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Hammelburg
Fischteiche bei Hammelburg: Umgang mit Biber ärgert Angler
Die Mitglieder des Angelsportvereins diskutieren in der Jahreshauptversammlung über die Zukunft ihrer Teichanlage in Obereschenbach. An der Saale und an anderen Gewässern gibt es dagegen keine akuten Probleme.
Rudolf Hanke beseitigt regelmäßig Biberschäden an der Teichanlage des ASV Hammelburg oberhalb von Obereschenbach.  Foto: Archiv/Ralf Ruppert       -  Rudolf Hanke beseitigt regelmäßig Biberschäden an der Teichanlage des ASV Hammelburg oberhalb von Obereschenbach.  Foto: Archiv/Ralf Ruppert
| Rudolf Hanke beseitigt regelmäßig Biberschäden an der Teichanlage des ASV Hammelburg oberhalb von Obereschenbach. Foto: Archiv/Ralf Ruppert
Bianca Volkert
 |  aktualisiert: 17.08.2022 19:40 Uhr

Bereits seit sieben Jahren diskutiert der Angelsportverein Hammelburg mit dem Landratsamt Bad Kissingen über den Umgang mit dem Biber in der vereinseigenen Teich-anlage bei Obereschenbach. In der jüngsten Jahreshauptversammlung waren sich Mitglieder und Vorstand einig, dass sich die Verhandlungen nur noch im Kreise drehen. Selbst eine Klage schließt der Verein nicht aus. Wegen des Artenschutzes erteilt die Behörde keine Abschussgenehmigung. Das sorgt für großen Unmut bei den Anglern. Die Mitglieder des Angelsportvereins waren sich einig, dass die Auflagen des Landratsamtes wie das Freihalten der Überläufe und Entnahmestellen und das Sichern der Gräben für den Fischzug nicht mehr zu erfüllen sind. Die Biber seien zu umtriebig, innerhalb kürzester Zeit sei alles wieder vom Biber zerstört.

25 Bäume müssen weichen

Auf Kritik stieß auch, dass rund 25 Bäume gerodet werden sollen. Die Bäume auf den Dämmen sollen sogar samt Wurzelwerk entfernt werden. Zum einen verursache das Kosten von rund hundert Euro pro Baum, zum anderen müssten Ausgleichsflächen bepflanzt werden. Nun müssen die Vereinsmitglieder entscheiden, wie es weitergehen könnte. Nach dem jüngsten Schreiben des Landratsamtes vom 2. März scheint die Situation ausweglos, der Weg über das Verwaltungsgericht scheint immer wahrscheinlicher.

Eine größere Diskussion gab es auch über die Zukunft des Ehrenamtes. Der Angelsportverein Hammelburg bietet bereits ein Kinderprogramm in den Sommerferien, engagiert sich in der Behinderten- und in der Jugendarbeit. Die Verkehrssicherungspflicht sei als zusätzliche Aufgabe durch die Gänge der Biber nicht mehr zu stemmen. Mitglieder kritisierten, dass der Artenschutz für den Biber über die ehrenamtliche Tätigkeit des Vereins gestellt werde.

Für die Teiche in Obereschenbach sind Michael Stein , Hanke Volmer, Johannes Markad, Harald Markad und Tomas Mützel zuständig. Die gesamte Anlage sei durch den Biber stark geschädigt und erfordere viele Arbeitseinsätze, hieß es im Bericht der Gewässerwarte. Schäden an Dämmen und Umlaufgräben müssten dringend angegangen werden. Der Fischbesatz sei gut, von April bis Oktober wird zugefüttert. Der Erlenteich weise zuviel Fischbrut beim Karpfen aus. Für kommenden Samstag werden viele Helfer für den Arbeitsdienst benötigt.

Vorsitzende Ellen Manke-Tumpach berichtete, dass für die Teichanlage Obereschenbach eine benzinbetriebene Pumpe angeschafft wird, für Reinigungsarbeiten und um die Teiche abzulassen. Der Rentamtsweiher in Hammelburg müsse in den Sommermonaten mit Belüfter zum Schutz des Fischbestandes Sauerstoff zugeführt werden.

Geringer Arbeitsaufwand

Bessere Nachrichten gibt es von den anderen Gewässern: Die Gewässerwarte Helmut Duba und Thorsten Ulsamen beschreiben die Saale als gutes Gewässer mit wenig Arbeitsaufwand. Für die Teichanlage Seeshof sind Herbert Sitzmann und Michael Sitzmann zuständig. Die Anlage sei in einem gepflegten Zustand. Die Fischerhütte erhielt einen neuen Anstrich. Hecken, Schilf und Bäume wurden geschnitten, im Herbst erfolgte ein Besatz.

Wolfgang Ulried setzte in Thulba Karpfen und Forellen ein. Die Jugend startete ein Aufzuchtsprogramm, um Informationen über Ernährung der Fische zu erhalten. Für den Rentamtsweiher Hammelburg betonte Volker Kirchner, dass eine Belüftung unumgänglich sei. Die Stadt übernehme die Hälfte der Stromkosten. Der Verein würde sich natürlich wünschen, wenn die Stadt die kompletten Kosten übernehmen würde. Für den 18. April ist ein Arbeitseinsatz geplant.

Noch "schwarze Null"

Die Jugendwarte Markus Schlereth, Christoph Heilmann und Pascal Jobst berichteten über etliche Arbeitseinsätze, unter anderem beim Müllsammeln in der Thulba, Mithilfe beim Fischfest, Instandhaltung der Gewässer und Landschaftspflege. Im Kalender standen auch die Überwachung der Brutboxen mit insgesamt 5000 Eiern von Forellen, Angelzeltlager, Helfergrillen nach dem Fischfest, Zeltlager und Weihnachtsfeier. Praxis erlernen die Jugendlichen am See nach Großauheim bei Forellenfischen oder Raubfisch-Angeln. Markus Schlereth absolvierte die Jugendleiterkurse 1 und 2. Dafür bekommt der Verein höhere Fördermittel über den Verband. Ziel der Jugendarbeit ist, die Gemeinschaft und das soziale Engagement zu fördern.

Die Einnahmen aus Beiträgen, Mieten, Fischfest und Verkauf von Angelkarten wurden mit den Ausgaben für Pacht, Schäden durch den Biber, Besatz, Steuerberater und sonstigen Ausgaben gegenübergestellt. Noch habe der Verein eine schwarze Null. Die Entlastung des Vorstands erfolgte einstimmig. Zur neuen Schriftführerin wurde Heike Kaidel gewählt. Die Hallenwarte Helmut Duba und Chris Meyer suchen eine neue Halle mit Strom und Wasserversorgung, weil das aktuell genutzte Raiffeisengebäude an die Stadt verkauft wurde.

 
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Kommentare
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  • G. F.
    In dieser Zeitung war im Dezember 19 zu lesen, dass die Teiche gar keine wasserrechtliche Erlaubnis haben. War das gar kein Thema in der Sitzung?
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  • R. A.
    Beschafft euch einen Hund, einen schönen grossen Saupacker, sitzt mit diesem an und das Thema Biber erledigt sich. Entweder der Biber geht von alleine oder er wird gegangen. Diese Hunderasse ist ein natürlicher Feind des Bibers, andere Fressfeinde hat er nicht mehr. Man muss sich gegen Behörden wehren, Waffen darf man ja nicht einsetzen also muss das so gehen.
    Dieser Biber wahn muss aufhören. Die Schäden sind enorm.
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