Der Freistaat Bayern und die in Würzburg ansässige Caritas Einrichtungen gGmbH schreiben ihre fast 90-jährige Partnerschaft im Staatsbad Bad Bocklet bis Ende 2025 fest. Das teilte das Finanzministerium am Freitag im Zusammenhang mit der Unterzeichnung der entsprechenden Verträge mit.
„Der laufende Pachtvertrag wurde entsprechend verlängert. Der Freistaat wird nach Maßgabe entsprechender Bewilligungen durch den Bayerischen Landtag bis 2022 acht Millionen Euro in die Modernisierung der Pachtobjekte investieren“, erklärte Finanzstaatssekretär Albert Füracker am aus Anlass der Vertragsunterzeichnung.
„Mit der vorgesehenen Produkterneuerung und Weiterentwicklung des Staatsbades bleiben nicht nur die Arbeitsplätze von Caritas, sondern auch eine Vielzahl weiterer langfristig gesichert“, ergänzte der Staatssekretär. Nach Angaben des Ministeriums dankte Füracker außerdem Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Sie sei in die laut Staatsregierung „komplexen“ und bereits seit dem vergangenen November laufenden Verhandlungen eingebunden gewesen.
Die Caritas verantworte im Biedermeierbad den Sanatoriumsbetrieb und die Abgabe der klassischen Kurmittel. Sie sehe auf Basis des Vertragsabschlusses „hervorragende Chancen, die Gästezahlen durch die Entwicklung ergänzender Gesundheitsangebote deutlich zu steigern“, heißt es in der Mitteilung aus dem Ministerium.
Drei Partner im Staatsbad
Weiterer Partner im Staatsbad ist die Marktgemeinde Bad Bocklet, die ihr Engagement bereits Anfang 2010 bis Ende 2025 verlängert hatte. Bürgermeister Wolfgang Back begrüßte nach Angaben des Ministeriums den erreichten Gleichklang aller drei Vertragspartner: „Für die Marktgemeinde ist langfristige Planungssicherheit und Verlässlichkeit im schnelllebigen Geschäft von Kur- und Gesundheitstourismus von essenzieller Bedeutung.“ Füracker unterstrich darüber hinaus die Bedeutung der Entscheidung für die Arbeitsplatzsicherheit.
Das Biedermeierbad Bad Bocklet ist laut Finanzministerium das kleinste bayerische Staatsbad und neben der klassischen Gesundheitsprävention insbesondere auf die Behandlung von Herz- und Kreislaufbeschwerden, Erkrankungen der Gefäße, des rheumatischen Formenkreises und des Nervensystems sowie Wirbelsäulen- und Frauenleiden spezialisiert.
Bad Bockleter Modell nennt die Staatsregierung die Regelung des Verhältnisses von Staat, Kommune und Dritten in dem Staatsbad. In diesem Bockleter Modell sind die Aufgaben laut Ministerium so verteilt: Der Freistaat selbst konzentriert sich auf das Management seiner Staatsbadliegenschaften vor Ort, einschließlich der Kurparkpflege. Die rein kommunale Staatsbad und Touristik Bad Bocklet GmbH verantworte ihrerseits vor allem das Veranstaltungsprogramm einschließlich Kurmusik, Marketing und Kurtaxerhebung. Als dritter Partner vor Ort habe sich die Caritas Einrichtungen gGmbH schließlich auf den Sanatoriumsbetrieb und die Abgabe klassischer Kurmittel spezialisiert.