Zur Begrüßung des Wonnemonats Mai fand im Stadtteil eine Flatter-Ulme ihren neuen Lebensraum auf dem Sportplatzgelände. Mit dem fünf Jahre alten Grünling, der am Saaleufer steht, machte der Verein für Gartenbau und Landespflege dem Mai seine Aufwartung, speziell Mitglied Karl Wiegel, der den Pflanzling spendete. Fußballvereins-Vorsitzender Rainer Wendel sah in der Ulme eine Erinnerung für nachfolgende Generationen, aber auch ein bisschen einen "Aufstiegs-Hoffnungsbaum", denn der heimische FC steht auf dem Sprung in die nächsthöhere Liga. Wendel übergab eine Spende an den Gartenbauverein. Ein Willkommen entboten den Zuschauern auch Ulla Wiegel, die Vorsitzende der Gartler, und Stadträtin Gaby Ebert, die die Grüße des Stadtrats und des Bürgermeisters überbrachte.
Warum er eine Flatter-Ulme (Ulmus Laevis) spendete, erklärte Karl Wiegel mit dem Hinweis, dass die Deutsche Baum-Stiftung diese zum "Baum des Jahres" erkor. Persönlich war er von Jugend an immer von diesem Baum fasziniert, wenn dessen buschige Blüten im Wind flatterten, was den Namen erklärt. Neben der Feld- und der Berg-Ulme ist sie die dritte europäische Ulmen-Art, die als einziger, heimischer Baum im Alter Brettwurzeln bildet, wie sie im tropischen Regenwald zu finden sind. Die Flatter-Rüster, wie sie im deutschen Sprachraum auch heißt, ist am meisten resistent gegen das verursachte Ulmen-Sterben, das vor 100 Jahren in Europa wütete. Ein Pilz bietet ihr Schutz gegen den Krankheitsüberträger, den Ulmen-Splintkäfer, der diesen Baum meidet. "Ein Standort an der Saale schien mir am besten geeignet. Auf Anfrage bei FC Westheim erhielt ich hier einen Platz", informierte Wiegel mit seinem Dank an den Fußballklub und die Helfer beim Setzen.
Die Baumart erreicht übrigens eine Höhe von gut 30 Metern und einen Stammdurchmesser von bis zu zwei Meter. Die größte und älteste bekannte Flatter-Ulme steht derzeit im Brandenburgischen Kreis Prignitz. Sie hat einen Umfang von 9,70 Meter, ihr Alter wird auf mindestens 400 Jahre geschätzt.