
Die Verjüngung des Bundestages hat sich Nicolas Thoma als Direktkandidat der Freien Demokraten für den Wahlkreis 248 auf die Fahnen geschrieben. Dabei hat er vor allem ein gutes Abschneiden seiner Partei im Blick. Damit es der studierte Politologe selbst in die Volksvertretung schafft, bräuchten die Liberalen in Bayern nach einer Faustformel schon 34 Prozent der Stimme.
„Bei der Aufstellungsversammlung habe ich mich extra etwas zurück gehalten“, sagt Thoma zur Platzierung auf Platz 34 der bayerischen Liste. „Berufspolitiker ist nicht mein Ziel“, sagt er zu seiner Motivation. Zunächst wolle er weiter Erfahrung im Berufsleben sammeln.
Wichtig sei es ihm, den Liberalen in der Region ein Gesicht zu geben. Er setzt dabei auf Wachstum des kleinen Kreisverbandes Bad Kissingen mit seinen 26 Mitgliedern. Dort ist er im Vorstand engagiert und sieht positive Ansätze, liberalen Positionen Gewicht zu verleihen. Großen Anteil am Imagegewinn habe Parteivorsitzender Christian Lindner, auch wenn der Einsatz an der Basis noch viel Durchhaltevermögen braucht. Aber man sei schon viel moderner geworden, freut sich Thoma.
Insgesamt gewinne der Nachwuchs in der FDP an Stimmen. So seien über 70 der knapp 300 Bundestagskandidaten der Liberalen unter 35 Jahre alt.
Als erstes Ziel nennt Thoma die Verbesserung der Infrastruktur. „Nach der Wende ist zu wenig investiert worden“, gibt Thoma zu verstehen: „Straße, Wasser, Schienen, Instandhaltung vor Neubau“, findet Thoma. Chancen sieht er in der Privatisierung. Netze und deren Betrieb sollten getrennt werden. Beim Ausbau des schnellen Internets solle man nicht nur auf Subventionen warten, sondern für die Wirtschaftsförderung rasch handeln.
Bei der großen Koalition merke man, dass es sich keine Wunschkoalition, sondern um eine Zweckgemeinschaft handele. „Beide ziehen in einer anderen Richtung“, findet Thoma unter Verweis auf die Mautdiskussion und die Flüchtlingspolitik. Wichtig ist ihm ein Nein zur grenzenlosen Überwachung aller Mitbürger. „Zuerst gilt die Unschuldsvermutung“, stellt er sich hinter diese liberale Grundposition.
Als einen weiteren seiner Schwerpunkte sieht Thoma die internationale Politik. Und dies nicht nur, weil er sich ehrenamtlich beim Roten Kreuz und in der Wasserwacht engagiert. Im Rahmen der Auslandshilfe war er bei Einsätzen für die Ukraine dabei. Vorstellen kann er es sich, für Ämter oder Behörden zu arbeiten.
In Sachen Verkehrspolitik spricht sich Thoma gegen ein Dieselfahrverbot aus. Aber: „Der Industrie hätte man eher auf die Füße treten müssen“, kritisiert er. Er selbst hat in Sachen Abgasbelastung für sich schon Weichen gestellt und fährt ein Hybridauto mit Verbrenner, bei dem sich ein Elektromotor zuschaltet.
Auch das Ehrenamt schreibt er groß. Und Familienpolitik kennt Thoma aus eigener Erfahrung. Er ist der Liebe wegen nach Bad Kissingen gezogen. Seine Frau arbeitet hier als Psychologin.