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Bad Kissingen
Fitness-Mythos: "Margarine ist gesünder als Butter"
Butter - nichts als ein fetter Dickmacher? Seit Langem tobt der Streit der Streichfette. Holger Klemm, Ernährungsexperte und Fitness-Trainer, klärt auf: Was ist beim Brotbelag zu beachten?
Foto: bigacis - stock.adobe       -  Foto: bigacis - stock.adobe
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Carmen Schmitt
 |  aktualisiert: 18.08.2022 10:10 Uhr

Butter ist reines Fett und gilt als Dickmacher. Hersteller von Margarine werben dagegen mit scheinbar gesünderen pflanzlichen Fetten, weniger Cholesterin und weniger Kalorien. Mit dieser Vorlage lässt sich Margarine mit gutem Gewissen dick aufs Brötchen streichen. Wirklich? Die Wahl des Brotbelags ist nicht nur eine Frage des Geschmacks.

Seit mehr als 50 Jahren tobt ein Streit darüber, wer der Bessere ist: Butter oder Margarine ? Bei genauer Betrachtung kommen beide Kontrahenten nahezu auf die gleiche Kalorienmenge. Vollfettmargarine hat - genauso wie Butter - einen Fettanteil von 80 Prozent. Mit einem Cholesterin-Gehalt von 220 Milligramm pro 100 Gramm galt Butter lange als ungesunde Fettbombe. Ihren schlechten Ruf hat Butter aber zu Unrecht. Viele Ernährungswissenschaftler gehen heute davon aus, dass Cholesterin aus Milchfetten für gesunde Menschen ungefährlich ist. Außerdem enthält Butter ein gutes Verhältnis von ungesunden und gesunden Fettsäuren . Zusätzlich liefert sie Vitamin A und B12, Calcium und Betacarotin. Über die Qualität der Milch , und damit auch der Butter , entscheidet das Futter der Kühe.

Je mehr Weidegras sie fressen, umso gesünder ist die Milch . Besonders oft auf die Weide müssen Kühe von Bio-Bauern. Deren Milch enthält deutlich mehr gesunde Fettsäuren als konventionelle Milch .

Übrigens: In keinem anderen europäischen Land kommt so viel Streichfett aufs Brot wie in Deutschland. Gut fünf Kilo Butter und etwa genauso viel Margarine verspeist jeder Bürger im Durchschnitt pro Jahr.

Im Gegensatz zu Butter ist Margarine kein Tierprodukt, sondern stammt aus pflanzlichen Quellen. Das zeigt ein Blick auf die Zutatenliste: Pflanzliche Öle und Fette werden durch Emulgatoren mit Wasser zu einer Masse verarbeitet. Dazu kommen Aromen, Säuerungsmittel, Salz und Betacarotin für die butterähnliche Farbe. Zusätzlich werden oft noch die Vitamine A und D zugesetzt. Wie gesund Margarine ist, hängt vom Öl ab, das die Hersteller verwenden. Eine optimale Mischung der Fettsäuren bieten Raps-, Oliven- und Leinöl. Das Problem für uns Verbraucher: Auf den meisten Margarine-Packungen steht nicht drauf, welche pflanzlichen Öle und Fette sich darin verstecken.

Ob Butter oder Margarine : Für jeden Geschmack gibt es ein gesundes Streichfett. Wer Butter bevorzugt, greift am besten zu Produkten aus Milch von Weidekühen. Sie enthalten am meisten Vitamine und nützliche Fettsäuren , egal ob biologisch oder konventionell hergestellt. Vermeiden Sie Margarine mit der Aufschrift "gehärtete Fette".

Es bleibt eine Geschmacksfrage für welches Fett Sie sich entscheiden. Ich empfehle die Butter , da sie das natürlichere Lebensmittel ist. Mit Augenmaß eingesetzt, sind beide unbedenklich.

 
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