
Den jährlichen Workshop Technische Hilfeleistung (THL) veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Bad Brückenau am vergangenen Samstag. Das Hauptaugenmerk lag in diesem Jahr auf großen Lasten und Fahrzeuge.
Öffnungen von Wohnungen, Rettung von Menschen, Pkw-Unfälle, Unterstützung des Rettungsdienstes mit der Drehleiter und vieles mehr – wenn es um die Technische Hilfeleistung geht, ist die Liste lang. Das Aufgabengebiet ist groß und der Übungsaufwand noch größer. Zumindest war dieses Jahr der organisatorische Aufwand für Mario Brust, dem Organisator der Workshops, etwas leichter. Mussten im vergangenen Jahr noch über 20 Fahrzeuge zum Zerlegen organisiert werden, stammten dieses Jahr fast alle Mittel aus eigenen Reihen, heißt es in einer Pressemitteilung der Feuerwehr.
Viele Wege führen nach Rom
Beim diesjährigen THL-Workshop konnten die teilnehmenden Einsatzkräfte der Feuerwehren Bad Brückenau , Wartmannsroth, Schondra, Kothen, Oberleichtersbach, Geroda und Zeitlofs ihr Wissen bei der Rettung mit Großfahrzeugen und Gegenständen vertiefen. Bekanntlich führen viele Wege nach Rom, bei der Feuerwehr führen viele Wege zum Ziel. Das Allgemeinrezept gibt es nicht, und jede Feuerwehr verfügt über unterschiedliche Gerätschaften und Einsatzmittel. Aus diesem Grund konnten die Feuerwehren ihre mitgebrachten Gerätschaften verwenden und deren Möglichkeiten testen, so die Pressemeldung.
Fahrradfahrer eingeklemmt
Laut einer Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) aus dem Jahr 2024 gibt es jede Woche vier tote und 58 schwerverletzte Radfahrer auf deutschen Landstraßen. Mit 41 Prozent sind die häufigste Ursache Zusammenstöße mit Autos, wovon jedoch 60 Prozent von Pkw-Fahrerinnen oder -Fahrern verursacht werden. Dies ist einer der Gründe, weshalb an einer der fünf Stationen die Rettung eines verunglückten Radfahrers, welcher unter einem Omnibus eingeklemmt war, auf der Tagesordnung stand.
Lkw aufgerichtet
Neben der fachgerechten Rettung eines verunglückten Lkw-Fahrers und der Rettung einer unter einem Abrollbehälter eingeklemmten Person, wurde auch der Umgang mit Seilwinden geübt. Im Gegenzug zu anderen Feuerwehren, wie beispielsweise aus dem Nachbarland Österreich, gehört das Bergen von Fahrzeugen nicht zum Hoheitsgebiet der Feuerwehr.
Sollten jedoch beispielsweise Personen eingeklemmt sein oder wegen auslaufender Gefahrstoffe eine Gefährdung für die Umwelt bestehen, sieht die Welt ganz anders aus. Mit Hilfe von Mehrzweckzug und Seilwinde konnten die Teilnehmer das Aufstellen und Sichern eines Lastkraftwagens, der einen Unfall hatte, trainieren.
Wohnungsöffnungen geübt
Die Unterstützung des Rettungsdienstes bei verschlossener Tür ist keine Seltenheit.
Allein die Feuerwehr Bad Brückenau wurde im vergangenen Jahr zwölf Mai durch die Polizei oder den Rettungsdienst zu Wohnungsöffnungen alarmiert. In den meisten Fällen befinden sich in der Wohnung hilflose Personen, welche die Tür nicht selbständig öffnen können. Hier zählt womöglich jede Minute, weshalb jeder Handgriff sitzen sollte. Damit die Feuerwehr Türen und Fenster möglichst zerstörungsfrei öffnen kann, ist besonders bei diesem Thema regelmäßiges Üben unabdingbar. Auch hier konnten die teilnehmenden Feuerwehren mit ihren eigenen Werkzeugen im Rahmen unterschiedlichster Szenarien ihr Wissen vertiefen und festigen.

