Bad Brückenau
Ferkinghoff: Textilfabrik wird abgerissen
Die ehemalige Textilfabrik Ferkinghoff verschwindet aus dem Stadtbild. Damit geht ein Stück Industriegeschichte in Bad Brückenau zu Ende.
Staub liegt in der Luft. Hier und dort tropft es von der Decke. Berge von Schutt liegen auf dem Gelände verteilt. Glaswolle, Fenster, Metall. "Es ist die Größe zum einen", sagt Gerhard Rein, Polier der Firma Eckert Erdbau und Industrieabbruch aus Lauda-Königshofen, die mit den Abrissarbeiten beauftragt ist. "Zum anderen ist es die Stärke der Unterzüge in der neuen Halle", erklärt Rein die besonderen Herausforderungen der Baustelle.
Die Betonstreben, mit denen die Decke gehalten wird, sind besonders stark. Um die einzureißen, wird auf den Bagger eine Betonschere montiert. Riesig ist die, sie wird in den nächsten Tagen geliefert. Ein kleineres Exemplar macht sich schon am Hauptgebäude zu schaffen. Der Schriftzug "Ferkinghoff" fehlt schon seit einer Weile. Nur noch schemenhaft sind die Buchstaben über dem Eingang zu entziffern. Sie ist Geschichte, die Textilfabrik in Bad Brückenau.
Gerhard Rein geht über das Gelände. Seit etwa drei Wochen sind die Bauleute schon da. Sie entkernten das Gebäude zunächst, schafften raus, was nicht niet- und nagelfest war. "Die Maschinen waren noch drin", erzählt ein Bauarbeiter. Eigentlich sind die Anlagen im Zuge des Insolvenzverfahrens verkauft worden, doch der Käufer holte nur einen Teil davon ab.
In einer Halle, die ansonsten völlig leer ist, sind noch Reste der Produktionsanlage zu finden. Stille Zeugen einer vergangenen Zeit, in der Mode made in Germany noch gefragt war. Im Jahr 1953 siedelte sich die Textilfabrik als einer der ersten Industriebetriebe in der Kissinger Straße an. Zu Spitzenzeiten beschäftigte das Unternehmen bis zu 230 Mitarbeiter, noch in den Jahren 1997 und 1998 wurde angebaut. Bis 2000 produzierte Ferkinghoff ausschließlich in Deutschland.
Nach einer Restrukturierung im Jahr 2001 konnte sich Ferkinghoff noch ein wenig über Wasser halten, im Juli 2011 aber stellten die Eigentümer den Insolvenzantrag. Ein Jahr darauf lief die Produktion aus. Ein Fabrikverkauf aber blieb Bad Brückenau erhalten. Im Herbst zog das Outlet in die Ernst-Putz-Straße in neue Räume gegenüber dem neuen Haus Waldenfels um.
Was nun dem Erdboden gleichgemacht wird, ist mehr als der Abriss eines Gebäudes. Es ist ein Stück Textilgeschichte, das da stirbt. Ein Stück Industriegeschichte auch, die die Stadt mal hatte. Statt der Fabrik kommt nun ein Lebensmittelmarkt in die Kissinger Straße, der sich in die Reihe der bereits bestehenden Märkte gut einfügt. "Wir gehen von einer Abrisszeit von ungefähr zwei Monaten aus", sagt Jürgen Gaschler, Geschäftsführer der Gaschler Projektplanungs GmbH aus Hergatz im Allgäu. Dann beginnt der Bau.
Gerhard Rein indes setzt seinen Helm auf. Es gibt noch viel zu tun. Von der Sanierung der Kissinger Straße, die im Mai beginnen soll, weiß er noch nichts. "Eine Zufahrt werden sie uns schon freihalten", meint er.
Die Betonstreben, mit denen die Decke gehalten wird, sind besonders stark. Um die einzureißen, wird auf den Bagger eine Betonschere montiert. Riesig ist die, sie wird in den nächsten Tagen geliefert. Ein kleineres Exemplar macht sich schon am Hauptgebäude zu schaffen. Der Schriftzug "Ferkinghoff" fehlt schon seit einer Weile. Nur noch schemenhaft sind die Buchstaben über dem Eingang zu entziffern. Sie ist Geschichte, die Textilfabrik in Bad Brückenau.
Reste der Produktionsanlage
Gerhard Rein geht über das Gelände. Seit etwa drei Wochen sind die Bauleute schon da. Sie entkernten das Gebäude zunächst, schafften raus, was nicht niet- und nagelfest war. "Die Maschinen waren noch drin", erzählt ein Bauarbeiter. Eigentlich sind die Anlagen im Zuge des Insolvenzverfahrens verkauft worden, doch der Käufer holte nur einen Teil davon ab. In einer Halle, die ansonsten völlig leer ist, sind noch Reste der Produktionsanlage zu finden. Stille Zeugen einer vergangenen Zeit, in der Mode made in Germany noch gefragt war. Im Jahr 1953 siedelte sich die Textilfabrik als einer der ersten Industriebetriebe in der Kissinger Straße an. Zu Spitzenzeiten beschäftigte das Unternehmen bis zu 230 Mitarbeiter, noch in den Jahren 1997 und 1998 wurde angebaut. Bis 2000 produzierte Ferkinghoff ausschließlich in Deutschland.
Fabrikverkauf besteht bis heute
Nach einer Restrukturierung im Jahr 2001 konnte sich Ferkinghoff noch ein wenig über Wasser halten, im Juli 2011 aber stellten die Eigentümer den Insolvenzantrag. Ein Jahr darauf lief die Produktion aus. Ein Fabrikverkauf aber blieb Bad Brückenau erhalten. Im Herbst zog das Outlet in die Ernst-Putz-Straße in neue Räume gegenüber dem neuen Haus Waldenfels um.Was nun dem Erdboden gleichgemacht wird, ist mehr als der Abriss eines Gebäudes. Es ist ein Stück Textilgeschichte, das da stirbt. Ein Stück Industriegeschichte auch, die die Stadt mal hatte. Statt der Fabrik kommt nun ein Lebensmittelmarkt in die Kissinger Straße, der sich in die Reihe der bereits bestehenden Märkte gut einfügt. "Wir gehen von einer Abrisszeit von ungefähr zwei Monaten aus", sagt Jürgen Gaschler, Geschäftsführer der Gaschler Projektplanungs GmbH aus Hergatz im Allgäu. Dann beginnt der Bau.
Gerhard Rein indes setzt seinen Helm auf. Es gibt noch viel zu tun. Von der Sanierung der Kissinger Straße, die im Mai beginnen soll, weiß er noch nichts. "Eine Zufahrt werden sie uns schon freihalten", meint er.
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