Die Bilanz ist durchwachsen: Rund 15 000 Besucher nutzten in diesem Sommer das Hammelburger Freibad . Allerdings waren coronabedingt die Saison kürzer und die Besucherzahlen begrenzt. Statt Mitte Mai ging es heuer erst am 24. Juni los, der Juli war kalt, immerhin lag der August annähernd auf Vorjahresniveau: 7900 Besucher kamen heuer, 8260 waren es im August 2019. "Wir waren froh, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern eine Freibad-Saison ermöglichen und damit den Urlaub daheim versüßen konnten", kommentiert Stadtwerke-Chefin Anja Binder denn auch zufrieden die Zahl von rund 15 000 Besuchern.
Betriebsleiter Edgar Beck freut sich vor allem, dass es keine Komplikationen gab: "Wir hatten keine Corona-Fälle, es gab keine Beschwerden beim Gesundheitsamt ." Rechtzeitig seien auch die Lockerungen gekommen: Mitte Juli wurden zunächst die drei über den Tag verteilten Zeitfenster abgeschafft, kurz danach die maximale Besucherzahl von 400 auf 650 erhöht.
Zwar seien an einzelnen heißen Tagen mal alle Tickets ausverkauft gewesen, aber lange Warteschlangen habe es nie gegeben. Die Besucher hätten meist telefonisch nachgefragt und bekamen Hinweise, wann die Frühschwimmer üblicherweise das Bad verlassen und damit wieder Plätze frei werden. Keine Lockerung gab es dagegen für die Becken, dort blieb es bei maximal 129 Schwimmern im großen und 15 im Plansch-Becken. "Die Menschen waren sehr vernünftig ", berichtet Geschäftsführerin Anja Binder aus eigener Erfahrung: An zwei Tagen half sie kurzfristig an der Kasse aus, weil die Online-Buchungen einen Ansturm vorhersagten. "Unser Buchungssystem hat sich bewährt", ist sie froh über die technische Lösung, die nun auch im Hallenbad zum Einsatz komme.
Das Buchungssystem werde auch laufend verbessert: Bereits ganz am Anfang seien zusätzliche Scanner angeschafft worden, in Zukunft soll zusätzlich zum Eintritt auch das Verlassen des Bades erfasst werden. Das ermögliche zum einen eine höhere Auslastung, aber vor allem sei für den Fall einer Infektion oder eines Verdachtsfalles dokumentiert, welche Besucher sich zeitgleich im Schwimmbad aufhielten. Das erleichtere dem Gesundheitsamt die Arbeit. Leichte Entwarnung kam auch aus anderen Bädern und von Verbänden: Nach wie vor sind keine Übertragungen im Badewasser bekannt, auch Schmierinfektionen an Kontaktflächen seien unwahrscheinlich. Corona werde vor allem durch Aerosole, also über die Luft übertragen. Das hat auch Auswirkungen auf den Sauna-Betrieb: Dort wird es zwar Aufgüsse geben, aber das übliche Verwedeln der Luft sei verboten, um Aerosole nicht unnötig zu verteilen. Insgesamt dürfen 25 Besucher den Sauna-Bereich nutzen, allerdings sind nur sieben Gäste in der 90-Grad- und drei in der 65-Grad-Sauna gleichzeitig erlaubt. Das Dampfbad bleibt ganz zu, zum Essen müssen die Besucher ins Hallenbad .
Keine Kinderspiel-Nachmittage
Die Zahl der Gäste im Hallenbad legten die Stadtwerke auf 65 fest, die Kinderspiel-Nachmittage entfallen ganz. Vereine und Schulen dürfen wieder kommen. Vorerst gilt der Eintritt ohne Zeitbegrenzung. Ob vielleicht doch noch Zeit-Obergrenzen notwendig sind, müsse sich ergeben: "Das ist ein permanenter Prozess, den wir immer wieder anpassen müssen", sagt Anja Binder. Keine Angaben macht die Stadtwerke-Chefin zum vermutlichen Defizit in diesem Jahr.
Der Stadtrat hatte der Tochter-Gesellschaft bis zu 150 000 Euro an zusätzlichen Zuschüssen in Aussicht gestellt. Ob die ausgeschöpft werden, lässt Binder offen. Schließlich sei auch der Stadt wichtig gewesen, dass trotz des personellen Mehraufwandes durch die Corona-Auflagen die Eintrittspreise nicht erhöht werden. Laut Betriebsleiter Edgar Beck läuft die Kurzarbeit für Teile der Belegschaft das Saaletalbades noch bis Jahresende.
Über das Hallenbad
Eröffnung
Öffnungszeiten Am Montag ist das Schwimmbad nur für Kurse oder Schulen geöffnet. Öffnungszeiten für Badegäste: Dienstag und Donnerstag von 13 bis 21 Uhr, Mittwoch 13 bis 19 Uhr, Freitag 13 bis 22 Uhr, Samstag 10 bis 22 Uhr und Sonntag 10 bis 19 Uhr.
Sauna Die Sauna öffnet von Montag bis Freitag um 13 Uhr, am Wochenende um 10 Uhr.
Gastronomie Eingeschränkt sind die Öffnungszeiten des Gastro-Bereiches, der unter der Woche voraussichtlich ab 15 Uhr, am Wochenende früher zur Verfügung steht.rr