Eigentlich gut, wenn man den ersten und auch den letzten Treffer einer Partie erzielt. So geschehen Mitte August des vergangenen Jahres, an einem lauen Sommerabend auf dem Kohlenberg. Da brachte Yanik Pragmann den FC Fuchsstadt (12./27) früh in Führung, ehe Joker Ali Erfani vor über 300 Zuschauern zum Endstand traf. Nur: Dazwischen hatte der TSV Unterpleichfeld (17./17) mit seinen überragenden Kontern viermal getroffen. Und das, obwohl die „Krautdörfler“ mit 24 Toren in 22 Spielen die wenigsten Treffer der Liga erzielt haben. Exakt ein Drittel davon geht auf das Konto von Lukas Huscher. Fuchsstadts treffsicherster Akteur, Yanik Pragmann (7), hat einen Treffer weniger erzielt.
Es sind aber nicht nur Revanche-Gelüste, die Martin Halbig umtreiben vor dem Rückspiel am Sonntag (15 Uhr) beim Vorjahres-Meister der Bezirksliga Ost, der als Vorletzter einen der beiden direkten Abstiegsplätze besetzt. Vom Favoriten-Status ist der FC Fuchsstadt aber ein Stück weit entfernt, weil der Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz gerade mal drei Punkte beträgt. Sollte also auch der zweite Vergleich verloren gehen, wird die Rest-Saison zum Nervenspiel.
Die Tabelle der Landesliga Nordwest
„In der Mannschaftssitzung habe ich den Jungs gesagt, dass das in den nächsten Wochen Abstiegskampf pur ist. Das muss jedem klar sein“, sagt Halbig, der für die Restrunde gewiss keine neuen taktischen Wendungen in petto hat. „Wir müssen kompakt stehen und dürfen uns in diesem richtungsweisenden Spiel nicht wie im Hinspiel auskontern lassen.“ Verzichten müssen die Fuchsstädter auf Kapitän Philipp Pfeuffer und Marcel Frank.
Nach dem überraschenden Rücktritt von Thomas Redelberger vor gut zwei Wochen, vor allem aufgrund der schwachen Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung, wird der TSV Unterpleichfeld bis Saisonende vom bisherigen Co-Trainer Simon Friedrich betreut. „Das war für mich ein sehr emotionaler Schritt, der mir gewaltig weh tut. Ich hoffe, dass die Mannschaft die Kurve kriegt und die Klasse noch hält“, wird Redelberger zitiert. Neu im TSV-Kader sind Niklas Schories, der vom TSV Großbardorf kam, sowie, Sebastian Stumpf ( SG Sommerhausen/Winterhausen ) und Lukas Gull ( DJK Schwebenried/Schwemmelsbach ).
FC 06 Bad Kissingen: Ein Sieg wäre ungemein wichtig
Wir haben die Tabelle im Blick. Aktuell sind es nur drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und wir wollen tunlichst vermeiden hinten reinzurutschen. Deshalb ist ein Sieg ungemein wichtig“, sagt Trainer Tim Herterich im Vorfeld der Samstags-Partie (15 Uhr) des FC 06 Bad Kissingen (9./24) gegen den TSV Eßleben (16./13). Der ist aktuell zwar nur Vorletzter mit acht Zählern Rückstand auf einen Relegationsplatz, doch sendete die Truppe des Spielertrainer-Duos Julian Göbel und Dominik Seufert mit dem 2:1-Überraschungserfolg über den TSV Abtswind II ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz, dass man sich alles andere als bereits aufgegeben hat.
„Sie sind im Aufwind und wollen bei uns nachlegen“, warnt Herterich seine FCler, die ihrerseits den Re-Start verpatzten. 1:3 hieß es am Ende beim 1.FC Sand, als die Kurstädter die ersten 15 Minuten komplett verpennten. „Zwischen der 15. und 70. Minute haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Da hatten wir ein paar Hochkaräter, aber leider nur ein Tor geschossen“, haderte Herterich. Im heimischen Sportpark sind die 06er in sieben Spielen bisher ungeschlagen und kassierten nur vier Gegentreffer.
Herterich: „Wir müssen uns gut vorbereiten und diesmal von Sekunde eins hellwach sein. Auch mit den Chancen sollten wir besser umgehen und nicht so viele davon liegen lassen. Ich glaube dann haben wir eine gute Chance zu gewinnen.“ Mit Spielertrainer Julian Göbel in der Abwehr, Michael Schug (6 Saisontore) und Janik Erhart auf der Sechs sowie Co-Spielertrainer Dominik Seufert (5 Tore) verfügt der Gegner über eine erfahrene Achse und hat mit dem Ex-Schwebenrieder Julian Hart (5 Tore) einen quirligen Außenbahnspieler. Bei den Kurstädtern hofft man auf das Mitwirken von Julius Albert, dem Doppeltorschützen vom Hinspiel (4:1-Sieg) der zuletzt kurzfristig ausgefallen war.
Der TSV Münnerstadt weiß um die Abtswinder Qualitäten
2:0 gewann der TSV Münnerstadt (2./38) sein erstes Spiel nach der Winterpause gegen den FC Gerolzhofen . Die einen sagen, im Stile einer Spitzenmannschaft, die den Gegner auch mit einer durchwachsenen Leistung in die Knie zwang. Andere heben mahnend den Finger, dass der Schuss beim nächsten Spiel auch nach hinten losgehen kann. Spielertrainer Simon Snaschel zählt im Zuge seines Jobs eher zu den kritischen Betrachtern und fordert am Sonntag (15 Uhr) beim TSV Abtswind II (8./26) eine klare Leistungssteigerung bei der Bayernliga-Reserve, die jüngst zwar bei Kellerkind Eßleben überraschend 1:2 unterlag, auf eigenem Platz aber als einzige Truppe neben den Landkreisteams aus Münnerstadt und Bad Kissingen ungeschlagen ist.
Die Tabelle der Bezirksliga Ost
Vier Siege und fünf Remis brachte das Team von Trainer Dominik Werner auf dem Abtswinder Kunstrasen bisher zustande. „Das ist eine sehr gute Mannschaft, technisch sehr gut ausgebildet. In der Hinrunde hatten wir große Probleme gegen sie und sehr glücklich mit 2:1 gewonnen. Da hat unser Keeper Patrick Balling kurz vor dem Ende einen Elfmeter gehalten“, erinnert sich Snaschel an die enge Partie im August.
„Klar, dass wir eine ganz andere Vorstellung zeigen müssen wie zuletzt, wenn wir dort was mitnehmen wollen. Und das ist, wie immer das Ziel.“ Personell steht sowohl hinter Nico Weber (Leistenprobleme) als auch hinter Benni Back (krank) noch ein Fragezeichen. Weiterhin auf der Ausfallliste steht, der sich im Aufbautraining befindende, „Sebbo“ Köhler.