Viele freien Plätze auf dem Friedhof: Zwischen den Familiengräbern tauchen in den Reihen des Oerlenbacher Friedhofs Lücken auf. Rindenmulch statt Bodendecker und Grabschale. Die großen Gräber sind nicht mehr so gefragt bei den Bürgern. Anstelle eines Sargs wählen immer mehr Menschen eine Urne und lassen sich an einem Grabdenkmal beisetzen. Weil die Nachfrage steigt, will die Gemeinde jetzt das Urnenfeld auf dem Oerlenbacher Friedhof erweitern.
Die unterschiedlichen Säulen sind aus Stein oder Holz. Hüfthoch, schlicht und gradlinig oder kunstvoll behauen und verziert. 2006 entstand die erste Reihe auf dem heutigen Urnenfeld. 40 solcher Stelen stehen dort. Jetzt soll die dritte Reihe vorbereitet werden. Damit folgt die Gemeinde Oerlenbach einem Trend. Etwa zwei Drittel der verstorbenen Bürger lassen sich inzwischen einäschern und in einer Urne beisetzen. Seit fünf Jahren nehme diese Entwicklung stark zu, heißt es aus der Gemeindeverwaltung.
Der Bauhof der Gemeinde legt die Urnengräber an. Knapp einen Meter ragen die Rohre an den Grabmälern in die Erde. Platz für drei je Urnen. Die Angehörigen zahlen für zehn Jahre Ruhefrist. Ein halbes Dutzend Plätze sind auf dem bestehenden Feld noch frei. In einer dritten Reihe sollen nun 18 weitere folgen, entschieden die Frauen und Männer des Oerlenbacher Gemeinderats.
Wo bleibt das Baugebiet?
Soviel Einigkeit gab es nicht bei allen Punkten, die der Gemeinderat bei seiner Sitzung abarbeitete. "Wir eiern seit fünf Jahren rum", sagte Martin Greubel (WG Rottershausen ) und meinte damit das geplante neue Baugebiet in Rottershausen . Nicht nur ihm dauert es schon viel zu lange, bis das die Gemeinde angeht. Bei der letzten Bürgerversammlung wurde Kritik laut, Rottershausen könnte "abgehängt werden". Bürgermeister Franz Kuhn ( CSU ) verwies auf den Investitionsplan. Das Baugebiet für Rottershausen ist für die Jahre 2021/22 aufgeführt. "Wir haben es auf dem Schirm."
Familie gründen und bauen
Freilich, parallel zu dem in Eltingshausen könne die Gemeinde nicht auch noch im Nachbarort aktiv werden, aber " Eltingshausen gab es noch nicht, da haben wir es schon geschoben", sagte Robert Erhard aus der gleichen Wählergemeinschaft wie sein Vorredner Martin Greubel. Der ergänzte: "Wir haben hier eine starke Truppe, die ist engagiert. Die Leute sollten wir halten", meint er. "Die sind jetzt langsam in dem Alter, die wollen bauen und eine Familie gründen." Wolfgang Klemens (BBO) versteht die Aufregung nicht und stellt in Frage, jeden Ortsteil einzeln zu bewerten: "Ich sehe das als Gemeinde-Bauplätze."
Mit der Aussage des Bürgermeisters, dass die Gemeinde "zu gegebener Zeit" mit dem Grunderwerb starten will, wollte sich Martin Greubel nicht zufrieden geben. "Die gegebene Zeit ist seit drei Jahren", entgegnete der Gemeinderat.
Worüber der Gemeinderat sonst noch diskutiert hat:
Bauen Einstimmig segneten die Gemeinderatsmitglieder fünf Bauvorhaben von Bürgern aus Ebenhausen, Eltingshausen und Rottershausen ab. Darunter der Um- und Ausbau eines Dachgeschosses, eine Terrassenüberdachung und kleine Änderungen im Plan eines Einfamilienhauses.
Südlink Noch einen Monat lang kann man Einwände gegen den Trassen-Vorschlag von Tennet vorbringen. Das will auch die Gemeinde Oerlenbach tun und argumentiert in einer Stellungnahme gegen das Projekt der sogenannten Stromautobahn, die unterirdisch entlang der A71 führen soll.
Zweckvereinbarung Digitalisierung Die Gemeinde Oerlenbach will sich mit den anderen Landkreis-Kommunen zusammenschließen, um sich organisiert um Themen rund um Breitband und Mobilfunk zu kümmern.
Zweckvereinbarung Datenschutz Auch bei einem kommunalen Netzwerk für Datensicherung will sich Oerlenbach eingeliedern. Der Landkreis wird einen Sicherheitsbeauftragten bestimmen. bcs