Bad Kissingen
Flintenweiber
Immer mehr Frauen machen den Jagdschein, so wie Iris Heid
Horrido und Waidmannsheil hieß es am Freitag bei der jährlichen Mitgliederversammlung des Jägervereins Bad Kissingen. Oder besser Waidfrauheil? Unter den 19 Neumitgliedern befinden sich nämlich auch zwei Frauen. Bayernweit liegt der Anteil der Jagdscheinabsolventinnen nach Angaben der Jäger- und Falknerprüfungsbehörde sogar bei beachtlichen 17 Prozent. Vor zehn Jahren waren es noch zwischen einem und zwei Prozent. "Es freut uns sehr, zu sehen, dass sich immer mehr junge Frauen dieser aufwändigen Ausbildung und Prüfung stellen", sagt Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbands.
Vor etwa einem Jahr hat die Bad Kissingerin Iris Heid in einem fünfwöchigen Lehrgang ihren Jagdschein erworben. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit: Der deutsche Jagdverband empfiehlt mindestens 100 Stunden Theorieunterricht. "Man benötigt definitiv auch einiges an Vorwissen, der Aufwand ist sehr hoch", warnt sie, "es heißt nicht umsonst Grünes Abitur." Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, der schon seit zehn Jahren einen Jagdschein besitzt, und ihrem Hund, dem Deutsch-Kurzhaar Camelot, hegt und bejagt sie unter anderem ein Revier bei Schlimpfhof. Das ist praktisch, denn so ist sie in wenigen Minuten vor Ort. "Mein Vater war Jäger, seit ich denken kann. Wir haben früher oft Frettchen und Kaninchen gejagt", erzählt die Café-Besitzerin, "deshalb war der Gedanke an den Jagdschein schon lange da, aber die Zeit hat gefehlt." Da kam der relativ kompakte Kurs gerade recht, auch wenn sie schon im Vorfeld viel lernen musste. Mit Vorurteilen und Anfeindungen seitens ihrer männlichen, teils alteingesessenen Kollegen hatte sie bisher noch nicht zu kämpfen: "Von 15 Teilnehmern am Kurs waren wir drei Frauen, da gab es überhaupt keine Probleme."
Viel wichtiger als der Umgang mit der Waffe ist für die Jägerin die Naturverbundenheit, die mit ihrem Hobby einhergeht. Denn neben Treibjagd und Blattschuss bringt die Revierpflege noch einige andere Verpflichtungen mit sich. Kirrungen müssen überprüft, Hecken gepflanzt und Brutnester für Enten angelegt werden. Wenn Wind und Wetter mitspielen, geht Iris jeden Abend mit Hund und Partner nach draußen in den Wald. Grundsätzlich sei es toll, ein gemeinsames Hobby zu haben. "In der Natur zu sein, die Ruhe zu genießen und mal runterzukommen. Am besten noch ohne Handy", darauf legt sie Wert, "man muss nicht immer etwas erlegen, einfach mal beobachten reicht völlig aus." Entschleunigung und Naturerlebnis sind für viele Frauen die primäre Motivation, auf die Pirsch zu gehen.
Eine übergeordnete Rolle spielt die Jagd für Iris Heid auch in der Küche. "Wir haben unsere Ernährung umgestellt. Wenn es Fleisch gibt, dann fast nur noch Wild", berichtet die gelernte Fleischereifachverkäuferin. Und es muss nicht zwingend Braten sein. "Viele wissen gar nicht, dass man Wild auch wunderbar grillen kann." Wildschwein-, Reh- und Feldhasenfleisch enthält einen hohen Anteil der viel gepriesenen Omega-3-Fettsäuren, ist sehr mager und entspricht, sofern Fachgerecht erlegt und verarbeitet, im Grunde Bio-Qualität.
Mit ihrem Beruf bekommt die Inhaberin des Cafés "Mein Kissinger Kaffee" am Balling-Bazar ihr neues Hobby problemlos unter einen (Filz-)Hut. "Abends habe ich Zeit, das Wild ist ohnehin zur Dämmerung unterwegs", sagt sie. Wenn man die entsprechende Motivation, Liebe zur Natur und ausreichend Zeit mitbringt, gibt es also für weibliche Aspiranten keinen Grund, vor dem Jagdschein zurückzuschrecken. Schließlich ist Artemis, die griechische Göttin der Jagd, auch eine Frau.
Vor etwa einem Jahr hat die Bad Kissingerin Iris Heid in einem fünfwöchigen Lehrgang ihren Jagdschein erworben. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit: Der deutsche Jagdverband empfiehlt mindestens 100 Stunden Theorieunterricht. "Man benötigt definitiv auch einiges an Vorwissen, der Aufwand ist sehr hoch", warnt sie, "es heißt nicht umsonst Grünes Abitur." Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, der schon seit zehn Jahren einen Jagdschein besitzt, und ihrem Hund, dem Deutsch-Kurzhaar Camelot, hegt und bejagt sie unter anderem ein Revier bei Schlimpfhof. Das ist praktisch, denn so ist sie in wenigen Minuten vor Ort. "Mein Vater war Jäger, seit ich denken kann. Wir haben früher oft Frettchen und Kaninchen gejagt", erzählt die Café-Besitzerin, "deshalb war der Gedanke an den Jagdschein schon lange da, aber die Zeit hat gefehlt." Da kam der relativ kompakte Kurs gerade recht, auch wenn sie schon im Vorfeld viel lernen musste. Mit Vorurteilen und Anfeindungen seitens ihrer männlichen, teils alteingesessenen Kollegen hatte sie bisher noch nicht zu kämpfen: "Von 15 Teilnehmern am Kurs waren wir drei Frauen, da gab es überhaupt keine Probleme."
Viel wichtiger als der Umgang mit der Waffe ist für die Jägerin die Naturverbundenheit, die mit ihrem Hobby einhergeht. Denn neben Treibjagd und Blattschuss bringt die Revierpflege noch einige andere Verpflichtungen mit sich. Kirrungen müssen überprüft, Hecken gepflanzt und Brutnester für Enten angelegt werden. Wenn Wind und Wetter mitspielen, geht Iris jeden Abend mit Hund und Partner nach draußen in den Wald. Grundsätzlich sei es toll, ein gemeinsames Hobby zu haben. "In der Natur zu sein, die Ruhe zu genießen und mal runterzukommen. Am besten noch ohne Handy", darauf legt sie Wert, "man muss nicht immer etwas erlegen, einfach mal beobachten reicht völlig aus." Entschleunigung und Naturerlebnis sind für viele Frauen die primäre Motivation, auf die Pirsch zu gehen.
Eine übergeordnete Rolle spielt die Jagd für Iris Heid auch in der Küche. "Wir haben unsere Ernährung umgestellt. Wenn es Fleisch gibt, dann fast nur noch Wild", berichtet die gelernte Fleischereifachverkäuferin. Und es muss nicht zwingend Braten sein. "Viele wissen gar nicht, dass man Wild auch wunderbar grillen kann." Wildschwein-, Reh- und Feldhasenfleisch enthält einen hohen Anteil der viel gepriesenen Omega-3-Fettsäuren, ist sehr mager und entspricht, sofern Fachgerecht erlegt und verarbeitet, im Grunde Bio-Qualität.
Mit ihrem Beruf bekommt die Inhaberin des Cafés "Mein Kissinger Kaffee" am Balling-Bazar ihr neues Hobby problemlos unter einen (Filz-)Hut. "Abends habe ich Zeit, das Wild ist ohnehin zur Dämmerung unterwegs", sagt sie. Wenn man die entsprechende Motivation, Liebe zur Natur und ausreichend Zeit mitbringt, gibt es also für weibliche Aspiranten keinen Grund, vor dem Jagdschein zurückzuschrecken. Schließlich ist Artemis, die griechische Göttin der Jagd, auch eine Frau.
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