In der Bezirksklasse nehmen die Nüdlinger Handballer quasi einen Neuanfang, um in absehbarer Zeit an alte Erfolge anknüpfen zu können. Erfolge, für die auch ein Oliver Speck steht. Dessen Sohn Finn wäre eine willkommene Verstärkung im DJK-Team, allerdings ist der 17-Jährige schlichtweg zu gut geworden.
Wer hat Sie angespielt?
Finn Speck : Linus Weissensel hat mich angespielt. Ich kenne ihn aus der Zeit an der Staatlichen Realschule. Seitdem sind wir gute Freunde.
Wie sieht Ihr Laufweg aus?
Angefangen mit dem Handball habe ich bei der DJK Nüdlingen , wo mein Vater Oliver Speck Spieler und später auch Trainer war. Dann bin ich 2017 im ersten Jahr der U13 nach zu den „Wölfen“ nach Rimpar gewechselt, habe dort vier Jahre gespielt und war im vergangenen Jahr mit einem Doppelspielrecht in Erlangen für die U19 ausgestattet. Im Jahr 2021 bin ich nach Erlangen gezogen, um für den HC Erlangen in der U19-Bundesliga zu spielen.
Sie machen in Erlangen Ihr Fachabitur? Wie sieht denn so ein normaler Schul- und Trainingstag bei Ihnen aus?
Zeit für Freunde und meine Freundin ist nur selten bei fünfmal Training in der Woche. Mein Alltag besteht zunächst gewöhnlich aus Schule und Lernen. Danach habe ich ein paar freie Stunden, ehe das Training beginnt.
Sie sind Linkshänder. Ist das im Handball eher ein Vor- oder ein Nachteil? Und auf welcher Position spielen Sie eigentlich?
Linkshänder zu sein ist ein Vorteil, da es davon nicht so viele gibt. Ich spiele auf der Position Halbrechts.
Wer sind denn in der U19 so Ihre Gegner und wie schlagt Ihr Euch?
Wir spielen gegen den Nachwuchs vieler Bundesligisten und Zweitligisten. In der Vorrunde hatten wir sieben Spiele. Sechs Spiele haben wir gewonnen und Unentschieden gegen den Traditionsverein Wetzlar gespielt. Den Titel-Favoriten MT Melsungen konnten wir mit einer geschlossen Teamleistung besiegen. Aktuell sind wir in der Meisterrunde, in der wir unser erstes Spiel gegen Rostock nicht gewinnen konnten. Dafür haben wir unsere Ungeschlagen-Serie in heimischer Halle gegen Balingen fortgesetzt.
Auch an Auswahl-Lehrgängen haben Sie schon teilgenommen…
Stimmt, ich habe bereits an Lehrgängen des Bayerischen Handball-Verbandes teilgenommen, also in der Auswahl der besten Spieler meines Jahrgangs in Bayern.
Stimmt es, dass Sie in einer WG mit anderen HC-Spielern leben? Eher wild oder gesittet…
Ja, ich wohne mit einem Mitspieler zusammen. Häufig eher wild… Wenn aber dann doch mal die Eltern vorbei schauen: dann gesittet (lacht).
Die Erste Mannschaft des HC Erlangen hat sich in der Bundesliga etabliert. Durften Sie schon einmal bei den Profis mittrainieren? Wenn ja, wie war das?
Ja. Ich durfte tatsächlich mal mittrainieren, als unsere 1. Mannschaft viele Verletzte hatte. Es war sehr spannend zu sehen, wie professionell dort gearbeitet wird und wo der Weg vielleicht mal hingehen könnte.
Was fehlt dem HCE Ihrer Meinung nach, um dauerhaft ein Spitzenteam zu werden? Außer einem Finn Speck natürlich.
Meiner Meinung nach sollte das Ziel sein, die jungen Spieler im Verein zu halten und diese langfristig in den Bundesligabetrieb zu etablieren. Inklusive meiner Person natürlich. (lacht)
Welcher HC-Spieler imponiert Ihnen am meisten?
Sebastian „Flamme“ Firnhaber, weil ich schon unter und mit ihm trainieren durfte.
Ihr Vater Oliver Speck ist eine Galions-Figur im Nüdlinger Handball . Wie eng hat er Ihre Karriere begleitet?
Sehr stark. Denn durch ihn bin ich nach den Spielen durch die Schlossberghalle gerannt. Emotional war ich immer, wenn mein Vater 2-Minuten-Strafen oder Rote Karten bekam.
A propos: Verfolgen Sie denn noch den Nüdlinger Handballsport? Wann haben Sie das letzte Spiel der DJK-Jungs gesehen?
Natürlich verfolge ich die Ergebnisse im Internet. Das letzte Spiel, das ich gesehen habe, ist aber schon länger her, weil ich sehr selten daheim bin.
Am 12. Januar beginnt die Handball-WM in Polen und Schweden. Was trauen Sie der deutschen Mannschaft zu?
In unserer Gruppe mit Serbien, Algerien und Katar sind wir Favorit und können hoffentlich diese Rolle auch annehmen. Wir haben eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern – der Mannschaft ist viel zu zutrauen.
An wen spielen Sie weiter?
An Kai Kunzmann, der bei den Handball-Herren der DJK Nüdlingen spielt – und mein Bruder ist.
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