Bad Kissingen
Freude über Gäste-Rekord in Bad Kissingen
Die Staatsbad GmbH meldet 253 247 Ankünfte und 1,63 Millionen Übernachtungen. Das Ehepaar Heidbüchel zählt zu den treuen Stammgästen.
Die höchste Gästezahl seit Aufzeichnungsbeginn und die meisten Übernachtungen seit 20 Jahren meldet die Staatsbad GmbH für das Jahr 2016: Die Anreisen stiegen im vergangenen Jahr um 4262 oder 1,7 Prozent auf 253 247. Bei den Übernachtungen gab es nach einem leichten Rückgang im Vorjahr heuer ein kleines Plus von 15 913 in der vorläufigen Statistik. Exakt 1 633 065 Mal waren die Betten in Bad Kissingen belegt, Nachmeldungen könnten diese Zahl sogar noch erhöhen, teilt die Staatsbad GmbH mit.
"Wir kommen seit 30 Jahren nach Bad Kissingen", berichtet Heinz Heidbüchel, der heuer wieder mit seiner Frau Erika den Jahreswechsel im Hotel "Frankenland" erlebte. Fünf Mal war das Paar 2016 in Bad Kissingen. "Wir bleiben immer mindestens eine Woche", sagt Erika Heidbüchel. Die beiden 79-Jährigen aus dem Sauerland schätzen vor allem das kulturelle Angebot, von Theater bis Kurorchester. Zudem haben sie die Entwicklung des Frankenland mitverfolgt und schätzen das 18 Meter lange Schwimmbad und das Wellness-Angebot. Auch viele Bekannte haben sie schon für Bad Kissingen begeistert.
Eine solche Mund-zu-Mund-Propaganda ist für Marketing-Direktorin Andrea Hergenröther ein Glücksfall: "Das ist die beste Art der Werbung." Nur um drei Nächte weiche das Jahresergebnis des Hotels 2016 von dem 2015 ab. Genaue Zahlen nennt Hergenröther aber nicht. Nur so viel: Die Zahl der Übernachtungen in den 842 Betten des Hotels ist sechsstellig. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt laut Hergenröther bei rund drei Nächten, es gebe aber auch Gäste, die bis zu sieben Wochen am Stück in Bad Kissingen bleiben.
Per Zufall kam die Familie Schuster aus Wuppertal in den 1980er Jahren zum ersten Mal nach Bad Kissingen. "Damals wohnten wir im Hotel 2002", erinnert sich Ivo Schuster. Der 55-Jährige verknüpft Jugenderinnerungen mit den Aufenthalten hier, nach einer längeren Pause kam er nun mit seinen Eltern wieder, um den Jahreswechsel in Franken zu feiern. Weil das "2002" (heutige Bavaria) schloss, wechselten die Schusters auch ins größte Hotel der Stadt, das Frankenland. "Wir sind immer viel wandern gegangen", fasst Ivo Schuster seine Eindrücke zusammen. Heuer haben es er und sein 80-jähriger Vater Johann eher ruhig angehen lassen.
Alleine ein Drittel des Übernachtungszuwachses hat das Cup-Vitalis-Parkhotel beigesteuert: "Wir haben ein Plus von acht Prozent, genau 5498, bei den Übernachtungen, obwohl wir 13 Tage mehr geschlossen hatten", berichtet Operations Manager Pascal Muller. Damit hat das im Juli 2013 eröffnete Hotel jedes Jahr seine Auslastung gesteigert: von rund 60 Prozent im ersten Jahr auf mittlerweile 90 Prozent. "Im September hatten wir 96 Prozent Auslastung, viel mehr geht jetzt nicht mehr." Aus seiner Sicht ist die Übernachtungszahl ungleich wichtiger als die bloße Zahl der Ankünfte: "Ein Gast, der länger bleibt, ist uns lieber." Bereits jetzt habe das Cup Vitalis für das laufende Jahr 30 Prozent mehr Reservierungen für die 288 Betten. Der Trend gehe dabei immer mehr zu Online-Buchungen: Erst im vergangenen Jahr sei die Homepage um eine Buchungsmöglichkeit erweitert worden, die sehr gut anlaufe. Die Entwicklung sei so gut, dass oft keine Kapazitäten für Tagungsgäste mehr bleiben. Deshalb hat das Cup-Vitalis bereits einen Bauantrag für die Erweiterung gestellt: Um 85 Zimmer mit 170 Betten will das Hotel erweitern. Der Antrag wird in der Bauausschuss-Sitzung am Mittwoch behandelt.
Damit würde die Zahl der Betten in der Stadt endlich wieder steigen: Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl an Beherbergungsbetrieben in Bad Kissingen von 355 auf 181 (minus 49 Prozent) reduziert. Die Zahl der Betten sank von 9631 auf 7277, also um 24,35 Prozent.
Frank Oette, Kurdirektor und Geschäftsführer der Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen GmbH, ist zufrieden mit den Gäste- und Übernachtungszahlen 2016: "In beiden Bereichen haben wir die besten Ergebnisse seit Jahren erreicht", sagt er, und: "Wir können damit die konstant positive Entwicklung auf hohem Niveau in den letzten Jahren fortsetzen, die wesentlich von den Spitzenleistungen der Leistungsträger in der Hotellerie und im Gesundheitssektor abhängt." Für Bad Kissingen und die Staatsbad GmbH sei dies ein Ansporn, "das Angebot weiterzuentwickeln, zu profilieren und dadurch im Wettbewerb deutlich wahrnehmbar zu positionieren", betont Oette.
Für die Auswertung wurden sämtliche Beherbergungsbetriebe wie Ferienwohnungen, Pensionen, Hotels, Campingplätze, Kliniken und Sanatorien berücksichtigt. Anders als bei den noch folgenden Zahlen des Landesamts für Statistik sind hier auch Betriebe unter zehn Betten berücksichtigt, betont die Staatsbad GmbH. Zudem könnten noch weitere Gäste und Übernachtungen dazukommen.
Nach den noch vorläufigen Zahlen hat sich erneut die Aufenthaltsdauer von 6,5 auf 6,4 Tage leicht reduziert. Die Betriebe benötigen also immer mehr Gäste, um die gleiche Zahl an Übernachtungen zu haben. Das sei ein deutschlandweiter Trend: Urlauber verreisen häufiger, dafür kürzer. "Deshalb setzen wir für Bad Kissingen das vorhandene Marketing-Budget sehr gezielt ein. Mit effektiven Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen wollen wir immer mehr potenzielle Gäste erreichen und von einer Reise nach Bad Kissingen überzeugen", sagt Kathrin Betzen, Leiterin der Marketingabteilung der Staatsbad GmbH. Bemerkenswert sei der Zuwachs an Gästeanreisen im freien Tourismus. Im Vergleich zum Vorjahr entschieden sich 4495 zusätzliche Privatzahler für eine Reise nach Bad Kissingen. Insgesamt waren es 224 297 Personen, die zusammen 843 786 Übernachtungen buchten, das entspricht einer Steigerung von 13 869 Nächten im Vergleich zu 2015. Damit entfielen 51,67 Prozent aller Übernachtungen auf Privatgäste.
Die restlichen Übernachtungen wurden durch 28 950 Klinikgäste generiert. "Dies macht deutlich, wie abhängig die Zahlen von den großen Anbietern im Gesundheitsbereich sind. Durch die langen Aufenthaltsdauern, 2016 im Klinikbereich durchschnittlich 27 Tage, generieren rund elf Prozent aller Gäste knapp die Hälfte der Übernachtungen", kommentiert Oette die Statistik. Im Gesundheitstourismus habe ein Bad Kissinger Expertenforum aus der gesamten Bandbreite der örtlichen Leistungsträger, der Hotellerie, dem Tourismus, der Gesundheitswirtschaft sowie Stadt und Staatsbad GmbH eine deutliche Profilierung im Netzwerk "Mentale Gesundheit und Gesunder Lebensstil in Bad Kissingen" erarbeitet.
"Wir kommen seit 30 Jahren nach Bad Kissingen", berichtet Heinz Heidbüchel, der heuer wieder mit seiner Frau Erika den Jahreswechsel im Hotel "Frankenland" erlebte. Fünf Mal war das Paar 2016 in Bad Kissingen. "Wir bleiben immer mindestens eine Woche", sagt Erika Heidbüchel. Die beiden 79-Jährigen aus dem Sauerland schätzen vor allem das kulturelle Angebot, von Theater bis Kurorchester. Zudem haben sie die Entwicklung des Frankenland mitverfolgt und schätzen das 18 Meter lange Schwimmbad und das Wellness-Angebot. Auch viele Bekannte haben sie schon für Bad Kissingen begeistert.
Über 100 000 Übernachtungen
Eine solche Mund-zu-Mund-Propaganda ist für Marketing-Direktorin Andrea Hergenröther ein Glücksfall: "Das ist die beste Art der Werbung." Nur um drei Nächte weiche das Jahresergebnis des Hotels 2016 von dem 2015 ab. Genaue Zahlen nennt Hergenröther aber nicht. Nur so viel: Die Zahl der Übernachtungen in den 842 Betten des Hotels ist sechsstellig. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt laut Hergenröther bei rund drei Nächten, es gebe aber auch Gäste, die bis zu sieben Wochen am Stück in Bad Kissingen bleiben.Per Zufall kam die Familie Schuster aus Wuppertal in den 1980er Jahren zum ersten Mal nach Bad Kissingen. "Damals wohnten wir im Hotel 2002", erinnert sich Ivo Schuster. Der 55-Jährige verknüpft Jugenderinnerungen mit den Aufenthalten hier, nach einer längeren Pause kam er nun mit seinen Eltern wieder, um den Jahreswechsel in Franken zu feiern. Weil das "2002" (heutige Bavaria) schloss, wechselten die Schusters auch ins größte Hotel der Stadt, das Frankenland. "Wir sind immer viel wandern gegangen", fasst Ivo Schuster seine Eindrücke zusammen. Heuer haben es er und sein 80-jähriger Vater Johann eher ruhig angehen lassen.
Pläne für eine Erweiterung
Alleine ein Drittel des Übernachtungszuwachses hat das Cup-Vitalis-Parkhotel beigesteuert: "Wir haben ein Plus von acht Prozent, genau 5498, bei den Übernachtungen, obwohl wir 13 Tage mehr geschlossen hatten", berichtet Operations Manager Pascal Muller. Damit hat das im Juli 2013 eröffnete Hotel jedes Jahr seine Auslastung gesteigert: von rund 60 Prozent im ersten Jahr auf mittlerweile 90 Prozent. "Im September hatten wir 96 Prozent Auslastung, viel mehr geht jetzt nicht mehr." Aus seiner Sicht ist die Übernachtungszahl ungleich wichtiger als die bloße Zahl der Ankünfte: "Ein Gast, der länger bleibt, ist uns lieber." Bereits jetzt habe das Cup Vitalis für das laufende Jahr 30 Prozent mehr Reservierungen für die 288 Betten. Der Trend gehe dabei immer mehr zu Online-Buchungen: Erst im vergangenen Jahr sei die Homepage um eine Buchungsmöglichkeit erweitert worden, die sehr gut anlaufe. Die Entwicklung sei so gut, dass oft keine Kapazitäten für Tagungsgäste mehr bleiben. Deshalb hat das Cup-Vitalis bereits einen Bauantrag für die Erweiterung gestellt: Um 85 Zimmer mit 170 Betten will das Hotel erweitern. Der Antrag wird in der Bauausschuss-Sitzung am Mittwoch behandelt.
Damit würde die Zahl der Betten in der Stadt endlich wieder steigen: Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl an Beherbergungsbetrieben in Bad Kissingen von 355 auf 181 (minus 49 Prozent) reduziert. Die Zahl der Betten sank von 9631 auf 7277, also um 24,35 Prozent.
Frank Oette, Kurdirektor und Geschäftsführer der Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen GmbH, ist zufrieden mit den Gäste- und Übernachtungszahlen 2016: "In beiden Bereichen haben wir die besten Ergebnisse seit Jahren erreicht", sagt er, und: "Wir können damit die konstant positive Entwicklung auf hohem Niveau in den letzten Jahren fortsetzen, die wesentlich von den Spitzenleistungen der Leistungsträger in der Hotellerie und im Gesundheitssektor abhängt." Für Bad Kissingen und die Staatsbad GmbH sei dies ein Ansporn, "das Angebot weiterzuentwickeln, zu profilieren und dadurch im Wettbewerb deutlich wahrnehmbar zu positionieren", betont Oette.
Alle Betriebe berücksichtigt
Für die Auswertung wurden sämtliche Beherbergungsbetriebe wie Ferienwohnungen, Pensionen, Hotels, Campingplätze, Kliniken und Sanatorien berücksichtigt. Anders als bei den noch folgenden Zahlen des Landesamts für Statistik sind hier auch Betriebe unter zehn Betten berücksichtigt, betont die Staatsbad GmbH. Zudem könnten noch weitere Gäste und Übernachtungen dazukommen.
Gezieltes Marketing
Nach den noch vorläufigen Zahlen hat sich erneut die Aufenthaltsdauer von 6,5 auf 6,4 Tage leicht reduziert. Die Betriebe benötigen also immer mehr Gäste, um die gleiche Zahl an Übernachtungen zu haben. Das sei ein deutschlandweiter Trend: Urlauber verreisen häufiger, dafür kürzer. "Deshalb setzen wir für Bad Kissingen das vorhandene Marketing-Budget sehr gezielt ein. Mit effektiven Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen wollen wir immer mehr potenzielle Gäste erreichen und von einer Reise nach Bad Kissingen überzeugen", sagt Kathrin Betzen, Leiterin der Marketingabteilung der Staatsbad GmbH. Bemerkenswert sei der Zuwachs an Gästeanreisen im freien Tourismus. Im Vergleich zum Vorjahr entschieden sich 4495 zusätzliche Privatzahler für eine Reise nach Bad Kissingen. Insgesamt waren es 224 297 Personen, die zusammen 843 786 Übernachtungen buchten, das entspricht einer Steigerung von 13 869 Nächten im Vergleich zu 2015. Damit entfielen 51,67 Prozent aller Übernachtungen auf Privatgäste.
Abhängig von Gesundheitsbereich
Die restlichen Übernachtungen wurden durch 28 950 Klinikgäste generiert. "Dies macht deutlich, wie abhängig die Zahlen von den großen Anbietern im Gesundheitsbereich sind. Durch die langen Aufenthaltsdauern, 2016 im Klinikbereich durchschnittlich 27 Tage, generieren rund elf Prozent aller Gäste knapp die Hälfte der Übernachtungen", kommentiert Oette die Statistik. Im Gesundheitstourismus habe ein Bad Kissinger Expertenforum aus der gesamten Bandbreite der örtlichen Leistungsträger, der Hotellerie, dem Tourismus, der Gesundheitswirtschaft sowie Stadt und Staatsbad GmbH eine deutliche Profilierung im Netzwerk "Mentale Gesundheit und Gesunder Lebensstil in Bad Kissingen" erarbeitet.Themen & Autoren / Autorinnen