Bad Kissingen
Finanzsekretär am Roulettetisch
Staatssekretär Albert Füracker (CSU) informiert sich über Entwicklung und aktuelle Lage des Bad Kissinger Casinos. Der Freistaat will die Attraktivität .
In den letzten drei Jahren hat Finanzstaatssekretär Albert Füracker (CSU) die bayerischen Spielbanken besucht. Die in Lindau fehlt noch auf seiner Liste, in der Bad Kissinger war er am Mittwochabend. "Bad Kissingen hat eine schöne Atmosphäre und ein ganz anderes Flair als neuere Spielbanken", lobte er bei einem Rundgang die denkmalgeschützten Räumlichkeiten im Luitpoldbad. Er betonte, dass der Freistaat in der Vergangenheit viel in den Standort investiert habe und zeigte sich zuversichtlich, dass das Casino auch vom Umbau des Gebäudekomplexes zum Behördenzentrum für 37 Millionen Euro profitieren werde. "Das gibt eine Attraktivitätssteigerung", sagte er.
Bis es soweit ist, muss mit der Baustelle und den daraus entstehenden Einschränkungen gelebt werden. Das Geschäft in der Spielbank lief in den letzten Jahren laut Direktorin Heidrun Vorndran zwar konstant und 2015 wurde sogar ein Umsatzplus von mehr als acht Prozent verbucht - trotzdem beeinträchtigen die Baustelle und die reduzierte Anzahl an Parkplätzen den Besucherzuspruch. "Ich bin guter Hoffnung, dass die Situation bis Mitte 2017 beendet ist", hofft Vorndran.
"Dass es mit Baustellen nicht leicht ist, ist normal", kommentierte der Finanzstaatssekretär. Das sind allerdings temporäre Probleme. Generell habe sich das Umfeld für Spielbanken gewandelt, deutschlandweit seien die Erträge rückläufig, etwa wegen der Konkurrenz privater Spielhallen und Online-Glücksspielangeboten. Gefährdet sei aufgrund dieser Entwicklung allerdings keiner der neun Standorte in Bayern. "Wir betrachten die Spielbanken als eine Einheit", sagte Füracker. Häuser mit schlechteren Gewinnen würden von umsatzstärkeren Häusern mitgetragen. Auch unter suchtpräventiven Aspekten hält der CSU-Politiker staatliche Casinos weiterhin für sinnvoll. "Wenn jemand spielen will, dann unter staatlicher Aufsicht", sagte er.
Um die Attraktivität der Häuser zu verbessern, sind laut Füracker alle Standortkommunen sowie lokale Wirtschaftsvertreter gefordert, die Spielbanken als Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben. "Wir wollen sie ins Bewusstsein bringen, als Orte für besondere Veranstaltungen", erklärte Füracker. In Bad Kissingen gab es deshalb im Juli einen Runden Tisch, bei dem eine Marketing-Strategie vereinbart wurde. Unter anderem sollen "Kissinger Highlights" wie Spielbank, Golfclub, Therme und die Festivals enger zusammenarbeiten.
Standorte Der Freistaat unterhält neun Spielbanken. Neben Bad Kissingen sind Standorte in Bad Wiessee, Feuchtwangen, Garmisch-Partenkirchen, Bad Füssing, Lindau, Bad Reichenhall, Bad Kötzting sowie in Bad Steben. Mit derzeit 58 Mitarbeitern sowie 8 Aushilfskräften gehört die Bad Kissinger zu den kleineren bayerischen Casinos.
Bilanz Der Umsatz der Bad Kissinger Spielbank war in den letzten Jahren konstant. Der Bruttoertrag lag im vergangenen Jahr bei 5,079 Millionen Euro, 2014 bei 4,665 Millionen Euro. 1,52 Millionen Euro wurden 2015 als Spielbankabgabe abgeführt, im Jahr zuvor waren es 1,39 Millionen Euro. Freistaat und Kommune teilen sich die Abgabe. lbo
Bis es soweit ist, muss mit der Baustelle und den daraus entstehenden Einschränkungen gelebt werden. Das Geschäft in der Spielbank lief in den letzten Jahren laut Direktorin Heidrun Vorndran zwar konstant und 2015 wurde sogar ein Umsatzplus von mehr als acht Prozent verbucht - trotzdem beeinträchtigen die Baustelle und die reduzierte Anzahl an Parkplätzen den Besucherzuspruch. "Ich bin guter Hoffnung, dass die Situation bis Mitte 2017 beendet ist", hofft Vorndran.
Freistaat hält an Casinos fest
"Dass es mit Baustellen nicht leicht ist, ist normal", kommentierte der Finanzstaatssekretär. Das sind allerdings temporäre Probleme. Generell habe sich das Umfeld für Spielbanken gewandelt, deutschlandweit seien die Erträge rückläufig, etwa wegen der Konkurrenz privater Spielhallen und Online-Glücksspielangeboten. Gefährdet sei aufgrund dieser Entwicklung allerdings keiner der neun Standorte in Bayern. "Wir betrachten die Spielbanken als eine Einheit", sagte Füracker. Häuser mit schlechteren Gewinnen würden von umsatzstärkeren Häusern mitgetragen. Auch unter suchtpräventiven Aspekten hält der CSU-Politiker staatliche Casinos weiterhin für sinnvoll. "Wenn jemand spielen will, dann unter staatlicher Aufsicht", sagte er.
Kissinger Marketingkonzept
Um die Attraktivität der Häuser zu verbessern, sind laut Füracker alle Standortkommunen sowie lokale Wirtschaftsvertreter gefordert, die Spielbanken als Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben. "Wir wollen sie ins Bewusstsein bringen, als Orte für besondere Veranstaltungen", erklärte Füracker. In Bad Kissingen gab es deshalb im Juli einen Runden Tisch, bei dem eine Marketing-Strategie vereinbart wurde. Unter anderem sollen "Kissinger Highlights" wie Spielbank, Golfclub, Therme und die Festivals enger zusammenarbeiten.
Spielbanken in Bayern
Standorte Der Freistaat unterhält neun Spielbanken. Neben Bad Kissingen sind Standorte in Bad Wiessee, Feuchtwangen, Garmisch-Partenkirchen, Bad Füssing, Lindau, Bad Reichenhall, Bad Kötzting sowie in Bad Steben. Mit derzeit 58 Mitarbeitern sowie 8 Aushilfskräften gehört die Bad Kissinger zu den kleineren bayerischen Casinos. Bilanz Der Umsatz der Bad Kissinger Spielbank war in den letzten Jahren konstant. Der Bruttoertrag lag im vergangenen Jahr bei 5,079 Millionen Euro, 2014 bei 4,665 Millionen Euro. 1,52 Millionen Euro wurden 2015 als Spielbankabgabe abgeführt, im Jahr zuvor waren es 1,39 Millionen Euro. Freistaat und Kommune teilen sich die Abgabe. lbo
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