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BAD KISSINGEN
Feuchtbiotope sichern das Überleben vieler Arten
kg-red-feuchtbiotop       -  Im Einsatz für die Biotope (von links): Karl-Heinz Kolb (Bund Naturschutz Kreisgruppe Bad Kissingen), Bernd Zürner (AELF Bad Neustadt), Dr. Michael Kutscher (Forstbetrieb Bad Brückenau), Laura Huppmann (Forstbetrieb Bad Brückenau), Michael Sautter (AELF Bad Neustadt).
Foto: Bayerische Staatsforsten AöR/Nicole Lieb | Im Einsatz für die Biotope (von links): Karl-Heinz Kolb (Bund Naturschutz Kreisgruppe Bad Kissingen), Bernd Zürner (AELF Bad Neustadt), Dr.
Sabine Hentschel (Bearbeitung)
 |  aktualisiert: 07.01.2023 02:49 Uhr

Wertvolle Naturschutzmaßnahmen wurden heuer vom Forstbetrieb Bad Brückenau zusammen mit dem Bund Naturschutz Kreisgruppe Bad Kissingen und Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt umgesetzt. Von Bedeutung sind allen voran Feuchtbiotope, wie sich besonders nach trockenen Sommern zeigt.

Die Natur kam im diesjährigen Sommer an ihre Grenzen. Zu lange dauerte die niederschlagsfreie Zeit. An längere Trockenperioden und damit einhergehenden Trockenstress müsse man sich im Zuge des Klimawandels gewöhnen, sagt Bernd Zürner, zuständiger Abteilungsleiter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt, in einer Pressemitteilung.

Der Wald leidet heute noch unter dem Trockenstress, daher ist es für ihn wichtiger denn je, Naturschutzleistungen im Wald voranzubringen und zu fördern. Im Rahmen des Sonderprogramm Naturschutz wurde dieses Ziel im Staatswald in unbürokratischen Weise zeitnah umgesetzt. Am Forstbetrieb Bad Brückenau konnten hierdurch Feuchtbiotope und Offenlandflächen gepflegt oder neu angelegt werden. „So wird das Ökosystem Wald in Gänze gefördert.“ sagt Dr. Michael Kutscher, Forstbetriebsleiter des Forstbetriebes Bad Brückenau.

In der Abteilung Goldwiese im Revier Stangenroth entschied sich der Forstbetrieb, den Fokus auf den Naturschutz zu legen und mehrere Feuchtbiotope anzulegen. Auf der Fläche, die im Naturschutzgebiet „Schwarze Berge“ liegt, standen vorher Fichten, die keine Zukunft mehr auf dem staunassen Standort hatten. Der Bestand wurde von Borkenkäfer und Windwurf stark in Mitleidenschaft gezogen.

„Feuchtbiotope, gerade im Verzahnungsbereich von Offenland und Wald, sind echte Perlen des Naturschutzes, vor allem in solchen Trockenjahren“, sagt Revierleiterin Laura Huppmann.

Regelmäßige Pflege wichtig

Dies bestätigt auch Karl-Heinz Kolb, Gebietsbetreuer der Schwarzen Berge und Sinngrund vom Bund Naturschutz. „Die Zusammenarbeit, fachliche Planung und Umsetzung hat mit allen Akteuren gut geklappt.“ Erste wassergebundene Arten haben sich schon am neuen Feuchtbiotop eingefunden, unter anderem Grünfrösche, Teichmolche und weitere Libellenarten. Aber auch der Schwarzstorch konnte schon gesichtet werden. Beim genaueren Hinsehen sind Fährten von Reh- und Rotwild sowie Wildschweinen zu erkennen, ein Hinweis darauf, dass Feuchtbiotope in Trockenjahren wie diesen für das Wild wichtige Anlaufstelle zum Schöpfen (Trinken) und Suhlen sind.

Feuchtbiotope erhalten ihre Funktionen aber nur, wenn sie vor Verbuschung und dem Verlanden durch regelmäßige Pflege bewahrt werden. So wurde beispielsweise die Tümpelanlage Buchwiese im Waldfensterer Forst ausgebaggert und der dichte Bewuchs aus Schilf entfernt. Während der langanhaltenden Trockenheit war bis in die tieferen Bodenschichten keine Feuchtigkeit mehr für Pflanzen und Bäume verfügbar. Das Biotop war das letzte Reservoir an verfügbarem Wasser. Täglich ging der Wasserstand zurück, insgesamt fast um einen Meter. Die Flachwasserbereiche waren komplett ausgetrocknet. Nach dem Regen der letzten Woche sind die Biotope wieder gefüllt – der Boden allerdings nur oberflächlich wieder durchfeuchtet. Die Trockenperiode wird den Wald noch länger zeichnen. (sh)

 
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