Der FC Viktoria sieht dem neuen Jahr freudig , aber auch etwas sorgenvoll entgegen. Freudig, weil der Verein seinen 100. Geburtstag feiern darf, sorgenvoll, weil im Jubiläumsjahr zwei Kapazitäten von Bord gehen: Vorsitzender Thomas Tiedemann, der nach 16 Jahren nicht mehr für das Amt kandidiert, und Trainer Sebastian Heinlein, der sich nach vier Jahren beim FCU verändern möchte. Für beide sind noch keine Nachfolger in Sicht.
Zur Jahreshauptversammlung im Sportheim legte Tiedemann den Vorstandsbericht auf. Demnach war das zurückliegende Geschäftsjahr wieder vergleichbar mit der Zeit vor der Pandemie. Der Fasching wurde heuer vom FC nicht durchgeführt und wird auch 2024 nicht vom Sportverein ausgerichtet, da das Jubiläum viel Arbeit im Vorfeld bereitet und Helfer Mangelware sind. Aus der Vorstandsarbeit erwähnte Tiedemann die Arbeitseinsätze von den beiden Fußballplätzen, die Unterstützung in den Vereinsringsaufgaben, die Abwicklung der Bandenwerbung sowie das schriftliche Verwaltungsaufkommen. Um Erleichterungen umsetzen zu können, bedarf es einer Aus- oder Fortbildung. Berufstätige, ehrenamtliche Kräfte fragen sich, wo sie die Zeit für solches hernehmen sollen, monierte der Vorsitzende. Sein Dank galt dem Vorstand für die engagierte Mitarbeit. Die Spieltage waren gut besucht. Die Sportheimbewirtung braucht dringend mehr Helfer. „Wir müssen unsere Aufgaben auf noch mehr Schultern verteilen, denn eine Verpachtung des Sportheims wäre der GAU“, so der Vorsitzende. Für die Änderung der Mitgliedsbeiträge sei noch kein Konsens gefunden. Auch die Nachwuchsgewinnung läuft holperig. „Nach den Corona-Jahren ist ein deutlicher Rückgang der Bereitwilligkeit in allen Vereinen zu spüren. Es fehlt an Helfern für Veranstaltungen und Arbeitseinsätze“, stellte er fest. Als Plus vermerkte er den guten Umsatz beim Sportfest, bei der Kirchweih und den Heimspielen der Mannschaften.
Herausragendes Bauvorhaben 2023 war die Abkopplung vom Wasserkreislauf der Erthal-Halle, auf die noch der autarke Heizungskreislauf folgen soll. Dies führe zur Einsparung von Kosten und forciere die Modernisierung der Sportheim-Energieversorgung. Der geringfügig veränderte Mitgliederstand beträgt aktuell 378 Personen.
Sportliche Erfolge
Die Berichte der Abteilungsleiter zeigten, dass der FC sportlich durchaus mithalten kann auf dem 4. Tabellenplatz der 1. Fußballmannschaft und durch die Erfolge der 2. Mannschaft. Wie Thomas Hammer ausführte, arbeitet der FCU mit fünf weiteren Teams in Spielergemeinschaften zusammen. Die Alten Herren absolvierten keine Spiele wegen Spielermangels, wollen aber beim Drei-Königs-Turnier in Hammelburg antreten. Für die Gymnastikabteilung legte Tiedemann stellvertretend den Bericht auf. Ein neues Programm soll wieder „Schwung in die Gruppe bringen“.
Die Theatergruppe konnte mit dem Stück „Doro ist tot“ endlich wieder einen Erfolg mit schwarzem Humor auf die Bühne bringen. Lange ausgebremst, wollen Peter Brunner und seine Truppe für das kommende Jahr erneut ein Stück einstudieren. Mitspieler sind willkommen. Die Aktivitäten der Jugendlichen legte Daniel Hammer auf.
Ein positives Jahresergebnis präsentierten die Kassiere Matthias Schneider und Benedikt Hüfner. Die Kassenprüfer Werner Hereth und Martin Virnekäs bestätigten die ordentliche Buch- und Kassenführung, die Entlastung erfolgte. Stadtrat Bernd Hüfner wurde als Vertreter für die Sporthallengesellschaft berufen.
Die Vorbereitungen für das Jubiläum für eine etwa 15 Mitglieder zählende Arbeitsgruppe sind angelaufen. Diese sammelt derzeit Material für eine Festschrift, die in Buchform erscheinen soll. Für 23. März ist der Kommersabend anberaumt, ein Begegnungsabend ist für den 22. Juni terminiert, dem am darauffolgenden Tag das Fest- und Sportfest-Wochenende folgt.
Winfried Ehling