Oerlenbach will sich auf seine Pflichtaufgaben konzentrieren. Das bestätigte Bürgermeister Nico Rogge am Rande der Haushaltsberatungen im Finanzausschuss der Gemeinde.
Kämmerer Steffen Borst präsentierte ein umfangreiches Zahlenwerk für das laufende Jahr. Den Gesamthaushalt taxiert Borst auf knapp 19 Millionen Euro , davon entfallen 10,5 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt, 8,4 Millionen auf den Vermögenshaushalt . Damit übersteigt der kommunale Haushalt die Vorjahressumme um mehr als 500.000 Euro .
Mehr Gewerbesteuer eingenommen
Der Verwaltungshaushalt, er fasst die laufenden Einnahmen und Ausgaben der Großgemeinde zusammen, benötigt in diesem Jahr eine Zuführung aus dem Vermögenshaushalt von 283.000 Euro . Dies ist einer der größeren Einnahmequellen.
Im Ansatz von Steffen Borst erhöht sich die Summe bei der Gewerbesteuer auf rund 1,5 Millionen Euro , bei den Grundsteuern bleiben die Werte des Vorjahres enthalten. Beinahe 3,5 Millionen sollen aus der Einkommensteuer in den kommunalen Haushalt fließen.
Die Schlüsselzuweisungen werden wohl geringer ausfallen, die Kreisumlage steigt. Die Betriebskostenförderung für die Kitas wird 2024 mehr als zehn Prozent steigen, fast 1,4 Millionen sollte Oerlenbach so einnehmen.
Wie in den vergangenen Jahren bestimmen die Personalkosten und die Kreisumlage die Ausgabenseite des Verwaltungshaushaltes. Beinahe 2,8 Millionen Euro überweist die Großgemeinde an den Kreis, etwas geringer – 2,2 Millionen Euro , gibt der Gemeindesäckel für sein Personal aus.
Vermögenshaushalt
Die Zuführung an den Vermögenshaushalt beträgt 2024 etwas über 202.000 Euro , das entspricht exakt der Mindestzuführung. In den letzten Jahren konnten aber tatsächlich höhere Beträge an den Vermögenshaushalt überwiesen werden.
Der Vermögenshaushalt liegt unter dem des Vorjahres. Rund 8,4 Millionen, so Kämmerer Steffen Borst, steht in diesem zweiten Teil. Das sind über 300.000 Euro weniger als 2023. Der größte Einzelposten ist die Entnahme aus den Rücklagen. Beinahe 2,8 Millionen fließen in diesem Jahr in den Vermögenshaushalt .
Zur Sicherheit ist zusätzlich eine Kreditaufnahme von drei Millionen Euro vorgesehen. Dieser Posten fand sich auch in den letzten Kennzahlen der Gemeinde, wurde aber nicht benötigt.
Neuer Kindergarten Eltingshausen
1,2 Millionen wird Oerlenbach in diesem Jahr in den Neubau des Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshauses investieren, eine weitere Million soll in den Ausbau der Forststraße von Ebenhausen fließen. Mit 700.000 Euro startet die Gemeinde in die Finanzierung des neuen Kindergartens in Eltingshausen . Rund sieben Millionen Euro soll die neue Kita am Ende kosten.
Nach dem Kauf des ehemaligen Bankgebäudes im Gemeindezentrum plant Oerlenbach die Umgestaltung zum „Haus der Mitte“. Im dortigen neuen Gemeindesaal können dann künftig Versammlungen und Sitzungen stattfinden.
Auch die Feuerwehr in Oerlenbach soll wachsen: Ein zusätzlicher Stellplatz erweitert das Zentrum der Floriansjünger in unmittelbarer Nähe zum Rathaus.
Abgeschlossen wurden die umfangreichen Baumaßnamen in Rottershausen : die dortige Schule ist erneuert, die Domstraße präsentiert sich in neuem Gewand.
Pro-Kopf-Verschuldung: Unter vier Euro
Die Schulden der Gemeinde betrugen zum Jahreswechsel rund 221.000 Euro und sollen weiter kräftig sinken. Ende des Jahres 2024 erwartet Steffen Borst lediglich noch 18.750 Euro , umgerechnet auf die Einwohner ergibt sich dann eine Pro-Kopf-Verschuldung von unter vier Euro .
Allerdings kann sich dieser Wert stark verändern, beispielsweise durch eine Kreditaufnahme; auch in den Folgejahren sorgen die Großprojekte in Oerlenbach wahrscheinlich für einen Schuldenanstieg.
Wert von Immobilien
Bürgermeister Nico Rogge wies darauf hin, dass sich nicht alle finanziellen Aspekte in Zahlenwerk für 2024 wiederfinden. So steht der Wert der von der Gemeinde gekauften Häuser nicht in den Büchern. Der Finanzausschuss empfiehlt dem Gemeinderat die Genehmigung der vorgelegten Pläne.
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