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Bad Kissingen
Freistaat sucht in Bad Kissingen nach Partnern
Für das Casino-Restaurant ist die Ausschreibefrist abgelaufen, für die Gastronomie im Kurhausbad wird erst im Herbst gesucht. Beim Kurhaushotel tut sich seit Jahren nichts.
Noch ist kein Investor fürs Kurhaushotel in Sicht.  Fotos: Ralf Ruppert       -  Noch ist kein Investor fürs Kurhaushotel in Sicht.  Fotos: Ralf Ruppert
| Noch ist kein Investor fürs Kurhaushotel in Sicht. Fotos: Ralf Ruppert
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 18.08.2022 12:10 Uhr

45 Millionen Euro investiert der Freistaat Bayern aktuell ins Kurhausbad, um es zum "Haus für Gesundheitsmanagement" umzubauen. Neben dieser Großbaustelle gibt es mehrere staatliche Baustellen im übertragenen Sinn: Im Untergeschoss des Kurhausbades soll 2021 eine Gaststätte mit Biergarten eröffnen, das Casino-Restaurant "Luitpolds" steht seit der Insolvenz des bisherigen Betreibers leer, und acht Jahre nach Schließung des " Steigenberger "-Hotels gibt es keinen Investor für die Brache am Kurgarten. Das haben Nachfragen beim Bau- und beim Finanzministerium in München ergeben.

Seit der Kabinettsumbildung im März 2018 ist das neu gegründete Bauministerium für die " Immobilien Freistaat Bayern" (kurz: IMBY) zuständig. Lediglich das "Zentrum Staatsbäder Bayern" wurde damals aus der IMBY herausgelöst und als eigenständiger Staatsbetrieb dem Finanzministerium nachgeordnet. Das Bauministerium ist für das Kurhaushotel zuständig: 2010 kündigte der Freistaat den eigentlich bis 2025 geschlossenen Pachtvertrag mit der " Steigenberger "-Gruppe. Seitdem wird erfolglos nach einem Investor gesucht.

Zur Ausschreibung gibt es laut Ministerium "noch nicht viel Neues zu berichten", und: "Bislang hat kein Bieter die in der Ausschreibung geforderten Unterlagen vollständig vorgelegt, die Investorensuche läuft unverändert weiter." Es gebe allerdings "mehrere ernsthafte Interessenten, die bis Ende der ersten Jahreshälfte 2019 ein Konzept vorlegen möchten", teilt das Bauministerium mit.

Suche im zweiten Halbjahr

Kurhausbad und Neumannflügel dagegen fallen in den Zuständigkeitsbereich des Finanzministeriums. "Die Ausschreibung zur Gewinnung eines Pächters für den Gastronomiebetrieb im Kurhausbad ist im zweiten Halbjahr 2019 geplant, der Ausbau der Gastronomieflächen ist ab dem Jahr 2020 vorgesehen", heißt es von dort. Dieser Zeitplan verzögere den Umbau zum Haus für Gesundheitsmanagement nicht.

Das Ministerium geht damit einer Überschneidung aus dem Weg: Nicht nur Stadt und Private suchen aktuell Betreiber, etwa für den Ratskeller, sondern auch der Freistaat selbst. Erst am Montag endete offiziell die Ausschreibung für das Restaurant "Luitpolds" in der Spielbank. Die Frist war kurz: Am 19. Januar standen die Anzeigen unter anderem in dieser Zeitung und in Fachzeitschriften. "Die eingehenden Bewerbungen werden intensiv geprüft, erste Gespräche mit potenziellen Nachfolgern werden zeitnah geführt", heißt es aus München, und: "Die Spielbank bemüht sich um rasche Entscheidung."

Eine Reaktion auf die aktuell schwierige Marktlage in Bad Kissingen (wir berichteten) gebe es dagegen nicht: "Der Freistaat Bayern gibt bei Ausschreibungen in der Regel keine Konditionen vor. Das Ergebnis der Ausschreibung bleibt der Marktlage überlassen", betont das Bauministerium.

Laut der neuen Spielbank-Direktorin Marina Klein gab es vier Anfragen, keine davon aus Bad Kissingen . Drei Interessenten habe sie das Restaurant gezeigt. Ergebnis: "Alle waren begeistert von der Ausstattung." Umbauten seien keine notwendig, aber der neue Betreiber müsse natürlich Personal suchen. "Mein Ziel ist, dass bis Ostern geöffnet wird", sagt Klein. Bis dahin muss das Personal der Spielbank den Betrieb der beiden Bars im Casino mit übernehmen, Eventveranstaltungen werden durch örtliche Caterer abgedeckt. "Wir haben das Angebot etwas übersichtlicher gestaltet", sagt Klein: Wein, Bier, Sekt, alkoholfreie Getränke, Kaffee und kleinere Speisen stehen auf der Karte, auf Cocktails und vieles mehr müssen die Besucher verzichten.

Fertigstellung bis Rohbau

Und im Kurhausbad? "Wir machen im Prinzip einen schlüsselfertigen Rohbau", berichtet Architekt Christian Teichmann. Estrich und Putz würden eingebracht, der Rest müsse dann zum Jahresende mit dem Betreiber entschieden werden. Im Plan sind jedenfalls vorerst je 55 Plätze für eine Kleinkunst-Bühne und für den Gastro-Bereich sowie bis zu 150 Plätze für den Biergarten im Innenhof geplant.

 
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