
Die Freiwillige Feuerwehr im Stadtteil Obereschenbach erlebte mit der offiziellen Inbetriebnahme ihres neuen Gerätehauses „einen großen Tag“, befand Bürgermeister Armin Warmuth anlässlich der Einweihung des Domizils. Die ehemalige Halle der Raiffeisenbank ist verschwunden, stattdessen grüßt jetzt ein zeitgemäßes, gut ausgestattetes Gebäude im Ortskern, das die heimische Wehr mit Stolz präsentierte. Mit dem Novum, das in die Geschichte Obereschenbachs eingeht, verbindet sich auch ein aufgewertetes Ambiente des Umfelds, dem allerdings etwas Grün fehlt. Das war laut Stadtbaumeister Detlef Mohr in den beengten Verhältnissen im Altort nicht möglich. Dem Baubeginn im August 2022 folgte jetzt die Fertigstellung nebst der Montage einer Photovoltaikanlage. Das neue Haus ist zudem mit einer Pelletsheizung ausgestattet.
Das von Architekt Thomas Ruser geplante Feuerwehrhaus kommt nach Abrechnung auf Kosten von 1,478 Millionen Euro. Die von der KfW zugesagte Förderung beträgt etwa 185.000 Euro, die Regierung von Unterfranken beteiligte sich mit einem Betrag von 63.500 Euro. Was in absehbarer Zeit noch hinzukommt, ist ein neues Einsatzfahrzeug , fügte Warmuth mit seinem Dank an den Stadtrat und alle unterstützenden Kräfte an.
Auch für Feste nutzen
„Hammelburg investiert in das Brandschutzwesen wie noch nie“, lobte Kreisbrandrat Benno Metz mit Blick auf die drei jüngst erbauten Gerätehäuser in Gauaschach , Obererthal und jetzt in Obereschenbach . Dies sei aktuell besonders wichtig bei den derzeitigen klimatischen Verhältnissen, die immer wieder Notsituationen und sogar Katastrophen produzieren. Mit seinem Dank und dem der Kreisfeuerwehrführung nannte er diese Investitionen zudem „eine Anerkennung und Wertschätzung des ehrenamtlichen Dienstes“. „Das ist wahrhaft ein Feiertag“, stellte Staatssekretär Sandro Kirchner mit einem Kompliment an die Stadt und ihren Bürgermeister fest. „Hammelburg gibt viel Geld für den Brand- und Notfallschutz aus. Doch ohne Manpower geht nichts.“ „Die Feuerwehr bietet Sicherheit im Stadtteil und obendrein kann das Areal auch für Festivitäten genutzt werden“, fuhr er fort mit der Gratulation zur „neuen Heimat“.
Pfarrer Thomas Eschenbacher , der die Segnung des Gebäudes vornahm, zitierte aus dem Markusevangelium, nach dem die Letzten auch einmal die Ersten sind. Er wünschte der Wehr unter ihrem Schutzpatron St. Florian gelungene Übungen, doch möglichst wenig Einsätze und erbat für das neue Haus und für die Freiwilligen, die den Dienst am Nächsten versehen, Gottes Segen.
Einen Rückblick in die Historie gab Kommandant Martin Hofmann . Demnach hat der Vorläufer des Feuerwehrgerätehauses, das im Juli 1954 in Betrieb genommen wurde, 70 Jahre seine Dienste geleistet. Damals lagen die Baukosten bei 18.000 Mark. Anfang der 80er Jahre kamen die Toilettenanlage und ein Schlauchturm hinzu, was auf Widerstand traf. Dieser ging so weit, dass die in Eigenleistung gemauerten Wände über Nacht umgeworfen wurden. Dennoch konnten die Erweiterungen 1981 in Betrieb genommen werden.
Fast 20 Jahre warten
Rund 20 Jahre später mietete die Stadt die ehemalige Schalterhalle der Raiba und stellte sie der Wehr als Schulungsraum zur Verfügung. Dass ein größeres Fahrzeug nicht in die bisherige Halle passte, wurde 1983 allen klar. Dies war der Zeitpunkt, den Plan eines größeren Feuerwehrhauses bei der Stadt vorzulegen. Doch es dauerte bis 2020, dem Jahr des Kaufs der bestehenden Halle. Hinzu kamen diverse berechtigte Wünsche der Wehr, die Architekt Ruser in seinem neuen Plan berücksichtigte. Mit der Befürwortung des Stadtrats startete der Abriss des alten Gebäudes im August 2022. Dank vieler Gewerke, die ineinandergriffen, gelang mit vereinten Kräften der Neubau. „Es ist ein sehr schönes Feuerwehrhaus herausgekommen, auf das wir stolz sein können und das auch sicher eine Bereicherung des Ortsbildes darstellt. Ich hoffe, dass es uns wieder 70 Jahre begleitet“, so Hofmann.
