Bad Kissingen
Fahrtraining: Senioren wollen sicherer Auto fahren
Sicher auch im Alter: Ein Fahrsicherheitstraining hilft Senioren, fit für den Straßenverkehr zu bleiben. Ein Fahrtrainer der Bundespolizei erklärt, wie.
"Teilnehmer an Fahrsicherheitskursen verursachen um ein Drittel weniger Unfälle", so begrüßt Christian Schießer die Teilnehmer am Fahrsicherheitstraining für Senioren auf dem Übungsgelände der Bundespolizei auf dem ehemaligen Flugplatz in Reiterswiesen. "Ihre jahrelange Fahrpraxis, kombiniert mit neuen Erfahrungen aus dem Training, machen Sie fit für den Straßenverkehr. So können Sie mit Spaß und ohne Angst mobil bleiben." Der Kursleiter der Verkehrswacht kann den alten Hasen im Verkehr aber eine weitere Statistik nicht ersparen, nach der die ganz jungen Fahranfänger und die Senioren am häufigsten in Unfälle verwickelt sind.
Kritische Situationen hat jeder Kraftfahrer schon erlebt, meint Christian Schießer. Er will den Senioren an diesem Tag aufzeigen, wie sich solche Situationen von vornherein vermeiden lassen und wie man das Verhalten des eigenen Fahrzeugs richtig einschätzt. Dazu sollen Fahrtechniken geübt werden, um im Ernstfall richtig zu reagieren. Das eigene Auto besser kennenlernen steht heute auf dem Programm. Was leisten Techniken wie ABS und ESP? Was stimmt noch von dem, was die Frauen und Männer früher einmal gelernt haben, was ist heute überholt?
Fast dreißig Jahre ist Christian Schießer als Fahrlehrer und Fahrtrainer für die Verkehrswacht ehrenamtlich tätig. Er hat sich mit Leib und Seele der Verkehrssicherheit verschrieben. 15 Kurse pro Jahr: "Könner durch Er-Fahrung" für Fahranfänger und "Im Alter mobil und fit für den Straßenverkehr" für Senioren. Jeweils samstags von 8 bis 14 mit bis zu 15 Teilnehmern. Dazu kommen Trainingseinheiten für Firmen und Events. Fast 7000 Autofahrern hat er so das Rüstzeug mitgegeben, ein Stück sicherer zu fahren, Die Freude am Umgang mit Menschen merkt man ihm an. Er überzeugt, vermag zu motivieren. Er ist Polizist, Oberlehrer ist er nicht. Für den heutigen Kurs hat er sich Unterstützung gesichert. Auch Christian Reischl, Oberkommissar der Bundespolizei und Matthias Kleren, Verkehrserzieher der Bayerischen Polizei und Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht Bad Kissingen haben sich die schmucken grünen Overalls der Verkehrswacht übergezogen und unterstützen an den praktischen Verkehrsstationen: Gefahrbremsen, Bremsen bei Nässe und auf der Gleitfläche, bei Ausweichmanöver, Kreisbahnfahren und Slalom.
Norbert Kiesel aus Reiterswiesen hat ein neues Auto, ist längst mit ihm vertraut und merkt doch beim Gefahrenbremsen, wie die neuen technischen Möglichkeiten den Fahrer unterstützen. Auch Gabriele und Walter Fella schießen auf der nassen Fahrbahn über die Markierung hinaus, weil sie, wie früher gelernt, das Bremspedal nicht durchgehend gedrückt halten. "Stotterbremse war gestern", erklärt Trainer Schießer die ganz andere Fahrphysik durch die elektronischen Systeme. "Wer in der Kurve zu schnell ist und zu schleudern droht, der darf nicht bremsen und gegenlenken, heißt es beim Kreisbahnfahren. Er muss vom Gas und das ESP korrigiert Fahrfehler wie Unter- und Übersteuern." Weil das mit einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde nicht erlebbar ist, setzt sich der Fahrtrainer in das Auto von Doris Vogel und nimmt den Kreis mit 70 Kilometern pro Stunde, geht vom Gas und - der Mercedes bleibt in der Spur. Das probiere ich jetzt auch, meint Norbert Kiesel und steigt in seinen Opel Mocca. Währenddessen schlängelt sich Helga Mauer durch die Pylonen und ärgert sich, dass sie doch ein Hütchen touchiert hat.
Vollbremsen und Ausweichen auf nasser Fahrbahn gehört mit zum schwierigsten Bewegungsablauf in einer Gefahrensituation. Jeder Fahrer hat mindestens drei Versuche auf das Hindernis zuzufahren und nach der Gefahrenbremsung auszuweichen. Nach jedem neuen Anlauf wird die Erfahrung besprochen. Die Ratschläge von Christian Reischl nehmen Angela und Reinhold Metz aus Burkardroth gerne auf. Was anfangs feuchte Hände gekostet hat, wird jetzt zur Herausforderung, die sich meistern lässt. "Keine Angst vor dem Bremsen", ruft Reischl dem Burkardrother Ehepaar zu, das mit 60 Kilometern pro Stunde auf das Hindernis zufahren.
Inzwischen erklärt Matthias Kleren - auch er ist schon seit 2008 Fahrsicherheitstrainer bei der Verkehrswacht - Angela Metz die Funktionsweise des Airbag und verbessert bei Walter Fella die Sitzposition im Fahrzeug. "Beim nächsten Autokauf, denken Sie an erhöhte Sitzposition und Automatik, auch Spurwechselassistent, adaptives Kurvenlicht und "Head up Display" sollten Sie sich vom Händler zeigen lassen", rät Christian Schießer und motiviert die Teilnehmer als Multiplikatoren zu wirken, ihren Altersgenossen die Angst vor dem Trainingstag zu nehmen und im Bekanntenkreis für das Fahrtraining zu werben.
Angela Metz aus Burkardroth hatte wie die anderen ein wenig Respekt vor dem, was auf sie zukommt und bedankt sich beim Trainerteam: "Ich hab viel gelernt und bin froh, dass ich das mitgemacht habe."
Anmelden Informationen zu den "Fahrfertigkeits-Trainings" bei der Kreisverkehrswacht Bad Kissingen unter Tel.: 0971/13 05 und im Internet unter www.verkehrswacht-badkissingen.de/Fahrsicherheitstraining
Kritische Situationen hat jeder Kraftfahrer schon erlebt, meint Christian Schießer. Er will den Senioren an diesem Tag aufzeigen, wie sich solche Situationen von vornherein vermeiden lassen und wie man das Verhalten des eigenen Fahrzeugs richtig einschätzt. Dazu sollen Fahrtechniken geübt werden, um im Ernstfall richtig zu reagieren. Das eigene Auto besser kennenlernen steht heute auf dem Programm. Was leisten Techniken wie ABS und ESP? Was stimmt noch von dem, was die Frauen und Männer früher einmal gelernt haben, was ist heute überholt?
7000 Autofahrer geschult
Fast dreißig Jahre ist Christian Schießer als Fahrlehrer und Fahrtrainer für die Verkehrswacht ehrenamtlich tätig. Er hat sich mit Leib und Seele der Verkehrssicherheit verschrieben. 15 Kurse pro Jahr: "Könner durch Er-Fahrung" für Fahranfänger und "Im Alter mobil und fit für den Straßenverkehr" für Senioren. Jeweils samstags von 8 bis 14 mit bis zu 15 Teilnehmern. Dazu kommen Trainingseinheiten für Firmen und Events. Fast 7000 Autofahrern hat er so das Rüstzeug mitgegeben, ein Stück sicherer zu fahren, Die Freude am Umgang mit Menschen merkt man ihm an. Er überzeugt, vermag zu motivieren. Er ist Polizist, Oberlehrer ist er nicht. Für den heutigen Kurs hat er sich Unterstützung gesichert. Auch Christian Reischl, Oberkommissar der Bundespolizei und Matthias Kleren, Verkehrserzieher der Bayerischen Polizei und Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht Bad Kissingen haben sich die schmucken grünen Overalls der Verkehrswacht übergezogen und unterstützen an den praktischen Verkehrsstationen: Gefahrbremsen, Bremsen bei Nässe und auf der Gleitfläche, bei Ausweichmanöver, Kreisbahnfahren und Slalom.
Norbert Kiesel aus Reiterswiesen hat ein neues Auto, ist längst mit ihm vertraut und merkt doch beim Gefahrenbremsen, wie die neuen technischen Möglichkeiten den Fahrer unterstützen. Auch Gabriele und Walter Fella schießen auf der nassen Fahrbahn über die Markierung hinaus, weil sie, wie früher gelernt, das Bremspedal nicht durchgehend gedrückt halten. "Stotterbremse war gestern", erklärt Trainer Schießer die ganz andere Fahrphysik durch die elektronischen Systeme. "Wer in der Kurve zu schnell ist und zu schleudern droht, der darf nicht bremsen und gegenlenken, heißt es beim Kreisbahnfahren. Er muss vom Gas und das ESP korrigiert Fahrfehler wie Unter- und Übersteuern." Weil das mit einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde nicht erlebbar ist, setzt sich der Fahrtrainer in das Auto von Doris Vogel und nimmt den Kreis mit 70 Kilometern pro Stunde, geht vom Gas und - der Mercedes bleibt in der Spur. Das probiere ich jetzt auch, meint Norbert Kiesel und steigt in seinen Opel Mocca. Währenddessen schlängelt sich Helga Mauer durch die Pylonen und ärgert sich, dass sie doch ein Hütchen touchiert hat.
Fuß von der Bremse und lenken
Vollbremsen und Ausweichen auf nasser Fahrbahn gehört mit zum schwierigsten Bewegungsablauf in einer Gefahrensituation. Jeder Fahrer hat mindestens drei Versuche auf das Hindernis zuzufahren und nach der Gefahrenbremsung auszuweichen. Nach jedem neuen Anlauf wird die Erfahrung besprochen. Die Ratschläge von Christian Reischl nehmen Angela und Reinhold Metz aus Burkardroth gerne auf. Was anfangs feuchte Hände gekostet hat, wird jetzt zur Herausforderung, die sich meistern lässt. "Keine Angst vor dem Bremsen", ruft Reischl dem Burkardrother Ehepaar zu, das mit 60 Kilometern pro Stunde auf das Hindernis zufahren. Inzwischen erklärt Matthias Kleren - auch er ist schon seit 2008 Fahrsicherheitstrainer bei der Verkehrswacht - Angela Metz die Funktionsweise des Airbag und verbessert bei Walter Fella die Sitzposition im Fahrzeug. "Beim nächsten Autokauf, denken Sie an erhöhte Sitzposition und Automatik, auch Spurwechselassistent, adaptives Kurvenlicht und "Head up Display" sollten Sie sich vom Händler zeigen lassen", rät Christian Schießer und motiviert die Teilnehmer als Multiplikatoren zu wirken, ihren Altersgenossen die Angst vor dem Trainingstag zu nehmen und im Bekanntenkreis für das Fahrtraining zu werben.
Angela Metz aus Burkardroth hatte wie die anderen ein wenig Respekt vor dem, was auf sie zukommt und bedankt sich beim Trainerteam: "Ich hab viel gelernt und bin froh, dass ich das mitgemacht habe."
Anmelden Informationen zu den "Fahrfertigkeits-Trainings" bei der Kreisverkehrswacht Bad Kissingen unter Tel.: 0971/13 05 und im Internet unter www.verkehrswacht-badkissingen.de/Fahrsicherheitstraining
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