichtige Lebensräume für viele, zum Teil bereits seltene Tierarten . Die neuen, blütenreichen Stauden bieten besonders viel Nahrung für Wild-Bienen und andere Fluginsekten .

Der späte Rückschnitt der Pflanzen ermöglicht verschiedenen Insektenarten in den trockenen, hohlen Pflanzenstängeln sicher zu überwintern und sich darin vor Kälte und Feuchtigkeit zu schützen. Durch die neue Staudenbepflanzung wird der Friedhof nicht nur optisch, sondern auch ökologisch aufgewertet, heißt es weiter.

 
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