Hausen bei Bad Kissingen
Ewald Müller ist TV-Techniker aus Leidenschaft
Ewald Müllers Beruf war und ist ihm Berufung. Der 80-jährige Elektronikfachmann im Bad Kissinger Stadtteil Hausen bringt noch heute sein Wissen ein. Die Innung würdigt ihn mit dem Goldenen Meisterbrief.
Tochter Annette sagt über ihn, er sei "überall und nirgends". Regelmäßig ist Ewald Müller (80) auch noch in seiner Werkstatt, in der es so aussieht, wie man sich eine Werkstatt halt so vorstellt. Dort widmet er sich seiner Leidenschaft: Er repariert alte und uralte Radioapparate. Da ist er wirklich Spitze.
1960 hat er ein Jahr in Karlsruhe die Techniker-Schule besucht, hat seinen Meister als TV- und Radiomechaniker gemacht. Er war damals der einzige im Altlandkreis. Ewald Müller hat sich dann in Beruf und Innung große Verdienste erworben. Heute zeichnet ihn die Innung für Elektro- und Informationstechnik Schweinfurt mit dem Goldenen Meisterbrief aus.
Noch immer gehören Messinstrumente und Lötkolben für Ewald Müller dazu. Derzeit hat er einen Saba-Radio aus den 50-er Jahren in der Kur. Der "verzerrt". Er suche den Fehler noch; "wahrscheinlich ist ein Kondensator verreckt".
Reparaturen lohnen sich oft doch
Ewald Müller ist in einer Zeit groß geworden, als Geiz noch nicht geil und ein Fernseher noch kein Wegwerfprodukt war. Deshalb wird in seiner Werkstatt noch klassisch repariert - auch hochmoderne Massenware wie Flachbildschirme. Das macht Manfred Alles. Der gelernte Verkäufer kam 1980 als Umschüler zu ihm und ist geblieben.
Das lohnt sich, wenn ein Gerät mehr als 500 Euro gekostet hat. Solch hochwertige Ware "made in Germany" zu entsprechenden Preisen verkauft Tochter Annette, die den Laden vor vier Jahren übernommen hat. Etwa Produkte aus Zirndorf. Die sind zwar deutlich teurer als ein No-Name-TV vom Discounter, aber eben oft auch erheblich besser.
Start mit einem "Stift"
Ewald Müller sagt über sich, er sei "TV-Techniker aus Leidenschaft". Es reizt ihn und seinen Mitarbeiter Alles, den Fehlerteufel zu finden und zu vertreiben. Das hat sich herumgesprochen, sie können über Arbeit nicht klagen. Etliche "Sanierungfälle" stehen Schlange.
Gelernt hat Ewald Müller sein Handwerk ab 1950 zunächst bei Merkur-Garage und dann bei Elektro-Jung (heute Dier). Dort war er bis 1956 beschäftigt. Nach einer Tätigkeit im Versuchsfeld bei Siemens Bad Neustadt kehrte er zu Jung zurück.
1961 hat sich Elektro-Meister Müller in Hausen in der Höhenstraße 2 selbstständig gemacht. Zehn Quadratmeter "groß" war dort seine Werkstatt. Zunächst hatte er nur einen "Stift", später bestand das Team aus ihm, zwei Gesellen und zwei Azubis. In der Hausener Straße 2 baute er ein modernes, über 360 Quadratmeter großes Geschäft mit Werkstatt. 16 junge Menschen hat er ausgebildet, alle haben die Gesellenprüfung bestanden. Etwa 30 künftige Ingenieure waren bei ihm zu einem Praktikum.
Nach wie vor im Einsatz
Auch in Berufswesen hat sich der leidenschaftliche Hausener Feuerwehrmann und -kommandant engagiert. Er war lange, auch als Vorsitzender, im Prüfungsausschuss. Er war Fachgruppenleiter der Schweinfurter Innung, die für die gesamte Region Main-Rhön zuständig ist. Hier organisierte er zahlreiche Aus- und Fortbildungen. Die Innung ernannte ihn zu ihrem Ehrenmitglied. Außerdem ist er Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbands mit Sitz in München: "Die haben gesagt, Herr Müller, wir brauchen Sie." Seine typisch knappe Antwort: "Okay, mach' ich, ich hab' ja Zeit."
Ruhestand ist für ihn ein Fremdwort. Denn "man muss arbeiten und das Hirn anstrengen". Regelmäßig ist er in seiner Werkstatt und "nach wie vor als Meister im Einsatz". Nicht nur das: Am Samstag fliegt er zu der Tagung einer Einkaufsorganisation nach Mallorca.
Offiziell ist Ewald Müller nicht mehr Chef im Geschäft, das ist seine Tochter Annette, die bei ihm zur Kauffrau ausgebildet worden ist. Außerdem gibt es da noch "den Opa sein Meister". Das ist sein Enkel Fabian (14).
Blick zurück im Stolz. Er würde "sofort" seinen Beruf nochmals ergreifen, diese Arbeit mache ihm heute noch Spaß.
Sie bietet auch ihr Auskommen. Ewald Müller und Manfred Alles fürchten die Konkurrenz nicht. Zum einen ermöglicht die Mitgliedschaft in einer Einkaufsorganisation günstige Preise. Außerdem: "Wir sind Fachleute, das spricht sich herum. Am Handwerk kommen die Fachmärkte nicht vorbei." Fernseh-Müller habe zahlreiche Stammkunden. Die Märkte wollen nur verkaufen, viele böten keinen Reparaturservice vor Ort mehr an, sondern nur noch in zentralen Stellen. Und "danach kommen sie alle doch zu uns."
Jede Menge Auszeichnungen
Heute erhält Ewald Müller also den Goldenen Meisterbrief. Das Bayerische Verdienstkreuz hat dem langjährigen CSU-Stadtrat der damalige Ministerpräsident Günther Beckstein schon verliehen. Außerdem hat er noch "jede Menge" Orden von der Freiwilligen Feuerwehr.
1960 hat er ein Jahr in Karlsruhe die Techniker-Schule besucht, hat seinen Meister als TV- und Radiomechaniker gemacht. Er war damals der einzige im Altlandkreis. Ewald Müller hat sich dann in Beruf und Innung große Verdienste erworben. Heute zeichnet ihn die Innung für Elektro- und Informationstechnik Schweinfurt mit dem Goldenen Meisterbrief aus.
Noch immer gehören Messinstrumente und Lötkolben für Ewald Müller dazu. Derzeit hat er einen Saba-Radio aus den 50-er Jahren in der Kur. Der "verzerrt". Er suche den Fehler noch; "wahrscheinlich ist ein Kondensator verreckt".
Reparaturen lohnen sich oft doch
Ewald Müller ist in einer Zeit groß geworden, als Geiz noch nicht geil und ein Fernseher noch kein Wegwerfprodukt war. Deshalb wird in seiner Werkstatt noch klassisch repariert - auch hochmoderne Massenware wie Flachbildschirme. Das macht Manfred Alles. Der gelernte Verkäufer kam 1980 als Umschüler zu ihm und ist geblieben.
Das lohnt sich, wenn ein Gerät mehr als 500 Euro gekostet hat. Solch hochwertige Ware "made in Germany" zu entsprechenden Preisen verkauft Tochter Annette, die den Laden vor vier Jahren übernommen hat. Etwa Produkte aus Zirndorf. Die sind zwar deutlich teurer als ein No-Name-TV vom Discounter, aber eben oft auch erheblich besser.
Start mit einem "Stift"
Ewald Müller sagt über sich, er sei "TV-Techniker aus Leidenschaft". Es reizt ihn und seinen Mitarbeiter Alles, den Fehlerteufel zu finden und zu vertreiben. Das hat sich herumgesprochen, sie können über Arbeit nicht klagen. Etliche "Sanierungfälle" stehen Schlange.
Gelernt hat Ewald Müller sein Handwerk ab 1950 zunächst bei Merkur-Garage und dann bei Elektro-Jung (heute Dier). Dort war er bis 1956 beschäftigt. Nach einer Tätigkeit im Versuchsfeld bei Siemens Bad Neustadt kehrte er zu Jung zurück.
1961 hat sich Elektro-Meister Müller in Hausen in der Höhenstraße 2 selbstständig gemacht. Zehn Quadratmeter "groß" war dort seine Werkstatt. Zunächst hatte er nur einen "Stift", später bestand das Team aus ihm, zwei Gesellen und zwei Azubis. In der Hausener Straße 2 baute er ein modernes, über 360 Quadratmeter großes Geschäft mit Werkstatt. 16 junge Menschen hat er ausgebildet, alle haben die Gesellenprüfung bestanden. Etwa 30 künftige Ingenieure waren bei ihm zu einem Praktikum.
Nach wie vor im Einsatz
Auch in Berufswesen hat sich der leidenschaftliche Hausener Feuerwehrmann und -kommandant engagiert. Er war lange, auch als Vorsitzender, im Prüfungsausschuss. Er war Fachgruppenleiter der Schweinfurter Innung, die für die gesamte Region Main-Rhön zuständig ist. Hier organisierte er zahlreiche Aus- und Fortbildungen. Die Innung ernannte ihn zu ihrem Ehrenmitglied. Außerdem ist er Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbands mit Sitz in München: "Die haben gesagt, Herr Müller, wir brauchen Sie." Seine typisch knappe Antwort: "Okay, mach' ich, ich hab' ja Zeit."
Ruhestand ist für ihn ein Fremdwort. Denn "man muss arbeiten und das Hirn anstrengen". Regelmäßig ist er in seiner Werkstatt und "nach wie vor als Meister im Einsatz". Nicht nur das: Am Samstag fliegt er zu der Tagung einer Einkaufsorganisation nach Mallorca.
Offiziell ist Ewald Müller nicht mehr Chef im Geschäft, das ist seine Tochter Annette, die bei ihm zur Kauffrau ausgebildet worden ist. Außerdem gibt es da noch "den Opa sein Meister". Das ist sein Enkel Fabian (14).
Blick zurück im Stolz. Er würde "sofort" seinen Beruf nochmals ergreifen, diese Arbeit mache ihm heute noch Spaß.
Sie bietet auch ihr Auskommen. Ewald Müller und Manfred Alles fürchten die Konkurrenz nicht. Zum einen ermöglicht die Mitgliedschaft in einer Einkaufsorganisation günstige Preise. Außerdem: "Wir sind Fachleute, das spricht sich herum. Am Handwerk kommen die Fachmärkte nicht vorbei." Fernseh-Müller habe zahlreiche Stammkunden. Die Märkte wollen nur verkaufen, viele böten keinen Reparaturservice vor Ort mehr an, sondern nur noch in zentralen Stellen. Und "danach kommen sie alle doch zu uns."
Jede Menge Auszeichnungen
Heute erhält Ewald Müller also den Goldenen Meisterbrief. Das Bayerische Verdienstkreuz hat dem langjährigen CSU-Stadtrat der damalige Ministerpräsident Günther Beckstein schon verliehen. Außerdem hat er noch "jede Menge" Orden von der Freiwilligen Feuerwehr.
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