Bad Kissingen
Rudolf Korger aus Bad Kissingen ist 95 Jahre alt
Trotz schlimmer Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg hat Rudolf Korger seinen Optimismus nicht verloren.
Man merkt es ihm überhaupt nicht an: Rudolf Korger aus Bad Kissingen wird am Donnerstag, 3. Mai, 95. Jahre alt. Er interessiert sich immer noch sehr für die Politik und versorgt sich noch weitestgehend selbst.
Geboren wurde Rudolf Korger 1923 im heutigen Lodenice in Tschechien, das damals auf deutsch Lodenitz hieß und im Kreis Mähren liegt. Nach der Volksschule arbeitete er bis zu seinem 18. Lebensjahr in der Landwirtschaft.
Ein einschneidendes Erlebnis für Rudolf Korger war 1942 der Einzug in die deutsche Wehrmacht. "Hieran kann ich mich noch gut erinnern. Die Ausbildung als Panzerjäger war nur kurz und sie konnte uns bei weitem nicht auf die Situation vorbereiten, in die wir damals geraten sollten", erinnert sich Korger mit Schrecken zurück. Nach einer kurzen Grundausbildung war er nach Russland in die Nähe von Stalingrad abkommandiert worden. "In all dem Schrecken hatte ich Glück im Unglück. Wegen eines glatten Oberschenkeldurchschuss im Dezember 1942 wurde ich aus Stalingrad ausgeflogen und kam in ein Lazarett nach Deutschland", erinnert sich Korger. Ihm blieb somit das Schicksal der anderen Angehörigen der 6. Armee erspart. Denn dass die Kämpfe in Stalingrad aussichtslos waren, wussten die einfachen Soldaten schon damals.
Nach der Genesung musste er dennoch wieder zur kämpfenden Truppe zurück, hier erfolgte 1943 der erneute Einsatz in Russland-Moldavien. Nach dem Attentat auf Hitler seien viele deutsche Führungskräfte zu den Russen übergelaufen, was mit dazu führte, dass die Front zusammenbrach. Bei dem anschließenden Chaos schlug sich der Jubilar unter Todesängsten mit einigen Kameraden durch die von Russen besetzten Gebiete, bis sie dann nach etwa fünf Wochen auf deutsche Truppen trafen.
Es folgte für Korger ein kurzer Lazarettaufenthalt in Wien, als er dann in eine Truppe von ca. 50 Soldaten rückgeführt wurde. "Diese war allerdings nur noch auf der Flucht vor dem Feind, und wir konnten uns nach Pommern-Ostpreußen durchschlagen", so Korger. Im März 1945 wurde er schließlich von den Russen gefangen genommen. Sein Glück war, dass er aufgrund seiner Verletzungen aus der Gefangenschaft entlassen wurde. "Sonst wäre ich sicherlich, wie viele meiner Kameraden, ins Arbeitslager nach Sibirien gekommen", meint Korger.
In Tschechien wurde er dann zu einer einjährigen Zwangsarbeit verurteilt, die er in einem Kohlebergwerk ableisten musste. Schlimm war für ihn die anschließende Vertreibung . "Und so kam er im Oktober 1946 nach Bad Kissingen, wo er bis 1950 in einem Flüchtlingslager untergebracht war.
Hier traf er seine spätere Frau Herta, eine geborene Tögel. Sie war die Tochter eines Landwirts und kam ebenfalls aus Lodenitz. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, und gemeinsam mit den Schwiegereltern baute er Haus, in dem er bis heute lebt. Seine Frau ist im Dezember 2012 im Alter von 85 Jahren gestorben.
Die 50er Jahre seien eine schwere Zeit gewesen, weiß Rudolf Korger zu berichten. Die hohe Arbeitslosigkeit und die zahlreichen Betriebsaufgaben damals zwangen ihn zu einem ständigen Wechsel der Arbeitsplätze. Doch da der Jubilar handwerklich sehr geschickt war, fand er immer wieder eine Stelle und war nie arbeitslos. Zuletzt arbeitete er bis zu seiner Rente im Jahr 1986 als Hausmeister in einer großen Wohnanlage in Bad Kissingen.
Geburtstagskind Rudolf Korger ist bis heute ein politisch interessierter Mensch geblieben.Vor zwei Jahren meldete er sich freiwillig zurm Führerscheintest für Senioren, wo ihm bescheinigt wurde, dass er immer noch fahrtüchtig ist. Allerdings benutzt er das Auto nur noch selten. "Ich sehe positiv in die Welt" ist sein Geheimrezept für das hohe Alter.
Geboren wurde Rudolf Korger 1923 im heutigen Lodenice in Tschechien, das damals auf deutsch Lodenitz hieß und im Kreis Mähren liegt. Nach der Volksschule arbeitete er bis zu seinem 18. Lebensjahr in der Landwirtschaft.
Ein einschneidendes Erlebnis für Rudolf Korger war 1942 der Einzug in die deutsche Wehrmacht. "Hieran kann ich mich noch gut erinnern. Die Ausbildung als Panzerjäger war nur kurz und sie konnte uns bei weitem nicht auf die Situation vorbereiten, in die wir damals geraten sollten", erinnert sich Korger mit Schrecken zurück. Nach einer kurzen Grundausbildung war er nach Russland in die Nähe von Stalingrad abkommandiert worden. "In all dem Schrecken hatte ich Glück im Unglück. Wegen eines glatten Oberschenkeldurchschuss im Dezember 1942 wurde ich aus Stalingrad ausgeflogen und kam in ein Lazarett nach Deutschland", erinnert sich Korger. Ihm blieb somit das Schicksal der anderen Angehörigen der 6. Armee erspart. Denn dass die Kämpfe in Stalingrad aussichtslos waren, wussten die einfachen Soldaten schon damals.
Nach der Genesung musste er dennoch wieder zur kämpfenden Truppe zurück, hier erfolgte 1943 der erneute Einsatz in Russland-Moldavien. Nach dem Attentat auf Hitler seien viele deutsche Führungskräfte zu den Russen übergelaufen, was mit dazu führte, dass die Front zusammenbrach. Bei dem anschließenden Chaos schlug sich der Jubilar unter Todesängsten mit einigen Kameraden durch die von Russen besetzten Gebiete, bis sie dann nach etwa fünf Wochen auf deutsche Truppen trafen.
Es folgte für Korger ein kurzer Lazarettaufenthalt in Wien, als er dann in eine Truppe von ca. 50 Soldaten rückgeführt wurde. "Diese war allerdings nur noch auf der Flucht vor dem Feind, und wir konnten uns nach Pommern-Ostpreußen durchschlagen", so Korger. Im März 1945 wurde er schließlich von den Russen gefangen genommen. Sein Glück war, dass er aufgrund seiner Verletzungen aus der Gefangenschaft entlassen wurde. "Sonst wäre ich sicherlich, wie viele meiner Kameraden, ins Arbeitslager nach Sibirien gekommen", meint Korger.
In Tschechien wurde er dann zu einer einjährigen Zwangsarbeit verurteilt, die er in einem Kohlebergwerk ableisten musste. Schlimm war für ihn die anschließende Vertreibung . "Und so kam er im Oktober 1946 nach Bad Kissingen, wo er bis 1950 in einem Flüchtlingslager untergebracht war.
Hier traf er seine spätere Frau Herta, eine geborene Tögel. Sie war die Tochter eines Landwirts und kam ebenfalls aus Lodenitz. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, und gemeinsam mit den Schwiegereltern baute er Haus, in dem er bis heute lebt. Seine Frau ist im Dezember 2012 im Alter von 85 Jahren gestorben.
Die 50er Jahre seien eine schwere Zeit gewesen, weiß Rudolf Korger zu berichten. Die hohe Arbeitslosigkeit und die zahlreichen Betriebsaufgaben damals zwangen ihn zu einem ständigen Wechsel der Arbeitsplätze. Doch da der Jubilar handwerklich sehr geschickt war, fand er immer wieder eine Stelle und war nie arbeitslos. Zuletzt arbeitete er bis zu seiner Rente im Jahr 1986 als Hausmeister in einer großen Wohnanlage in Bad Kissingen.
Geburtstagskind Rudolf Korger ist bis heute ein politisch interessierter Mensch geblieben.Vor zwei Jahren meldete er sich freiwillig zurm Führerscheintest für Senioren, wo ihm bescheinigt wurde, dass er immer noch fahrtüchtig ist. Allerdings benutzt er das Auto nur noch selten. "Ich sehe positiv in die Welt" ist sein Geheimrezept für das hohe Alter.
Themen & Autoren / Autorinnen