Bei einem Feldhasen, den ein Jäger nahe Hammelburg tot aufgefunden hat, wurde eine Infektion mit Tularämie (Hasenpest) festgestellt. Das teilte das Landratsamt Bad Kissingen am Donnerstag mit. Bei Tularämie handelt es sich um eine vorwiegend bei Hasen, Kaninchen und anderen Nagern auftretende, häufig tödlich verlaufende Erkrankung. Betroffene Tiere machen einen kranken, schwachen Eindruck und verlieren ihr natürliches Fluchtverhalten.
Die Behörde warnt, dass die Krankheit auf den Menschen übertragbar ist, etwa durch direkten Kontakt über Haut und Schleimhäute, den Verzehr nicht durcherhitzten Fleisches, das Einatmen von kontaminiertem Staub oder durch Stiche blutsaugender Insekten. Die Erkrankung kann beim Menschen sehr unterschiedlich verlaufen, zumeist werden Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und schmerzhafte Lymphknotenschwellungen beobachtet. Dies zeigt auch ein Fall aus dem vergangenen Jahr, als mehrere Jäger aus Bayern wegen Verdacht auf Hasenpest auf die Isolierstation mussten . In der Regel ist die Krankheit gut behandelbar, in seltenen Fällen kommt es jedoch zu Todesfällen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.
Das Veterinäramt empfiehlt folgende Verhaltensregeln:
In freier Natur aufgefundene kranke oder verendete Feldhasen oder Wildkaninchen sollten keinesfalls berührt werden. Auch Hunde sollten keinen Kontakt zu solchen Tieren haben.
Direkter Kontakt mit Ausscheidungen, Blut und Organen von Wildtieren ist zu vermeiden.
Jäger sollten beim Umgang mit erlegten Feldhasen oder Wildkaninchen Mundschutz und Einmalhandschuhe tragen und sich nach der Arbeit die Hände gründlich reinigen und desinfizieren. Beim Aufbrechen von Feldhasen und Wildkaninchen ist auf bedenkliche Merkmale wie Milz-, Leber- oder Lymphknotenschwellungen zu achten. Im Verdachtsfall ist ein amtlicher Tierarzt heranzuziehen, das Wildbret darf nicht als Lebensmittel verwendet werden.
Die Tierkörper sollten dem Veterinäramt zur weiteren Untersuchung zur Verfügung gestellt, ansonsten ausschließlich über die Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt werden.
Wildbret von Feldhasen und Wildkaninchen darf nur gut durchgegart verzehrt werden. Die bei der Zubereitung des Wildbrets benutzten Gegenstände (Messer, Schneidbretter) sollten danach mit heißem Wasser gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
Jäger und andere Personen mit Kontakt zu Wildtieren sollten bei unklaren Erkrankungen einen Arzt aufsuchen und diesen hierauf hinweisen.
Weitere Informationen zur Hasenpest gibt es im Internet im Wildtierportal Bayern und auf der Homepage des Bayerisches Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit .