Bezirksliga Ost
FC 06 Bad Kissingen – FC Strahlungen 2:2 (0:1)
Im vorletzten Heimspiel der Saison durften die 06er ihren Ballbesitzfußball vor den 200 Fans tatsächlich mal wieder auf dem leidlich hergerichteten Hauptspielfeld präsentieren, das einen Tag vorher von der Stadt Bad Kissingen freigegeben worden war. Immer noch etwas holprig, mit vielleicht etwas zu langen Grashalmen, aber daran lag es nicht, dass die Kurstädter nur zu einem Unentschieden gekommen waren.
Ein Punkt, der definitiv den Gästen mehr hilft, die mit sechs Niederlagen in Serie in den Sportpark gekommen waren und diesen durchaus glücklich verließen, weil die aktuell 41 Punkte zum Klassenerhalt reichen sollten. Nur zwei Zähler dahinter steht die Elf von Tim Herterich, die allerdings nur noch ein einziges Spiel vor der Brust hat: gegen den TSV Bergrheinfeld am finalen Spieltag.
Die gute Nachricht: Direkt absteigen können die 06er nicht mehr: Die schlechte: Der TSV Forst und der TSV Großbardorf II, die derzeit die beiden Relegationsplätze belegen, punkteten zeitgleich dreifach und können die 06er ebenso noch überholen wie der SC Schwarzach auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Eine Entscheidung fiel derweil an der Tabellenspitze: Dem TSV Aubstadt II ist die Meisterschaft nach dem 4:1-Sieg beim TSV Ettleben nicht mehr zu nehmen.
Die Tabelle der Bezirksliga Ost
Dass die Gäste früh ihren angeschlagenen Spielertrainer Daniel Leicht vom Feld nehmen mussten, der von Leo Dietz ersetzt wurde, geriet nicht zum Vorteil der Bad Kissinger, deren Fußball zu ausrechenbar war. Trotzdem hätte es zur Führung reichen können angesichts der Abschlüsse von Julius Rödl, Kirill Ride, Luis Hüfner und Cedric Bäßler, bei denen Keeper Johannes Bömmel allerdings nur einmal per Fußabwehr gefordert war.
Ins Tor trafen nur die Strahlunger durch das Kopfballtor von Markus Neder im Anschluss an eine Ecke. Ein echter Wirkungstreffer für die 06er, die bei den folgenden Chancen von Daniel Schmitt, Markus Neder und Max Grimm zur Pause auch mit 0:2 hätten zurückliegen können. „Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Wir haben diszipliniert und gut verschoben. Machen wir das zweite Tor, wäre das womöglich der Genickbruch für die 06er gewesen“, sagte Daniel Leicht.
Auf den schwachen Vortrag seiner Elf reagierte Herterich mit der Einwechslung von Leon Schmitt und dem Zurückziehen von Kapitän Bäßler in die Innenverteidigung. Eine Maßnahme, die nach und nach greifen sollte. Denn nach dem zu hoch angesetzten Kopfball vom Strahlunger Joachim Seit fiel der Ausgleich, als Julius Albert den Rückpass von Leon Schmitt mit guter Schusstechnik veredelte.
Noch sehenswerter war Alberts zweiter Treffer, erzielt mit einem ganz feinen Schlenzer. „Wir wollten nach der Pause von hinten kontrolliert aufbauen mit präzisen Bällen. Das hat sich beim 2:1 bezahlt gemacht mit dem Chipball von Cedric auf Philip Greubel und dessen Kopfballverlängerung. Da hat alles gepasst. Bitter nur, dass die Führung nicht lange gehalten hat“, analysierte Tim Herterich.
Dem Treffer zum 2:2-Endstand ging wieder eine mit viel Effet getretene Ecke von Daniel Schmitt voraus, als Joachim Seit sträflich frei volley einnetzen durfte. „Ich kann mit dem Punkt sehr gut leben, weil wir nach dem Rückstand nicht aufgegeben und bis zur letzten Minute gekämpft haben. Wir wollten einfachen Fußball spielen, was durch die Standards Früchte getragen hat“, bilanzierte Daniel Leicht.
In der umkämpften Schlussphase samt einer späten 10-Minutenstrafe für den Strahlunger Michael Becker (88.) nach hartem Einsteigen gegen Alexander Brakk verpassten die Kurstädter den Siegtreffer durch Brakk und Leon Schmitt. Hauptärgernis für Tim Herterich war allerdings der laue Auftritt vor der Pause: „Die zweite Halbzeit war in Ordnung. Mit so einer schwachen und verschlafenen ersten Halbzeit braucht man aber nicht auf den Sieg hoffen.“
Tim Weimann kommt von der DJK Schondra
Einen Tag später meldete der Bezirksligist die Verpflichtung von Tim Weimann für die kommende Saison. Der technisch beschlagene Offensivspieler kommt vom Kreisligisten DJK Schondra. Zu schätzen weiß FC-Cheftrainer Tim Herterich, dass „er ein Spieler mit einer hohen Eigenmotivation ist, darüber hinaus fleißig in der Arbeit gegen den Ball. Dazu weiß Tim mit guten Laufwegen zu glänzen, ist ballsicher und kombinationsstark“.
Attribute, die dafür gesorgt haben, dass Weimann in der laufenden Saison bei 15 Treffern in 23 Spielen steht. In den vorherigen Saisons in der Kreisklasse traf er 17 (25 Spiele) und 24 mal (20 Spiele).
Tore: 0:1 Markus Neder (39.), 1:1, 2:1 Julius Albert (60., 64.), 2:2 Joachim Seit (68.).
FC 06: Kokalari – Ride, Halbig, Bayer (62. Götz), Blesch (46. L. Schmitt) – Bäßler, Greubel, J. Schmitt – Rödl (63. Brakk), Albert, Hüfner (74. Kiesel).
Der TSV Münnerstadt wird am Vatertag eiskalt erwischt
TSV Münnerstadt – SC Schwarzach 0:2 (0:2). Tore: 0:1 Nino Scheidler (64.), 0:2 Pascal Wrobel (69.).
Die doppelt gute Tat hätte der TSV Münnerstadt vollbringen können. Natürlich zuvorderst für die eigenen Farben, denn mit einem Sieg hätten die Lauerstädter gleichziehen können mit den Oberschwarzachern, die tags zuvor mit 0:3 beim FC Sand verloren hatten. Und man hätte dem FC 06 Bad Kissingen Schützenhilfe geben können, gehört der Aufsteiger doch zu jenen Gegnern, die die Kurstädter im Abstiegskampf hinter sich lassen wollen. Stattdessen zog der SC Schwarzach an den 06ern vorbei und ließen die Mürschter wichtige Punkte im Ringen um die Aufstiegs-Relegation liegen.
Und das vollkommen unnötig angesichts der Vielzahl an Torschüssen schon in der ersten Halbzeit durch Diego Rosero Quinones, Samuel Radi, Sebastian Schubert, Lukas Schmittzeh und Janik Markert. „Das war praktisch ein Spiel auf ein Tor gegen Schwarzacher, die mit einer Fünfer- und Dreierkette sehr tief standen. Uns hat leider das Erfolgserlebnis gefehlt“, wusste Co-Trainer Christoph Then zu berichten. Auch nach dem Wechsel vermochten die TSVler SC-Keeper Pascal Krämer nicht zu überwinden, der Glück hatte, dass Quinones gleich nach Wiederanpfiff nur den Außenpfosten traf.
Komplett auf den Kopf gestellt war die Partie, als die Gäste nach einem Eckball durch den unbewachten Nino Scheidler vorlegten und der eingewechselte Pascal Wrobel zum Endstand traf. „Der Rückstand war ein Schockmoment für uns. Danach hat sich der Gegner noch mehr gepusht und bekam die zweite Luft, während uns die Effektivität fehlte“, so Then. Auch die Einwechslung des immer noch angeschlagenen TSV-Torjägers Simon Snaschel blieb wirkungslos. Bevor es am letzten Spieltag zum Showdown mit Oberschwarzach kommt, wartet auf die Münnerstädter am Sonntag (15 Uhr) die schwere Aufgabe bei der Landesliga-Reserve des TSV Großbardorf. Auch hier könnte man mit einem Erfolg dem Nachbarn aus der Kurstadt helfen.
Münnerstadt: Balling – Köhler, N. Markert, L. Schmittzeh, Müller, Markart (75. Borst), J. Markert, Kröckel, Schubert, Quinones (68. Sperlich), Radi (68. Snaschel).
