Die Steuerungsgruppe des Projekts „ Fluss .Frei.Raum - Klimaresiliente Bäche und Flüsse für Bayern“ traf sich erstmals mit Vertreterinnen und Vertretern von Großschutzgebieten und Behörden zum Kennenlernen und zur Besprechung der Vorgehensweise. Die fünf Projektpartner WWF Deutschland, Bund Naturschutz in Bayern , Landesfischereiverband Bayern, Bayerischer Kanuverband und Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld wollen in den kommenden sechs Jahren dazu beitragen, klimaresiliente Fließgewässerlebensräume zu schaffen und die Populationen typischer Gewässerlebewesen zu stärken.
Beim Präsenztreffen im Literaturhaus Bernhard Rings in Nürnberg waren unter anderem der Naturparkverband Bayern, die Naturparke Haßberge und Hirschwald, das Biosphärenreservat Rhön , das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie das Bayerische Landesamt für Umwelt vertreten. Es fand eine lebhafte Konversation über die Ziele und Maßnahmen des über sechs Jahre laufenden Projekts statt, heißt es in der Pressemitteilung des Verbundprojektes. Empfohlen wurde, den Fokus vorwiegend auf kleinere Gewässer 3. Ordnung zu legen, denn sie machen 92 Prozent der bayerischen Gesamtfließgewässerstrecke aus.
Und gerade diese kleineren Gewässer sind häufig von einer Vielzahl von Barrieren durchzogen, wie Abstürze oder Wehre. 84 Prozent der 6600 Wehre in den bayerischen Gewässern sind nicht überwindbar für Gewässerlebewesen. Die Barrieren zerstückeln die Bäche in einzelne, voneinander getrennte Lebensräume. Ein großes ökologisches Problem, das es zu beheben gilt, zumal etliche der Barrieren keine Funktion mehr haben. So gelten rund 900 Wehre als baufällig, womit sich eine große Chance auf einen erfolgreichen und zeitnahen Rückbau bietet.
Es wurde auch diskutiert, wie der Rückbau solcher funktionslosen Barrieren systematisch gefördert und als entscheidende, wirkungsvolle Renaturierungsmaßnahme fest etabliert werden kann und wie in der Gesellschaft ein starkes Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass auch die Menschen immens von intakten Bächen und Flüssen profitieren. Dabei können die Naturparke und das Biosphärenreservat Rhön mit ihren Rangern, Bildungsangeboten und dem engen Kontakt zu den Kommunen wertvolle Unterstützung bieten und als Multiplikatoren die Erkenntnisse aus dem Projekt in die Öffentlichkeit tragen und den Gewässerschutz in ihren Gebietskulissen vorantreiben. red