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Bad Kissingen
Friederike fegt durch den Landkreis Bad Kissingen
Der Sturm Friederike hat gestern im Kreis für einige Straßensperrungen gesorgt. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Mit umgestürzte Bäume wie hier bei Bad Kissingen hatten gestern viele Feuerwehrleute alle Hände voll zu tun. Foto: Peter Rauch       -  Mit umgestürzte Bäume wie hier bei Bad Kissingen hatten gestern viele Feuerwehrleute alle Hände voll zu tun. Foto: Peter Rauch
| Mit umgestürzte Bäume wie hier bei Bad Kissingen hatten gestern viele Feuerwehrleute alle Hände voll zu tun. Foto: Peter Rauch
Carmen Schmitt, Ulrike Müller, Peter Rauch, Thomas Malz, Arkadius Guzy
 |  aktualisiert: 19.08.2022 02:46 Uhr
Der Deutsche Wetterdienst hatte gestern für den Landkreis eine amtliche Warnung herausgegeben. Schwere Sturmböen um 90 Kilometer pro Stunde pfiffen im Landkreis durch die Straßen und Ortschaften. Viele Bäume stürzten auf die Straßen und wurden von vielen fleißigen Feuerwehrleuten beiseite geschafft. Dauerhaft waren keine Straßen, Wege oder Plätze gesperrt. Schulen machten früher Schluss mit dem Unterricht. Eine Strecke der Erfurter Bahn war kurzzeitig gesperrt, weil ein Baum auf die Gleise gestürzt war. Verletzt wurde bis zum Nachmittag glücklicherweise niemand. Wohl auch, weil die Bevölkerung die Warnungen ernst genommen hat, meint die Polizei.
"Nichts geht mehr" hieß es am Nachmittag zwischen Garitz und Poppenroth. Wegen umgestürzter Bäume war Poppenroth für einige Stunden von Bad Kissingen aus nur über Umwegen zu erreichen. Die B 286 war ab der Abzweigung zum Autobahnzubringer bis zur Abzweigung zum Klaushof ab 14.30 Uhr für Stunden komplett gesperrt. Ein Fall für die Feuerwehr. Wenige hundert Meter nach der Abzweigung vom Autobahnzubringer, lagen vereinzelte Bäume halbseitig auf der Straße. Die Straße noch vor der Abzweigung zum Klaushof war dicht: mehrere Nadelbäume lagen quer über der Straße. Zudem waren die Einsatzkräfte damit beschäftigt, Strecken umzuleiten und abzusichern - wie an der Zufahrt von der Illgenwiese zum Ludwigsturm. Die Stadt hat wegen des Sturms acht Mitarbeiter in Rufbereitschaft versetzt.
Michael Wolf von der Kissinger Feuerwehr sieht es gelassen: "Um die Jahreszeit kommen ein, zweimal die Woche Sturmwarnungen." Darauf seien er und seine Feuerwehr-Kollegen eingestellt, meint er.
Schon Mittwochabend hatten die Witterungsbedingungen für einige Unfälle im Landkreis gesorgt. Zwischen Geroda und Schildeck war am Abend ein 19-Jähriger von der Straße abgekommen. Der junge Autofahrer rutschte von der glatten Fahrbahn in den Graben. An seinem Fahrzeug brach die Stoßstange, schreibt die Polizei. Der junge Fahrer wurde zur Untersuchung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Einige Kilometer weiter bei Großenbrach, wurde eine 27-Jährige bei einem Verkehrsunfall leicht verletzt. Es war gegen 22 Uhr als die Frau in einer Kurve die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor und mit ihrem Auto nach links von der Straße abkam. Sie war wohl bei der Glätte zu schnell unterwegs, meldet die Polizei. Die Feuerwehr war mit zehn Leuten am Unfallort, um die Straße zu sichern, das Auto der 27-Jährigen wurde abgeschleppt. Ein anderer Autofahrer rutschte bei Oerlenbach von der glatten Straße, obwohl er langsam gefahren war, berichtet die Polizei. Der 23-Jährige war am Mittwochabend von Reiterswiesen in Richtung Eltingshausen unterwegs. Auf Höhe des Reitleinshofs kam er auf den eisigen Straßen nach rechts von der Fahrbahn ab und rutschte in den Zaun einer Pferdekoppel. In Ramsthal ist ein Autofahrer am Mittwochabend an einem geparkten Pkw hängengeblieben. Wegen der Eisglätte auf der Hauptstraße konnte er nicht abbremsen. Er rutschte frontal gegen den auf der anderen Straßenseite geparkten Pkw. Den Schaden an beiden Autos schätzt die Polizei auf 1500 Euro.


Auch wenn die Böen am Donnerstag durch die Gassen der Hammelburger Altstadt wehten, blieb es bis in den Nachmittag hinein ohne größere Schäden - im Gegensatz zum Sturm zwei Wochen zuvor. Damals hatte der Wind einige Ziegel vom Dach der Klosterkirche abgedeckt. Die Feuerwehr Bad Kissingen half mit ihrem Drehleiterwagen aus, weil die Hammelburger Drehleiter zu dem Zeitpunkt gerade defekt war.
Auf der Grenzwaldbrücke der Autobahn A7 ist ein Kleintransporter mit Anhänger umgefallen und hat den Verkehr behindert. Das Gefährt war wohl zu leicht und konnte den Windböen nicht standhalten. Auch zwischen Untergeiersnest und Neuwirtshaus sind einige Bäume umgefallen, die die Straße blockiert haben. Es gab glücklicherweise keine Verletzten.
Die Hochrhönstraße zwischen Bischofsheim und dem Dreiländereck bleibt wegen Schneeverwehungen bis auf weiteres gesperrt. Die anderen Verbindungsstraßen wie die Zufahrten auf die Wasserkuppe seien mit Winterausrüstung befahrbar. Die Loipen in den Schwarzen Bergen haben erheblichen Wind- und Schneebruch erlitten, meldet das Landratsamt und warnt gleichzeitig davor, sich dort im Wald aufzuhalten.
Beim Landratsamt halten sich die Mitarbeiter der Abteilung "Öffentliche Sicherheit und Ordnung" bereit - vorsorglich. Der Katastrophenschutz hat sich mit den Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr koordiniert. Die Unwetterwarnungen erreichen die Gemeinden automatisch, heißt es aus dem Landratsamt.
Heftiger Wind wehte auch im östlichen Landkreis, größere Schäden wurden allerdings nicht bekannt, ein paar umgefallene Bäume mussten beseitigt werden. Eine Streckensperrung zwischen Ebenhausen und Münnerstadt wegen eines Baums auf dem Gleisbett wurde gestern Vormittag nach zwei Stunden um 12 Uhr wieder aufgehoben. Vorsorglich sagten mehrere Schulen in Münnerstadt und Maßbach den Unterricht am Nachmittag ab. Auch diese Schulen machten früher Feierabend und schickten ihre Schüler nach Hause: die Staatliche Realschule Bad Kissingendas Jack-Steinberger-Gymnasium und die Anton-Kliegl-Mittelschulein Bad Kissingen. In Wildflecken gingen die Schüler der Grund- und Mittelschule früher, in Bad Brückenau war die Schule früher zu Ende im Franz-Miltenberger-Gymnasium, in der Staatlichen Realschule und in der Grund- und Mittelschule.
Matthias Schmitt von der Kissinger Polizei ist froh und erstaunt, dass nicht mehr passiert ist. Bis zum Nachmittag hatten die Beamten keine Unfälle und Verletzten zu melden, die auf Friederike zurückzuführen waren. "Die Leute haben auf die Warnungen reagiert."
 
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