Von Langeweile oder Müßiggang kann bei der Freiwilligen Feuerwehr Hammelburg wahrhaftig keine Rede sein. Den Tätigkeitsberichten in der Dienst- und Mitgliederversammlung zufolge arbeiteten die Floriansjünger im vergangenen Jahr ein gerütteltes Maß an Terminen und speziell an Einsätzen ab.
Wie Kommandant Michael Ohmert darlegte, schlugen 135 Einsätze zu Buche, darunter 37 Brände und 62 Technische Hilfeleistungen. 18 gerettete Menschen – acht Personen wurden mithilfe der Drehleiter aus ihrer Notlage befreit – listete Ohmert. Allein fünf in Lebensgefahr Geratene brachten die Wehrleute beim Brand in der Adolf-Kolping-Straße in Sicherheit. Die Zahlen unterstreichen die Wichtigkeit der Freiwilligen Feuerwehren als Lebensretter. Einsatzschwerpunkte waren das Stadtgebiet, gefolgt von Autobahneinsätzen.
Übungen und Prüfungen
Darüberhinaus intensivierte die heimische Wehr ihre Ausbildung in Form von Leistungsprüfungen, Unterweisung in technischer Hilfeleistung, am Lade-Kran und bei Waldbrandübungen. Neu beschafft wurde ein Wechsellader, der zur Zeit allerdings beim Hersteller steht. Der Dank des Kommandanten galt den 77 Aktiven - darunter sieben Feuerwehrfrauen. 50 Atemschutzträger und 32 Sanitätshelfer. Die Einsätze belaufen sich auf 2097 Stunden.
Einer der drei Vorsitzenden, Sebastian Emmert, hieß die Gäste und Kameraden willkommen. Die Hammelburger Wehr zähle aktuell 209 Mitglieder. Er legte zudem die gesellschaftlichen Aktivitäten, Termine und Beschaffungen dar, wie beispielsweise Vereinskleidung. Für die Jugendfeuerwehr berichtete Anna Emmert über regelmäßige Gruppenstunden der acht Jungfeuerwehrler, Ausbildung und Übungen, die Brandschutzerziehung, den Gebrauch Technischer Hilfeleistungen, einer „Personenrettung“ aus dem Weiher und einem Zeltlager auf Schloss Saaleck. Sie notierte eine Stundenzahl von 372.
Die Kinderfeuerwehr – derzeit zählt sie 15 Mädchen und 26 Jungen – betreut René Keller mit insgesamt zehn Aktiven. Zu altersentsprechenden Übungen und den Gruppenstunden gesellten sich Ausflüge, Schau-Übungen und auch ein Nikolausbesuch. Hier schlagen 290 Stunden zu Buche.
Keine Einwände gab es zum Kassenbericht, der geprüft, einstimmig genehmigt wurde und den Vorstand entlastete. Sechs Aktive, vier Jugendliche und Fördermitglied Katharina Werner wurden per Handschlag neu in die Wehr aufgenommen. Einmütig stimmten die Anwesenden auch der Erhöhung des Jahresbeitrags zu, der von zehn auf 20 Euro stieg. Wie Vorsitzender Emmert informierte, kommt der Beitrag der Förderung der Kinder- und der Jugendwehr sowie Beschaffungen zugute.
Neues Ehrenmitglied
Nach einstimmigem Beschluss der Mitglieder wurde Roland Sell zum neuen Ehrenmitglied ernannt. Der Hammelburger trat 1972 in die Wehr ein und war mehrere Jahre als Vertrauensmann im Verwaltungsrat. Bis zum Jahr 2007 im aktiven Einsatz, fiel in seine Ära der Umzug ins neue Feuerwehrhaus vom Buttenmarkt ans Sportzentrum. Roland Sell, der immer mit dem Fahrrad zum Einsatz führ, unterstützte insbesondere die Gerätewarte bei der Fahrzeugelektronik und war willkommener Helfer bei Festen und Veranstaltungen.
Für 25 Jahre Mitgliedschaft nahmen Vorsitzender Alexander Dangel, Kommandant Michael Ohmert, Stefan Ruppert, Stefan Keidel, Florian Müller und Martin Sell die Urkunde und Auszeichnung entgegen. Thomas Mann gehört der Wehr bereits 30 Jahre an. Die Würdigung für 20-jährige Zugehörigkeit erhielten Daniel Dangel, Matthias Ruppert, Andreas Schmid und Andreas Trunk.
Seit 15 Jahren halten Simon Bahmer, Vorsitzender Sebastian Emmert, Benedikt Goerke, Regina Merz und Benjamin Weber der Wehr die Treue, und seit zehn Jahren sind Anna Emmert, René Keller, Christoph Luther, Hans Schlereth und Philipp Seltmann im aktiven Dienst.
Beeindruckt von den Leistungen und dem hohen Ausbildungsstand zeigte sich Bürgermeister Armin Warmuth . „77 Wehrleute stehen an 365 Tagen der Allgemeinheit zur Verfügung. Fast an jedem dritten Tag fiel ein Einsatz an. Das nenne ich Engagement, hinter dem viel Idealismus und Freizeitopfer stehen. Deshalb ist neben der Men- und Women-Power eine gute Ausstattung wichtig“, dankte er.
Ein Grußwort überbrachte auch der neue Leiter der Polizeiinspektion Hammelburg , Oliver Mehler, der die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Polizei lobte, die „Seite an Seite stehen, wenn es ernst wird“. Kreisbrandmeister Alexander Marx sagte: „Wir sind froh, dass wir die Hammelburger haben. Dann läuft es.“ Sein Dank galt den Kommandanten und Aktiven für die gute Zusammenarbeit auf Kreisebene.