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Bad Brückenau
Fischereiverein Bad Brückenau bereiten sich auf Stadt- und Parkfest vor
Klimawandel, Biber, Fischotter, Kormoran: Die Fischbestände in der Sinn sind gefährdet.
Wurftechniken, die Lehrgangsleiter Wolfgang Ebert (rechts) mit Leichtigkeit vorführt, verlangen angehenden Fliegenfischern zunächst einmal jede Menge Übung   ab. Dank der Arbeit von Ebert wächst die Zahl der Fliegenfischer in Unterfranken stetig. Der Fischereiverein Bad Brückenau unterstützt die Maßnahmen nach Kräften. Karlheinz Franz       -  Wurftechniken, die Lehrgangsleiter Wolfgang Ebert (rechts) mit Leichtigkeit vorführt, verlangen angehenden Fliegenfischern zunächst einmal jede Menge Übung   ab. Dank der Arbeit von Ebert wächst die Zahl der Fliegenfischer in Unterfranken stetig. Der Fischereiverein Bad Brückenau unterstützt die Maßnahmen nach Kräften. Karlheinz Franz
| Wurftechniken, die Lehrgangsleiter Wolfgang Ebert (rechts) mit Leichtigkeit vorführt, verlangen angehenden Fliegenfischern zunächst einmal jede Menge Übung ab.
Karlheinz Franz
 |  aktualisiert: 18.08.2022 04:15 Uhr

Die Botschaft war so klar wie eindringlich: "Ohne Feste geht gar nichts!" Was Schatzmeister Albert Brand den Petrijüngern vom Fischereiverein (FV) Bad Brückenau mit auf den Weg gab, war nichts anderes als der Appell, sowohl beim Stadtfest als auch beim Parkfest kräftig mitzuhelfen. Denn ohne die wichtigen Einnahmen aus beiden Veranstaltungen müssten die Sportfischer viel tiefer in die eigene Tasche greifen beim Erwerb von Jahres- oder Tageskarten als Berechtigung zum Fischen in der Sinn oder in den Auseen.

Inzwischen hat das Organisationsteam um Vorsitzenden Armin Sauermann ausreichend Freiwillige zur Mithilfe gewinnen können. Die Bad Brückenauer Petrijünger werden am Samstag, 29., und Sonntag, 30. Juni, traditionell mit ihrem Stand im Bereich Sinntor Präsenz zeigen.

Noch bevor dieses Fest seinen Anfang genommen hat, ist das Organisationsteam bereits gedanklich und logistisch mit den Vorbereitungen für das 23. Parkfest beschäftigt. Auch im Staatsbad ist der Fischereiverein alljährlich mit einem Stand vertreten. Somit ist die Helferschar zwei Wochen nach dem Stadtfest dann am 13. und 14. Juli erneut im Einsatz

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Bad Brückenauer Sportfischer gilt der Hege. "Wir haben im vergangen Jahr die möglichen Folgen der Klimaerwärmung massiv zu spüren bekommen." 2. Vorsitzender Michael Kramer, zugleich Gewässerwart des FV, blickt mit großer Sorge auf die aktuelle Entwicklung. Die anhaltende Dürreperiode 2018 habe Niedrigwasser bei sehr hohen Wassertemperaturen zur Folge gehabt - katastrophale Rahmenbedingungen für Bach- und Regenbogenforellen sowie Äschen in der Sinn. "Wir sind gerade noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. So etwas müssen wir nicht noch einmal haben."

Zander und Karpfen verendet

Anders gestalteten sich die Auswirkungen der extrem langen Hochtemperaturphase für die Auseen bei Mittelsinn. "Dort haben wir Algen mit Mikroorganismen bekämpfen müssen. Dennoch sind uns 30 teils stattliche Zander und 17 prächtige Karpfen verendet", bedauert Michael Kramer die dramatische Entwicklung an diesen vom Verein gepachteten Gewässern.

Doch nicht nur die klimatischen Bedingungen machen dem Schuppenwild in den Vereinsgewässern zu schaffen. Verklausungen durch von Bibern gefällte Bäume stauen sie Sinn stellenweise auf. Das führt einerseits zu Verbreiterungen des Flussbettes und zunehmend Niedrigwasser. Andererseits nimmt die Verschlammung durch Bodenabtrag zu. "Für die Äschen in der Sinn bedeutet dies zunehmend schwierigere Lebensbedingungen. Wenn immer mehr Kiesbänke verschlammen, können diese herrlichen Fische nicht mehr ausreichend laichen und sich selbst reproduzieren."

Fischotter bereiten Sorge

Vorsitzender Sauermann sieht aktuell eine weitere Gefahr auf die Fischbestände in der Sinn zukommen. "Wir wissen zumindest von einem Fischotter-Pärchen in der Unteren Sinn." Falls sich der Fischotter weiter im Bereich des Gewässers ausbreite, müsse mit einer dramatischen Reduzierung des Fischbestandes gerechnet werden. "Wir müssen ein internes Monitoring betreiben", forderte Sauermann alle Mitglieder dazu auf, Fischottervorkommen dem Vorstand zu melden.

Mit großem Engagement und ebensolchem finanziellen Aufwand versuchen die Bad Brückenauer Petrijünger, die Fischbestände durch Besatzmaßnahmen zu stützen. Der Verein beteiligt sich an mehreren Artenhilfsprogrammen und hofft, auf diese Weise einen Ausgleich für Verluste bei den Beständen durch Biber, Fischotter, Kormoran und geänderte Klimabedingungen zu erreichen. Erstmals werden heuer in der Unteren Sinn 1000 Nasen-Setzlinge ins Wasser entlassen. "Es gibt Bestrebungen, diese Fischart in unseren Gewässern wieder heimisch zu machen."

Fliegenfischen ist voll im Trend

Albert Brand informierte die Mitglieder über wesentliche Einnahmen und Ausgaben. Wolfgang Ebert ging auf die Fliegenfischer-Lehrgänge des Fischereiverbandes Unterfranken in Bad Brückenau ein. Das Fliegenfischen finde seit einigen Jahren immer mehr Anhänger. Dies nicht zuletzt wegen des besonderen Engagements des Würzburgers Wolfgang Ebert.

 
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