
Das vergangene Wochenende in der Landesliga Nordwest war ziemlich perfekt für den FC Fuchsstadt (2./54). Selbst holte man im durchaus kniffligen Auswärtsspiel beim TuS Röllbach einen wichtigen 3:2-Sieg, während die Konkurrenz bei vermeintlich leichteren Aufgaben patzte. Unter der Woche wurde zudem bekannt, dass es beim Tabellenführer FC Coburg mächtig knirscht im Gebälk und Sportleiter Christian Tremel am Saisonende ausscheidet. Das Team von Trainer Martin Halbig festigte damit Tabellenplatz zwei und kann in nun zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen weiter fleißig Punkte sammeln. Ehe es am Mittwochabend zum Nachholspiel gegen die DJK Dampfach kommt, empfangen die Füchse am Samstag (16 Uhr) auf dem Kohlenberg den TuS Frammersbach (11./39). Der Aufsteiger aus dem Spessart spielte eine starke Vorrunde, doch seit der Winterpause stockt es bei der Mannschaft um Spielertrainer Patrick Amrhein.
Nur lobende Worte von Martin Halbig
„Das ist eine sehr launische Truppe. An einen guten Tag können die jeden schlagen, allerdings tun sie sich gerade auch schwer“, urteilt Martin Halbig über den kommenden Gegner. Für die eigene Truppe hat er nach dem Auswärtssieg in Röllbach lobende Worte parat: „Die erste Viertelstunde können wir streichen, aber alles andere war gut. Wir haben eine gute Reaktion gezeigt.“ Die Aufstiegs-Relegation rückt damit immer näher für den FC Fuchsstadt , das weiß auch Trainerfuchs Halbig, hält aber den Ball weiterhin flach: „Im Moment schaut es gut aus. Aber wir haben noch elf Spiele, da kann viel passieren.“ Und das eben auch gegen Frammersbach, dessen Offensive, insbesondere seinen spielenden Trainerkollegen Patrick Amrhein er ausdrücklich lobt. 20 mal traf der Ex-Profi – unter anderem für Carl-Zeiß Jena, Eintracht Braunschweig und die SpVgg Unterhaching aktiv – bereits in dieser Saison und liegt damit hinter Coburgs Aykut Civelek und dem Schweinfurter Dominik Popp (beide 24 Tore) in der Liga-Torschützenrangliste auf Platz drei.
Amrhein sieht seine Mannschaft wohl erstmals in dieser Saison als krassen Außenseiter. Die Probleme bei gegnerischen Standards und die schlechte Chancenverwertung sind hausgemacht. Eklatante individuelle Fehler sorgen immer wieder für „leichte“ Gegentore. Derweil muss Fuchsstadts derzeit bester Schütze, Yanik Pragmann, der mit seinem Doppelpack in Röllbach die Weichen auf Sieg stellte und sein Torkonto auf 16 Saisontreffer anhob, um seinen Einsatz bangen. Mit Oberschenkelproblemen steht hinter Maxi Seit ein dickes Fragezeichen. Wieder im Kader dabei ist Markus Mjalov.
FC 06 will nicht nachlassen
Mit dem 4:2-Derbysieg in der Bezirksliga Ost über Münnerstadt im Gepäck tritt der FC 06 Bad Kissingen (9./32) am Sonntag (15 Uhr) die Reise zur SG Stadtlauringen (13./17) selbstbewusst an. Lediglich vier Plätze, aber mittlerweile schon 15 Punkte trennen die beiden Rivalen, die sich im Hinspiel ein wildes Match lieferten. Nachdem man zur Pause noch mit 2:3 zurücklag, kamen die 06er durch vier Tore in Durchgang zwei am Ende zu einem deutlichen 6:3-Erfolg. Seitdem hat sich bei der Spielgemeinschaft einiges getan. Anfang Oktober vergangenen Jahres kam das Aus von Spielertrainer Patrick Prescher. Zur Winterpause übernahm mit Heiko Schönwälder ein Trainer, der auch schon den TSV Rannungen coachte. Dieser soll bis Sommer den Klassenerhalt schaffen, ehe mit Michael Scheuring der Meistertrainer von 2021 zurückkehrt.
Trainer fordert gallig zu bleiben
Aktuell hat sich die Schönwälder-Elf durch den 2:1-Auswärtserfolg beim direkten Konkurrenten aus Trappstadt im Abstiegskampf etwas Luft verschafft. „Stadtlauringen ist ein kampfstarker Gegner“, urteilt FC-Coach Tim Herterich, der Augenzeuge des SG-Sieges war. „Damit haben sie Trappstadt den Schneid abgekauft. Das war ein wichtiger Dreier, den sie gegen uns wiederholen wollen. Sie spielen aus einer defensiven Formation heraus und versuchen über lange Bälle Stefan Guthardt zu suchen.“ Der 25-jährige Angreifer hat bereits zehn Saisontore auf seinem Konto, Julian Braun kommt auf deren sieben. Mittlerweile 16 Treffer erzielte Bad Kissingens Offensivmann Jan Krettek. Damit gehört der Youngster zu den Top-Torschützen der Liga. Auch in Stadtlauringen baut Tim Herterich auf die Torgefährlichkeit seines Angreifers und wünscht sich von seinem Team, „dass wir kein bisschen nachlassen, gallig im Spiel sind und den absoluten Willen haben den nächsten Dreier einzufahren.“ Zwei Spieler kehren in den FC-Kader zurück. Torhüter Felix Friedleins Sperre ist abgelaufen, Julius Rödl ist wieder fit.
TSV: Die Mannschaft bei Laune halten
Um die Mannschaft vor dem Bezirksliga-Heimspiel am Sonntag (16 Uhr) gegen den TSV Ettleben (4./44) bei Laune zu halten, sind beim TSV Münnerstadt (5./35) die beiden Coaches Goran Mikolaj und Simon Snaschel mehr denn je als Psychologen gefragt. Vor dem Start ins Jahr 2023 war man guter Dinge, vielleicht doch noch ein Wörtchen ganz vorne mitreden zu können, doch mit den Verletzungen etlicher Leistungsträger änderte sich die Situation schnell. Zuletzt zog man im Derby beim FC 06 Bad Kissingen mit 2:4 den Kürzeren und läuft Gefahr, auch von den Kurstädtern in der Tabelle als Anführer eines breiten Mittelfeldes eingefangen zu werden.
Der souveräne Herbstmeister TSV Ettleben , bei dem Routinier Frederik Weiß seit der Winterpause fehlt, ist alles andere als gut aus der Pause gekommen. Nach dem glücklichen 1:1 gegen Bad Kissingen konnte man zwar beim Tabellenvorletzten Heidenfeld/Hirschfeld mit 3:0 die Oberhand behalten, verlor aber in der Nachspielzeit mit Marcel Faulhaber und Sven Michel zwei der torgefährlichsten Akteure durch rote Karten. Die Folge waren ein mageres 2:2 in Rödelmaier und jüngst eine 2:3-Heimniederlage gegen Oberschwarzach, nach 2:0-Pausenführung. Dadurch wurde die Mannschaft von Trainer Mario Schindler nach Forst auch von Unterpleichfeld und Oberschwarzach in der Tabelle „kassiert“.
Für Simon Snaschel kommt es vor allem auf die einfachen Dinge an: „Wir müssen uns mit Händen und Füßen wehren und die eigenen, leichten Fehler abstellen, denn die tun uns im Moment sehr weh.“ Im Derby beim FC 06 Bad Kissingen gelang dies nur teilweise. Snaschel: „Bad Kissingen war besser, viel wuchtiger. Wir haben uns im Rahmen unserer Möglichkeiten vor allem im zweiten Durchgang gewehrt. Klar ist aber auch, durch das Wegbrechen einiger Leistungsträger sind wir im Moment einfach limitiert.“ Zu den Ausfällen gesellt sich nun auch Niklas Sperlich, dessen Armprobleme größer sind als gedacht. Samuel Radi sollte auflaufen können, war allerdings unter der Woche krankheitsbedingt noch geschwächt. Dafür kehrt Leon Pöhl in die Mannschaft zurück. Das Hinspiel in Ettleben war eine klare Angelegenheit (0:3) durch Tore von Maximilian Mosandl, Marcel Faulhaber und Christian Sokal. Aber auch in Ettleben ist die Selbstverständlichkeit des Spiels verloren gegangen und das sollte für die „Nägelsieder“ eine Chance sein.