Dem Vorsitzenden der Ebenhäuser Feuerwehr Fabian Wahler stehen die Schweißperlen auf der Stirn. „Ich schwitze wegen der heißen Temperaturen und nicht, weil mir die Vorbereitungen für das Jubiläumswochenende Schweißausbrüche bereiten würden“, scherzt er. Rasch räumt er noch die letzten Utensilien nach dem großen Fotoshooting zum 150-jährigen Jubiläum auf, dann ist er bereit für ein Gespräch.
Ein Fest für alle Ebenhäuser
Die Planungen für das Jubiläumswochenende vom 21. bis 23 Juli sind inzwischen abgeschlossen. „Die Jungen bei uns in der Feuerwehr haben mich überzeugt, dass wir mindestens zwei Tage feiern müssen“, erzählt Wahler. So war schnell klar, dass neben dem offiziellen Festakt mit „Tag der offenen Tore“ am Sonntag, 23. Juli, zusätzlich noch ein Abend für die Feuerwehrleute und für das gesamte Dorf stattfinden muss.
Die Jubiläumsnacht, ein Abend mit Musik, Cocktails und Barbetrieb, ist für Freitag, 21. Juli, ab 19 Uhr am Feuerwehrgerätehaus geplant.
Fahrzeug- und Geräteschau
Der Sonntag beginnt mit einer feierlichen Kirchenparade mit Fahnenabordnungen um 8.45 Uhr vom Feuerwehrgerätehaus in die Kirche, wo ein Festgottesdienst gefeiert wird. Im Anschluss findet ab etwa 10 Uhr ein Festakt zum Jubiläum mit Weißwurstfrühstück statt. Ab 11.30 Uhr bittet die Ebenhäuser Wehr zum Mittagstisch. Ein Highlight werde die Fahrzeug- und Geräteschau am Nachmittag von 13.30 bis 16.30 Uhr, sagt Wahler.
Programm für die Kinder
Einen Informationsstand der AED-Gruppe ( Automatischer Externer Defibrillator) soll es beim Fest geben. Und für die kleinen Gäste sind neben der Hüpfburg Fahrten mit dem Feuerwehrauto sowie weitere Kinderbelustigungen geplant.
Mit Demut blickt Fabian Wahler auf die 150-jährige Geschichte der Ebenhäuser Wehr zurück. „Das ist schon ein stolzes Alter“, resultiert er und liefert ein paar historische Fakten: Gegründet wurde die Wehr am 15. August 1873 und zwei Jahre später erhielt sie die erste Vereinssatzung. 1899 wurde die Gründung der Wehr durch eine Urkunde des bayerischen Landesfeuerwehrverbands schriftlich bestätigt.
Großbrand 1945
Während des ersten Weltkrieges 1914 bis 1918 schrumpfte die Ebenhäuser Feuerwehr, da zwölf Kameraden aus ihren Reihen im Krieg gefallen sind. Während des Zweiten Weltkrieges von 1939 bis 1945 wurden zum ersten Mal auch die Frauen der Jahrgänge 1920 und 1921 zum Feuerwehrdienst verpflichtet. Im letzten Kriegsjahr wurden bei einem Großbrand in Ebenhausen fünf Scheunen mit Nebengebäuden Opfer der Flammen.
Gerätehaus in der Bahnhofstraße 4
Die ersten Schutzanzüge für die Mannschaft wurden 1953 angeschafft und ein Jahr später fand die erste Motorspritze Einzug in Ebenhausen . Im Jahr 1971 begann man mit der Planung eines neuen Feuerwehrgerätehauses am heutigen Standort in der Bahnhofstraße 4. Bereits im darauffolgenden Jahr konnte die Freiwillige Feuerwehr Ebenhausen bei einem großen Gründungsfest zum 100-jährigen Bestehen in das neue Gerätehaus einziehen.
Damenlöschgruppe 1981 eingeführt
Eine große technische Neuerung war die Einführung der Funkalarmierung. Neu war auch die Gründung einer Damenlöschgruppe im Jahr 1981.
Achtzehn Jahre nach seiner Erbauung erfuhr das Feuerwehrgerätehaus 1999 den ersten Umbau mit Erweiterung. 2002 konnte der 30 Jahre alte Ford Transit durch das neue Löschgruppenfahrzeug LF8/6 ersetzt werden und 2013 wurde der inzwischen 40 Jahre alte Ford Transit außer Dienst gestellt.
Erweiterung des Gerätehauses geplant
Der Blick in die Zukunft macht Fabian Wahler nicht bange. „Wir haben eine tolle Mannschaft mit 53 Aktiven und 18 Jugendlichen“ erklärt er stolz. „18 Jugendliche, das muss man sich mal vorstellen. Das ist eine Zahl, die wahrscheinlich im ganzen Landkreis seinesgleichen sucht“, schwärmt er.
„Außerdem steht ja auch die bereits vom Gemeinderat beschlossene und in der Planung befindliche Erweiterung unseres Feuerwehrgerätehauses an.“ Das sei natürlich motivierend für die Mannschaft, sagt er. Seiner Ansicht nach werde so der Platzmangel im Feuerwehrgerätehaus behoben und das Problem gelöst, dass die Schutzkleidung in der ungeheizten Fahrzeughalle hängt, was gerade im Winter keine angenehme Sache ist.
Geschlossenes Team
„Wir schauen auf eine stolze Geschichte zurück und blicken durchaus positiv und motiviert in die Zukunft“, schließt Wahler und betont, dass sein besonderer Dank seinem ganzen Team gilt, das geschlossen hinter ihm steht. Er freut sich sichtlich auf die anstehenden Feierlichkeiten am 21. und 23 Juli. „Alle sind eingeladen, mit uns zu feiern und schöne Stunden bei uns zu verbringen“, sagt er zum Abschluss und räumt als letzte Utensilie vom Fotoshooting die Vereinsfahne wieder in den Fahnenschrank zurück.
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