Roßbach
Flüchtlinge in Roßbach: Auf dem Land ist vieles anders
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten haben Helfer und Flüchtlinge die Situation gemeistert und sind heute froh über die Kontakte und guten Erfahrungen.
Es ist fast ein Jahr her, dass vier Familien aus Syrien nach Rossbach gekommen sind. Heute wohnen noch drei hier. Auf dem Land, in diesem kleinen Dorf, gibt es wie andernorts auch einen Helferkreis. Aber das Land stellt alle vor besondere Herausforderungen, und die Arbeit sieht hier etwas anders aus als bei Helferkreisen in eher städtischen Gebieten.
So gibt es beispielsweise keine gut ausgebaute Infrastruktur mit Verkehrsverbindungen, Cafés und Begegnungsräumen. Hier hätten sich die Helfer mehr öffentliche und professionelle Unterstützung gewünscht.
Am Anfang stand die Frage: Was wird eigentlich gebraucht? Welche Hilfe ist nötig, welche unnötig? Wer ist - auch an offiziellen Stellen - für was zuständig? Gerade, wenn schnelle und unkomplizierte Hilfe nötig ist, wird es oft schwierig, wenn Probleme auftauchen, an die noch niemand gedacht hat.
Wie kommt man auf dem Land von A nach B? Wer in den kleinen Dörfern der Region kein Auto hat, ist klar im Nachteil - das ist immer wieder Thema, wenn es um die Infrastruktur auf dem Land geht. Für Flüchtlinge ist das ein besonders großes Problem, wenn sie nicht nur Einkaufen wollen, sondern auch viele Behördengänge erledigen müssen.
Deswegen gehörte es auch zu den ersten Aufgaben des Helferkreises, Fahrten zu organisieren. Das kann mal zum nächsten Bahnhof (immerhin noch einige Kilometer entfernt), mal zum Arzt, mal zum Krankenhaus sein. Natürlich war Einkaufen auch ein Thema: Wer schon einmal eine große Familie ohne Auto und ohne Einkaufsmöglichkeit vor Ort versorgen musste, der kann nachempfinden, was das bedeutet.
Eine schöne Erfahrung dagegen ist die Nachbarschaftshilfe vor Ort. Wer kennt das nicht: Da hat man ein Problem, vielleicht im Haushalt oder etwas zu reparieren oder weiß gerade etwas nicht - dann geht es am schnellsten, man fragt Bekannte, in der Nähe. Und natürlich ist das für alle auch eine schöne Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Davon haben auch die Flüchtlinge profitiert.
Schöne Erfahrungen machten Helfer und Asylbewerber auch im Deutschunterricht, der regelmäßig stattfindet. Und in der Schule sind Ehrenamtliche engagiert. Gerade die Schulkinder haben die Sprache schnell gelernt.
Zu den regelmäßigen Helfern gehört auch eine Gruppe, die sich nur gelegentlich einbringt. Das ist eine Chance für alle, die sich sinnvoll engagieren möchten, aber nicht genau wissen, für wie lange sie sich festlegen können. Wer also nicht genau weiß, wie intensiv seine Mitarbeit aussehen könnte, soll sich bei ehrenamtlicher Arbeit ruhig trauen, erst einmal im ganz kleinen Rahmen mitzumachen, finden die Helfer. Vielleicht einen Fahrdienst übernehmen, mal beim Unterricht dabei sein. Oder klar zu sagen: Ich kann in den nächsten drei Monaten mitmachen - dann nicht mehr.
Inzwischen läuft vieles schon von ganz alleine, und die Hilfe der Ehrenamtlichen ist nicht mehr so dringend nötig, wie am Anfang. Aber geblieben ist immer noch die Freude über den Kontakt zueinander, über die gemeinsame Arbeit, und über die neuen Erfahrungen.
Stefan Seufert, Asylkoordinator am Landratsamt Bad Kissingen, weiß um die Schwierigkeiten auf dem Land, insbesondere um die schwierigen Verkehrsanbindungen. Da alle Familien bereits anerkannt seien, werde jetzt nach Wohnungen gesucht, berichtet er und sichert zu: "Rossbach gehört zu den Unterkünften im Landkreis, die wir in Zukunft nicht mehr belegen werden." Katharina Eberlein-Braun/Ulrike Müller
So gibt es beispielsweise keine gut ausgebaute Infrastruktur mit Verkehrsverbindungen, Cafés und Begegnungsräumen. Hier hätten sich die Helfer mehr öffentliche und professionelle Unterstützung gewünscht.
Einkaufen ohne Auto
Am Anfang stand die Frage: Was wird eigentlich gebraucht? Welche Hilfe ist nötig, welche unnötig? Wer ist - auch an offiziellen Stellen - für was zuständig? Gerade, wenn schnelle und unkomplizierte Hilfe nötig ist, wird es oft schwierig, wenn Probleme auftauchen, an die noch niemand gedacht hat.
Wie kommt man auf dem Land von A nach B? Wer in den kleinen Dörfern der Region kein Auto hat, ist klar im Nachteil - das ist immer wieder Thema, wenn es um die Infrastruktur auf dem Land geht. Für Flüchtlinge ist das ein besonders großes Problem, wenn sie nicht nur Einkaufen wollen, sondern auch viele Behördengänge erledigen müssen.
Ins Gespräch kommen
Deswegen gehörte es auch zu den ersten Aufgaben des Helferkreises, Fahrten zu organisieren. Das kann mal zum nächsten Bahnhof (immerhin noch einige Kilometer entfernt), mal zum Arzt, mal zum Krankenhaus sein. Natürlich war Einkaufen auch ein Thema: Wer schon einmal eine große Familie ohne Auto und ohne Einkaufsmöglichkeit vor Ort versorgen musste, der kann nachempfinden, was das bedeutet.
Eine schöne Erfahrung dagegen ist die Nachbarschaftshilfe vor Ort. Wer kennt das nicht: Da hat man ein Problem, vielleicht im Haushalt oder etwas zu reparieren oder weiß gerade etwas nicht - dann geht es am schnellsten, man fragt Bekannte, in der Nähe. Und natürlich ist das für alle auch eine schöne Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Davon haben auch die Flüchtlinge profitiert.
Kinder lernen schnell
Schöne Erfahrungen machten Helfer und Asylbewerber auch im Deutschunterricht, der regelmäßig stattfindet. Und in der Schule sind Ehrenamtliche engagiert. Gerade die Schulkinder haben die Sprache schnell gelernt. Zu den regelmäßigen Helfern gehört auch eine Gruppe, die sich nur gelegentlich einbringt. Das ist eine Chance für alle, die sich sinnvoll engagieren möchten, aber nicht genau wissen, für wie lange sie sich festlegen können. Wer also nicht genau weiß, wie intensiv seine Mitarbeit aussehen könnte, soll sich bei ehrenamtlicher Arbeit ruhig trauen, erst einmal im ganz kleinen Rahmen mitzumachen, finden die Helfer. Vielleicht einen Fahrdienst übernehmen, mal beim Unterricht dabei sein. Oder klar zu sagen: Ich kann in den nächsten drei Monaten mitmachen - dann nicht mehr.
Inzwischen läuft vieles schon von ganz alleine, und die Hilfe der Ehrenamtlichen ist nicht mehr so dringend nötig, wie am Anfang. Aber geblieben ist immer noch die Freude über den Kontakt zueinander, über die gemeinsame Arbeit, und über die neuen Erfahrungen.
Stefan Seufert, Asylkoordinator am Landratsamt Bad Kissingen, weiß um die Schwierigkeiten auf dem Land, insbesondere um die schwierigen Verkehrsanbindungen. Da alle Familien bereits anerkannt seien, werde jetzt nach Wohnungen gesucht, berichtet er und sichert zu: "Rossbach gehört zu den Unterkünften im Landkreis, die wir in Zukunft nicht mehr belegen werden." Katharina Eberlein-Braun/Ulrike Müller
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