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Bad Brückenau
"Florine" ist die neue Kräbbelkönigin
Knöpfe annähen, Handtaschengolf und Promille schätzen, all das mussten die "Teilnehmerinnen" beim Kräbbelkaffee bewältigen. Natürlich musste die Kräbbelkönigin auch die "High heels" beherrschen.
Thomas Dill
 |  aktualisiert: 17.08.2022 20:15 Uhr

Wesentlich am Fasching ist die Tatsache, dass man hier endlich mal in Rollen schlüpfen darf, die sonst nicht möglich sind. Besonders beliebt ist dabei schon immer der Geschlechtertausch. Frau wird zu Mann, und Mann wird zu Frau. Speziell für diesen Rollentausch gibt es in Bad Brückenau seit Jahrzehnten den schon traditionellen Kräbbelkaffee.

In den 1960er- und 1970er-Jahren füllte er Sonntagnachmittags ganze Hallen, seit einigen Jahren wird der Kaffee am Abend vor dem Weiberfasching in der Kinokneipe "Klappe" gereicht. Der Kräbbelkaffee, schon oft als Auslaufmodell bezeichnet, war diesmal ein Mega-Erfolg, denn sagenhafte 15 der "wildesten Weiber Bröggenas" waren zu bewundern und stellten sich später der Jury zur Wahl der Kräbbelkönigin.

Fantasievolle Antworten auf "intime" Fragen

Aus den Reihen des weiblichen Publikums wurde eine neutrale Jury aus Gästen gebildet, Jede der "Damen" musste einen Steckbrief wie im Poesiealbum aus der Kindheit ausfüllen und der Jury übergeben. Die recht fantasievollen Antworten auf die teils "intimen" Fragen zeigten schon viel von den geheimen Gedanken der "Männerwelt in Damenkleidern" auf.

Zunächst galt es für die "Damen" auf ihren teils extremen "High heels" drei Prüfungen erfolgreich zu durchlaufen. Früher schon gerne gewählt als Prüfung, war einmal wieder das Knöpfeannähen die erste große Hürde für die klobigen "Damenfinger", scheiterten manche Damen doch schon am Einfädeln des Garns in die Nadel.

Sportlich und alkoholisch

Sportlich ging es bei der zweiten Prüfung zu, dem Handtaschengolf. Mit einer schweren Handtasche galt es einen Golfball durch den Saal in einen Teller zu schlagen. Hier wurde auch von der "Moderatorin Franziska" (Frank Vogler) der jeweilige Steckbrief humorvoll interpretiert.

Ganz neu im Repertoire der Veranstalter war dann die dritte Prüfung. Im Fragebogen wurde die geschätzte eigene Promillezahl vor dem letzten Spiel erfragt. Und tatsächlich kam ein geeichter Alkoholtester nebst steril verpackten Pusteröhrchen zu Einsatz. Erstaunte Augen gab es dann ob des teils unerwarteten und vom Schätzwert teilweise weit abweichenden Resultates. So war eine "Dame" trotz vierstündigen Vorglühens immer noch fahrtüchtig, andere Damen hat offenbar schon die alkoholgeschwängerte Luft der Klappe gereicht, ihren Schätzwert weit nach oben zu übertreffen.

Nach langwierigen, arithmetischen Auswertungen unter Einbeziehung der drei Vorprüfungen und Abwägung des gesamten Erscheinungsbildes im Verlauf des Abends stand schließlich das Ergebnis fest. Kräbbelkönigin 2020 wurde ganz überraschend eine Dame, die sich erstmals anlässlich der närrischen Stadtratssitzung am Vortag auf Highheels wagte. "Florine" Florian Wildenauer, wurde von der amtieren Faschingsprinzessin Ines I. mit Zepter und Kräbbelkrone inthronisiert. "Gloria Glitter", der Ordenskanzler der Gesellschaft Mathias Grief, kam in seinem Pellwurstähnlichen vom Bodyshape unterstützten Outfit nur knapp geschlagen auf Platz zwei."Danae von Sibirien", alias Olaf Zieseniß, im Vorjahr bereits Kräbbelkönigin, landete in ihrem hautengen Outfit auf Platz drei.

 
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